Düsseldorf-Wersten Tomatensuppe und Infos zum Krimi-Dinner

Wersten · Als Lektüre zur Entspannung bevorzugt Pfarrer Kay Faller eigentlich historische Romane, doch für die Predigten der Sommer-Sonntags-Gottesdienste ist er jetzt auf den Krimi gekommen. Donna Leon oder Agatha Christie bieten reichlich guten Stoff, allerdings auch das Buch der Bücher: die Bibel.

 Pfarrer Kay Faller unterhielt die Gäste des Krimi-Dinners mit Fakten.

Pfarrer Kay Faller unterhielt die Gäste des Krimi-Dinners mit Fakten.

Foto: Endermann, Andreas (end)

In den kommenden Gottesdiensten der evangelischen Kirchengemeinde in Wersten und Holthausen werden die Predigten sich etwa mit den Themen „Perfekte Justizverbrechen“, „Mord in den besten Familien“ oder „Betrug aus Habgier“ beschäftigen.

„Es ging in den Vorjahren schon mal um Filme oder um die Farben Gottes“, erklärt Faller die Tradition in Wersten. Und dieses Jahr sind nun Krimis an der Reihe. Er hatte die Idee dazu und seine Pfarrer-Kollegen folgten gerne. „Mir geht es um den sozialen Hintergrund. Warum Menschen in Grenzsituationen geraten und was dann mit ihnen passiert“, vertieft Kay Faller seine Ambitionen. In seinen Predigten erzeuge er durch das Ausschmücken der Gefühle Spannung. Am Wochenende gab es unter dem Titel „Die Bibel, krimineller als du glaubst“ zum Auftakt im Stephanushaus ein Drei-Gänge-Krimi-Dinner. Zahlreiche Gäste tafelten als Vorspeise „blutrote Tomatensuppe“, lauschten den „mörderischen“ Piano-Klängen von Matthias Coppes und ließen sich Kriminalistisches servieren. Zum Beispiel Fakten. „Im Jahr 2017 wurden im Münsteraner Tatort 17 Menschen umgebracht, in der Realität gab es in Münster nur einen Ermordeten“, klärt Faller auf. Kurze Einblicke in biblische Abgründe, wie dem Brudermord des Kains oder dem Betrug Jakobs – gaben einen Vorgeschmack für das, was kommt. „Ich finde die Idee sehr spannend und bin positiv überrascht“, begeistert sich Natalie Napp. Sie freue sich über solch tolle Angebote in ihrer Gemeinde.

„2020 gehen wir mit der Klarenbach-Kirchengemeinde zusammen. Wir wollen den Gläubigen auch ein leichtes Thema zum Kennenlernen anbieten“, erklärt Faller. Bisher habe er nur eine kritische Stimme zum Themen-Schwerpunkt vernommen. Zur Predigt gehöre es, die biblischen Kriminalfälle in die heutige Realität zu übertragen. „Zum Beispiel, wie gehen wir aktuell mit Tätern um“, meint Kay Faller. Gott verzeihe immer. „Das ist eine mächtige Resozialisierungs-Geschichte.“

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