St. Lambertus in Erkelenz Gedenkkonzert anlässlich der Kirchenzerstörung

Erkelenz · Vor 75 Jahren wurde die katholische Pfarrkirche St. Lambertus zerbombt. Kantor Stefan Emanuel Knauer erinnert daran.

 Der Kirchturm von St. Lambertus wurde später zum Mahnmal gegen Kriege ernannt.

Der Kirchturm von St. Lambertus wurde später zum Mahnmal gegen Kriege ernannt.

Foto: RP-FOTO SPE (ARCHIV)

Der 23. Februar 1945 bleibt in Erkelenz unvergessen. An diesem Tag wurden die Stadt und die gotische Pfarrkirche St. Lambertus wenige Wochen vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Schutt und Asche gelegt. Nur der Kirchturm hielt, wenn auch erheblich demoliert und einsturzgefährdet, dem Bombenhagel stand. Zum Gedenken an diesen Tag findet am Samstag, 29. Februar, ab 19 Uhr in der katholischen Pfarrkirche ein Konzert mit Werken von Johann Sebastian Bach (1685-1750) statt. Der Vorverkauf hat begonnen. Bach komponierte die Kantate „Ach wie flüchtig, ach wie nichtig“ BWV 26 1724 in Leipzig für den 24. Sonntag nach Trinitatis. Sie basiert auf dem Kirchenlied von Michael Franck (1652). „Bach illustriert die Bilder des Textes von Vergänglichkeit und Substanzlosigkeit in kurzen, pausendurchsetzten Akkordschlägen und eilenden Skalenfiguren“, erklärt Kantor Stefan Emanuel Knauer. In der ersten Arie für Tenor werde der Text „So schnell ein rauschend Wasser schießt“ von Flöte, Violine und Singstimme in schnell fließender Musik umgesetzt. In der letzten Arie für Bass stelle ein ungewöhnliches Oboen-Trio den Text „An irdische Schätze das Herze zu hängen“ dar.

Die Kantate „Wer nur den lieben Gott lässt walten“ BWV 93 schrieb Bach für den 5. Sonntag nach Trinitatis. Der Eingangschor ist ein Concerto von drei Klangkörpern: „Das Orchester, dominiert von den Oboen, spielt eine Einleitung und Ritornelle, die Choralmelodie liegt im Sopran, hinzu treten die Unterstimmen des Chores. „Im zentralen Duett spielen Violinen und Viola die Choralmelodie. Bach bearbeitete diesen Satz später für Orgel zu einem seiner Schübler-Choräle, BWV 647.“ Zwischen den Kantaten wird das dreisätzige Concerto d-Moll BWV 1052 für Cembalo und Orchester erklingen. Die Aufführung findet direkt vor den Zuhörern im Kirchenschiff statt. Ein Vokalensemble, bestehend aus acht Solisten, gestaltet die Chöre und die Solopartien. Die Ausführenden sind Susan Kuhlen, Christine Léa Meier, Angela Froemer, Uta Christina Georg, Martin Logar, Daniel Tilch, Manfred Bühl, Christian Palm, Professor Harald Hoeren am Cembalo und die Philharmonie Düsseldorf mit alten Instrumenten (Konzertmeisterin Anke Becker). Die Gesamtleitung hat Kantor Knauer inne.

Der Vorverkauf ist bei den Buchhandlungen Wild und Viehausen sowie im Pfarrbüro Christkönig. Die Karten kosten 15 Euro und ermäßigt zwölf Euro (Schüler/Studenten/Schwerbehinderte).

(spe)
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