Schienenverkehr „Nächster Halt — Elten“: Ab Juli kommt die Bahn

Elten · Die Inbetriebnahme des neuen Haltepunktes klappt nicht zum Fahrplanwechsel. Dafür sollen die Züge ab Juli halten.

 Die gebauten Bahnsteige sind ein Provisorium.

Die gebauten Bahnsteige sind ein Provisorium.

Foto: Markus van Offern (mvo)

 Eigentlich ist schon alles fertig. Nur noch ein paar kleine Restarbeiten werden dieser Tage am neuen Haltepunkt in Elten in Angriff genommen. Die beiden neuen Bahnsteige in Höhe Lobither Straße/Tichelkamp können dennoch nicht wie ursprünglich geplant zum Fahrplanwechsel im Juni in Betrieb genommen werden. „Aus organisatorischen Gründen“, wie ein Sprecher der Bahn der RP auf Nachfrage mitteilte.

Bis Juli werden sich Passagiere noch gedulden müssen. Dann heißt es wieder: „Nächster Halt: Elten“. Diese Ansage haben Bahnreisende schon lange nicht mehr gehört. Seit 53 Jahren ist der Ortsteil vom Personentransport auf der Schiene abgehängt. Im Oktober 1965 hielt zum letzten Mal am Eltener Bahnhof ein Zug. Danach wurde das Silberdorf vom Fahrplan der Bahn gestrichen.

Die beiden Bahnsteige, die jetzt gebaut wurden, stellen allerdings zunächst einmal nur ein Provisorium dar. Sie sind ungefähr jeweils 96 Meter lang. Der Aufbau ging relativ schnell vonstatten: Fundament-Teile werden auf einen vorbereiteten Unterbau neben den Gleisen gesetzt, die dann wiederum mit Stahlgittern, dem eigentlichen Bahnsteig, versehen werden. „Modulbahnsteige“ nennt das die Deutsche Bahn. Sämtliche Anregungen, die die Stadt Emmerich mit ihrer Stellungnahme ins Verfahren eingebracht hat, sind in die Planungen aufgenommen worden. Die Bahnsteige sind barrierefrei über eine Rampe erreichbar.

Der endgültige Haltepunkt soll dann erst vier Jahre später gebaut werden. Er wird dann in etwa so aussehen wie beispielsweise die Bahnsteige in Praest, Millingen oder Haldern. Wo er gebaut wird, steht allerdings noch nicht fest. „Das kann erst geplant werden, wenn wir hundertprozentig wissen, wo und wie das dritte Gleis für die Betuwe-Linie verlaufen wird“, erklärt die Bahn. Ihr Wunsch ist es, den endgültigen Bahnhof am Standort zu bauen, wo jetzt das Provisorium steht.

Dass Elten wieder einen Anschluss an den Schienenverkehr erhält, war bereits im Jahr 2012 beschlossen worden, als feststand, dass die Strecke in Richtung Niederlande mit den Haltepunkten Zevenaar und Arnheim erweitert wird. Das wurde dann auch fünf Jahre später umgesetzt.

Bedient wird die Strecke nach wie vor durch das private Transportunternehmen Abellio, das mit dem RE 19 zwischen Düsseldorf und Arnheim unterwegs ist, unter anderem mit Stopps in Wesel, Duisburg, Oberhausen und Düsseldorf Flughafen. Auch wenn die Stadt Emmerich es lieber gesehen hätte, wenn Elten schon bereits vor zwei Jahren in den Fahrplan mit aufgenommen worden wäre, als die Strecke in Richtung Niederlande erweitert wurde, begrüßt sie die Entwicklung: Das Interesse an diesem Haltepunkt sei nicht nur von Eltener, sondern auch von niederländischer Seite groß. „Wir wissen, dass viele Pendler sehr gespannt auf diese Zugverbindung warten. Die Wirtschaftlichkeit der gesamten Strecke wird sich dadurch signifikant erhöhen“, so Stadt-Sprecher Tim Terhorst.

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