Verwaltung will auch im Düsseldorfer Süden die Verkehrswende einleiten SPD fordert weiter eine Planung für A59-Anschluss

Düsseldorf · Das überarbeitete Verkehrskonzept für den Süden verzichtet wegen der Verkehrswende auf einen weiteren Straßenausbau. Der motorisierte Individualverkehr soll bis 2030 von 41 auf 30 Prozent sinken.

 Die SPD in der Bezirksvertretung 9 fordert die Verwaltung auf, einen Anschluss an die A59 in Höhe der Hildener Straße weiter zu prüfen.

Die SPD in der Bezirksvertretung 9 fordert die Verwaltung auf, einen Anschluss an die A59 in Höhe der Hildener Straße weiter zu prüfen.

Foto: Endermann, Andreas (end)

In der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung (BV) 9 gab es nur wenige Anmerkungen zum überarbeiteten Verkehrskonzept des Amtes für Verkehrsmanagement. Das Konzept steht nun ganz im Zeichen der Verkehrswende: weg vom motorisierten Individual- zu mehr Radverkehr und einer verstärkten ÖPNV-Nutzung. Die Verwaltung geht davon aus, dass der Anteil des motorisierten Individualverkehrs bis 2030 am Gesamtverkehr von derzeit 41 auf dann 30 Prozent reduziert wird. Um dieses Ziel zu erreichen, will die Stadt künftig für jährlich 1,85 Millionen Euro das ÖPNV-Angebot im Düsseldorfer Süden ausbauen und dafür neue Buslinien auf die Straße bringen sowie einmalig zwölf Millionen Euro für verbesserte Radwege und Fahrradabstellanlagen bereitstellen.

Doch mehrere Nachfragen gibt es trotzdem aus den Reihen der Bezirksvertreter. Udo Skalnik, Fraktionsvorsitzender der SPD in der BV 9, will von der Verwaltung wissen, was diese tun werde, wenn der nach einer Modellrechnung drastisch verringerte Pkw-Verkehr gar nicht so stark zurückgehe wie derzeit angenommen. Die SPD war 2018 gemeinsam mit der CDU dafür, an der Hildener Straße eine neue Zu- und Abfahrt zu und von der A59 prüfen zu lassen. Dass die Verwaltung dies nun mit Modellzahlen ablehnt, hält Skalnik nicht für zielführend, wenn die Zahlen der Verkehrsplaner so nicht eintreffen werden: „Verlieren wir dann nicht Jahre und belasten wir in diesem Fall die Bewohner der Pauslmühle nicht unnötig mit wachsendem Durchgangsverkehr zum A59-Anschluss in Hassels?“ Skalnik hält das für „wenig zumutbar“ und fordert für die SPD in der BV 9 die Fortführung der Planungen.

Ernst Welski, der für die Grünen in der Bezirksvertretung 9 sitzt, kann der wiederholten Forderung nach einem neuen A59-Anschluss nichts abgewinnen. Aus seiner Sicht ergibt ein neuer Anschluss an die Frankfurter Straße in Südrichtung mehr Sinn. Schwarz-grün hatte per Beschluss dann auch nur den Teilanschluss Frankfurter Straße/Schwarzer Weg gefordert. Derzeit kann man von Schnellstraße stadtauswärts nur in Höhe Schwarzer Weg abfahren und an gleicher Stelle stadteinwärts auffahren. Welski möchte von der Verwaltung, dass diese getrennt Zahlen dafür vorlegt, wie sich beide neuen Zufahrten auf den Verkehr auswirken würden.

Der Grünen-Sprecher möchte zudem von der Verwaltung wissen, was diese für den Fußverkehr tun wolle. Schon jetzt ist jeder vierte Verkehrsteilnehmer zu Fuß unterwegs. Und das funktioniert im Stadtbezirk auch nicht immer komfortabel. Genauer beleuchtet haben will Welski zudem die Annahme der Stadt, warum sich der Anteil des Schwerverkehrs in der Modellrechnung von 2030 nicht verringert. Er bleibt im Vergleich zu 2018 auf dem Wert von 15,8 Prozent am Gesamtverkehrsaufkommen.

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