Tanzsportlerin aus Wersten Plötzlich Weltmeisterschaft

Mona Lachmann aus Wersten fliegt zur WM im Standardtanz. Dabei tanzt die Studentin erst seit wenigen Jahren.

 Mona Lachmann fährt jedes Wochenende zum Training von Düsseldorf nach Braunschweig.

Mona Lachmann fährt jedes Wochenende zum Training von Düsseldorf nach Braunschweig.

Foto: RP/TSC Braunschweig

Erst vor vier Jahren fing Mona Lachmann (25) aus Wersten mit dem Tanzen an, nun fliegt die Studentin zur Weltmeisterschaft der Standardformationen nach Moskau: Eine rasante Entwicklung, bei der sie sich selbst manchmal kneifen muss.

Wenn sich am 7. September die besten Standardformationen im russischen Moskau treffen, wird auch die Düsseldorfer Studentin Mona Lachmann mit von der Partie sein. Sie steht im Kader der Formation des Braunschweiger TSC. Doch wie schafft es eine Düsseldorfer Studentin, die erst 2015 ihre ersten Tanzschuhe gekauft hat, vier Jahre später bei der Weltmeisterschaft teilzunehmen?

Mona Lachmann beginnt 2015 im Hochschulsport der Heinrich-Heine-Universität, wo sie aktuell noch den Master Sozialwissenschaften studiert, mit dem Standardtanz. Sie nimmt an ersten Wettbewerben teil, sammelt ab 2016 auch Erfahrungen auf offiziellen Turnieren und tritt momentan mit ihrem Tanzpartner Hilmar Schadrack nach zwei Aufstiegen in der B-Klasse an. Über das ETDS (European Tournament for Dancing Students) lernt sie andere Tänzer aus Braunschweig kennen, die in der dortigen Formation tanzen. „Im Gegensatz zum klassischen Einzeltanz, zeigt man beim Formationstanz mit sieben weiteren Paaren eine gemeinsame Choreografie“, erklärt die Studentin. „Dabei kommt es neben den individuellen tänzerischen Fähigkeiten vor allem auf die Leistung des Teams, die synchrone Bewegung zur Musik und die insgesamte Präsentation der Choreo an.“

Auf dem ETDS erfährt sie auch, dass die Formation des Braunschweiger TSC immer wieder auf der Suche nach neuen Tänzern ist. Mit 19 Deutschen Meisterschaften und zehn Weltmeistertiteln zählt die Formation von Erfolgscoach Rüdiger Knaack zu den erfolgreichsten der Welt. „Ich wollte Formationstanz immer gerne mal machen, am liebsten natürlich unter einem Trainer wie Rudi. Am Anfang klang es wie eine Schnapsidee, doch Verein und Team waren sofort offen für Unterstützung.“ Ende Juni fährt die Tänzerin das erste Mal für ein Probetraining nach Braunschweig. Sie hinterlässt einen positiven Eindruck und wird in das Team aufgenommen. Aktuell pendelt sie für die WM-Vorbereitung zwischen Düsseldorf, wo sie unter der Woche studiert und im Landtag arbeitet, und dem intensiven Training an jedem Wochenende in Braunschweig hin und her. Dort trifft sie unter anderem auch auf den Düsseldorfer Profitänzer und Lets-Dance-Star Valentin Lusin, der die Formation aktuell als Techniktrainer begleitet.

„Es ist ein zeitintensives, aber sehr schönes Hobby. Zu Beginn war es nicht ganz einfach, die genaue Abfolge der Choreo zu lernen, weil sie sehr komplex ist. Aber in solchen Situationen wächst man über sich hinaus und mittlerweile funktioniert es richtig gut.“ Zumal vor allem die von Rudi Knaack ausgearbeitete Choreografie „Light and Darkness“ ein ausschlaggebender Grund für die 25-Jährige war, den Schritt in Braunschweig zu wagen. „Sie ist extrem schnell, arbeitet mit vielen fließenden Bildwechseln und die Musik ist einfach großartig.“ Die rund sechsminütige Darbietung besteht aus Musikstücken der niederländischen Symphonic-Metalband Within Temptation und hat für den weltweiten Formationstanz neue Maßstäbe gesetzt.

Mit 25 Tänzern wird die Braunschweiger Formation nach Moskau fliegen, am Ende stehen 16 auf der Fläche. Ob Mona Lachmann zu den acht Damen zählt, die aktiv um den elften WM-Titel des Braunschweiger TSC tanzen wird, hat Trainer Knaack noch nicht öffentlich bekannt gegeben. „Allein die Tatsache, dass ich es in den Kader geschafft habe und mit nach Moskau fliege, ist ein unfassbares Gefühl. Dafür hat sich der Aufwand definitiv schon gelohnt.“

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