Düsseldorf-Wersten Anwohner fürchten Bau neuer Feuerwache

Die neue Feuerwache soll an der Werstener Friedhofstraße entstehen. Gut 20 private Grundstücke grenzen unmittelbar an das Gelände. Die Anwohner haben auch Bedenken wegen der Verkehrssituation.

 Andreas Flak (Mitte mit dunklem Shirt) hat sich mit weiteren Anwohnern ausgetauscht, die Probleme für ihre Nachbarschaft befürchten. 

Andreas Flak (Mitte mit dunklem Shirt) hat sich mit weiteren Anwohnern ausgetauscht, die Probleme für ihre Nachbarschaft befürchten. 

Foto: Günter von Ameln (vam)/Günter von Ameln (vam)

Die Anwohner in der Halbusch-Siedlung sind alarmiert. Weil die alte Feuerwache am Werstener Feld in die Jahre gekommen ist, Hallen und Gelände mittlerweile zu klein sind, wird nach einem neuen Standort gesucht. Für ein brach liegendes Gelände der Firma Henkel an der Werstener Friedhofstraße/Ecke Hügelstraße wird deshalb eine Machbarkeitsstudie durchgeführt. Die Ergebnisse waren frühestens für die Zeit nach den Sommerferien avisiert. Auf Nachfrage unserer Redaktion erklärte die Stadt: „Derzeit können wir nichts zu dem Thema mitteilen.“

In der Sitzung der Bezirksvertretung 9 am Freitag, 13. September, soll die Verwaltung über den aktuellen Stand der Planungen berichten. Dies sei hilfsweise auch im nichtöffentlichen Teil möglich, heißt es in der Ankündigung. Darin wird auch darauf verwiesen, dass der von der Bezirksvertretung bevorzugte Standort an der Münchner Straße/ Ickerswarder Straße nicht mehr zur Verfügung stehe. Dort soll provisorisch ein Park-and-Ride-Platz eingerichtet werden.

Bei den Anwohnern, deren Grundstücke unmittelbar an das betreffende Gebiet grenzten, zehrt die Standort-Frage seit Wochen an den Nerven. „Bereits im Herbst wurden dort Büsche und Sträucher gerodet. Mehrere Nachbarn haben auf dem Gelände Feuerwehrfahrzeuge gesehen“, berichtet Andreas Flak, der seit 16 Jahren mit seiner Familie dort lebt. Im Juli hatte er die Anwohner mit einem Flyer zu einem Treffen eingeladen, um Informationen auszutauschen. 20 waren der Einladung gefolgt.

Wie sich herausstellte, waren bereits mehrere Nachbarn aktiv geworden und hatten Politiker und Verwaltung angeschrieben. Das Bauaufsichtsamt teilte einem Anwohner mit: „Die von Ihnen mit Sorge angesprochenen Themen, wie zunehmende Luft- und Lärmimmissionen sind Gegenstand dieses Prüfverfahrens.“ Sollte die Prüfung positiv ausfallen und ein Bauantrag gestellt werden, würde dieser der Bezirksvertretung in einer öffentlichen Sitzung vorgestellt. „Ich versichere Ihnen, dass die nachbarschutzrechtlichen Belange in einem etwaigen Genehmigungsverfahren beachtet werden“, schreibt die Vertreterin des Bauaufsichtsamts in dem Brief, der unserer Redaktion vorliegt.

Beruhigt hat dies die Anwohner keineswegs. „Ich frage mich, wie man diesen Standort überhaupt in Betracht ziehen kann und deshalb eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gibt“, sagt Flak. Da er als Zivildienstleistender bei der Feuerwehr gearbeitet habe, wisse er, was der Rundum-Betrieb bedeute. Abgesehen von den Einsätzen mit Martinshorn rechnet er mit weiteren Lärmbelästigungen wie Lautsprecher-Ansagen, Wartungsarbeiten von Werkzeugen und schwerem Gerät. Sollte die Wache dort hinkommen, bedeute dies eine gravierende Verschlechterung der Lebensqualität der Anwohner. Zudem würden ihre Häuser klar an Wert verlieren. Auf der Internetseite der Stadt hat Flak außerdem eine Planungskarte gefunden, die den Standort als Teil eines „städtischen Grünzugs mit bioklimatischer und immissionsklimatischer Bedeutung“ ausweist.

 Die alte Feuerwehrwache am Werstener Feld 30 entstand 1961. Die Räume sind veraltet und zu klein.

Die alte Feuerwehrwache am Werstener Feld 30 entstand 1961. Die Räume sind veraltet und zu klein.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Und auch für das weitere Umfeld sehen die Anwohner Probleme. So sei der Standort von Straßen mit Tempo 30 umgeben. Zwei Schulen und zwei Kitas seien in näherem Umfeld. Wenn dort die Feuerwehrwagen auf dem Weg zum Einsatz vorfahren müssten, sei dies ein Gefahrenpunkt. „Wir brauchen eine Feuerwehr. Das ist richtig. Aber dieser Standort ist alles andere als ideal.“

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