RRX-Ausbau zwischen Düsseldorf und Duisburg Für die Anwohner soll’s ruhiger werden

Duisburg · Für die Ausbauphase des Rhein-Ruhr-Express (RRX) sollen Regionalzüge zwischen Düsseldorf-Derendorf und Duisburg Hauptbahnhof über die Ratinger Weststrecke umgeleitet werden. Dafür wird die „Wedauer Kurve“ neu gebaut.

Links ist die A 59 zu erkennen, daneben und darunter die Gleise. Rechts oben die Werkstätten für Menschen mit Behinderung, von deren Grundstück einige Quadratmeter für den Ausbau der Bahnstrecke in Anspruch genommen werden müssen.

Links ist die A 59 zu erkennen, daneben und darunter die Gleise. Rechts oben die Werkstätten für Menschen mit Behinderung, von deren Grundstück einige Quadratmeter für den Ausbau der Bahnstrecke in Anspruch genommen werden müssen.

Foto: Deutsche Bahn AG

Der Bauabschnitt des RRX von Duisburg-Schlenk bis zum Hauptbahnhof ist drei Kilometer lang. Im Rahmen der Bürgerbeteiligung wurden die Anwohner gestern in einer Informationsveranstaltung im Detail über das Vorhaben informiert. „Es wird leiser“, versprach Projektleiter Michael Kolle.

Denn mit dem Ausbau der Strecke – künftig soll es zwischen Schlenk und dem Hauptbahnhof sechs Gleise geben – ist auch der Bau von vier Meter hohen Lärmschutzwänden vorgesehen. Zum Teil rückt dieser Schallschutz auch bis auf die Grundstücke von Anwohnern.

Auch bei den Werkstätten für Menschen mit Behinderung am Kalkweg müssen einige Quadratmeter der Bahn zur Verfügung gestellt werden, um den Bau des RRX voranbringen zu können. Hier sei man mit den Verantwortlichen im Dialog. Die Werkstätten selbst erhalten im Übrigen keine Lärmschutzwand, weil es sich um keine Wohngebäude handelt. Dagegen soll im Bereich der „Duisburger Dünen“ schon vorgesorgt werden.

Die Züge des Rhein-Ruhr-Express sind schon lange unterwegs – die Strecke wird erst in einigen Jahren fertig.

Die Züge des Rhein-Ruhr-Express sind schon lange unterwegs – die Strecke wird erst in einigen Jahren fertig.

Foto: RRX

Für diesen Bereich wird der Schallschutz mitgeplant, weil auf dem Gelände in einigen Jahren bekanntlich auch Wohnungen gebaut werden sollen. Entsprechende Schallschutzgutachten legen fest, wo welche Form von Schutz (Wände, besonders überwachte Gleise, dreifach verglaste Fenster) notwendig ist. Der Ausbau der RRX-Strecke wird mit 95 Prozent vom Bund gefördert, die übrigen fünf Prozent trägt die Bahn.

Der Expresszug soll irgendwann einmal im 15-Minuten-Takt zwischen Köln und Dortmund fahren. Wann dies der Fall sein wird, vermag auch Michael Kolle derzeit nicht zu sagen. Die Rede war mal von 2033 – doch daran fehlt wohl zurzeit der Glaube. Die Züge selbst sind derzeit schon unterwegs und werden von National Express gefahren, die sie von Abellio übernommen hat.

Die Besonderheit beim Ausbau des Abschnitts zwischen Schlenk und dem Hauptbahnhof ist der Bau der „Wedauer Kurve“. Sie führt am Stadion und der Regattabahn vorbei und dient als Verbindung zwischen der Hauptstrecke und der Wedauer Güterverkehrsstrecke. Diese führt von Wedau über Lintorf und Ratingen bis nach Derendorf.

Dies entspricht der Ratinger Weststrecke, auf der zurzeit nur Güterzüge rollen. Während die Hauptstrecke für den RRX-Ausbau zwischen Düsseldorf-Derendorf und dem Duisburger Hauptbahnhof für Regionalzüge gesperrt wird, soll dort dann nur noch der Fernverkehr rollen. Für die S-Bahnen wird noch nach einer Lösung gesucht.

Der Güterverkehr muss in dieser Zeit – die Rede ist von mehreren Jahren – dann umgeleitet werden. Durch die Umfahrung werden die Regionalzüge auf dieser Strecke dann länger unterwegs sein.

Das RRX-Projektbüro befindet sich in der vierten Etage vom „Mercator One“ an der Mercatorstraße. Auf rund 1600 Quadratmeter wird der Ausbau geplant. Dabei hat die Bahn auch hier mit dem Fachkräftemangel zu kämpfen. „Wir sind auf der Suche nach Personal“, erklärt Projektleiter Kolle. Gefragt seien insbesondere auch Bauingenieure, Wirtschaftsingenieure oder Techniker.

Allein im Abschnitt zwischen Schlenk und dem Hauptbahnhof müssen drei Kreuzungsbauwerke und sechs Brücken über Straße neu gebaut oder erweitert werden. Dazu gehören die Brücke über den Sternbuschweg in Neudorf oder die Eisenbahnüberführung Kruppstraße. Für die drei Kilometer lange Ausbaustrecke werden „mehrere Hundert Millionen Euro“ investiert.

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