Hatten 75.000 Euro in Bar, Drogen und Waffen dabei Polizei nimmt zwei Drogendealer in Neusser Innenstadt fest
Düsseldorf/Neuss · Die Polizei spricht von einem empfindlichen Schlag gegen das Drogenmilieu. Die Beschuldigten sollen seit langem vom Kokainhandel leben. In der Neusser Innenstadt wurden sie gefasst.
Von stefani Geilhausen
Filmreife Szene am Donnerstagmittag in in der Neusser Innenstadt: Vor einem Café stürmen schwer bewaffnete Polizisten auf zwei Männer mittleren Alters zu, bringen sie zu Boden. Die Männer leisten keinen Widerstand, lassen sich ohne weiteres Aufsehen abführen. Verletzt wirde bei dem Einsatz niemand.
Die Festnahme des 55-jährigen Neussers und seines aus dem früheren Jugoslawien stammenden 54-jährigen Geschäftspartners aus Düsseldorf ist das Ergebnis monatelanger Ermittlungen der Düsseldorfer Drogenfahnder. Seit März war der 54-Jährige auf ihrem Radar. Er soll bei dem Neusser Drogen eingekauft und sie dann in der Landeshauptstadt weiterverkauft haben. Offenbar verfügte er über eine umfangreiche Liste gut betuchter Kunden, die er telefonisch über neue Ware informierte und denen er die Drogen auf Wunsch ins Haus lieferte.
Am Donnerstag traf er sich mit seinem Großhändler in Neuss. Dieses Geschäft störte dann das Spezialeinsatzkommando der Düsseldorfer Polizei. Dass die Elitepolizisten eingesetzt wurden, hat einen guten Grund: Beide Männer gelten als gefährlich. Bei Durchsuchungen von Wohnungen und Lagerräumen in Heerdt, Bilk, Wersten, Flingern und Neuss, die den beiden zuzuordnen sind, stellte die Polizei fünf scharfe Schusswaffen samt Munition sicher. Die Waffen werden derzeit ballistisch untersucht.
Außerdem beschlagnahmte die Polizei fünf Kilogramm Kokain (Straßenverkaufswert: rund 150.000 Euro) und 75.000 Euro Bargeld. Während der 55-Jährige nach seiner Vernehmung im Düsseldorfer Drogendezernat sofort in eine Vollzugsanstalt gebracht wurde – gegen ihn lag bereits seit längerem ein Haftbefehl vor – wurde gegen den bislang nie polizeilich aufgefallenen 54-Jährigen ein U-Haftbefehl beantragt. Dieser wurde am Freitagnachmittag zwar erlassen, soll aber möglicherweise gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt werden.
Die Ermittlungen gegen die beiden Männer dauern an.