Kreismuseum Zons Verrückte Teekannen und Kaffee-Design

Zons · Außergewöhnliche Teekannen aus der Sammlung von Elke Koska sowie verschiedenste Kaffeekannen mit schönem Design sind ab Sonntag im Kreismuseum Zons zu bewundern: „Volle Kanne!“ heißt es dort bis 12. Januar 2020.

 „Noch alle Teekannen im Schrank?“ fragen Museumsleiterin Anna Karina Hahn (r.) und Mitarbeiterin Verena Rangol, die außergewöhnliche Teekannen aus der Sammlung von Elke Koska (M.) sowie viele andere Kannen im Kreismuseum Zons zeigen.

„Noch alle Teekannen im Schrank?“ fragen Museumsleiterin Anna Karina Hahn (r.) und Mitarbeiterin Verena Rangol, die außergewöhnliche Teekannen aus der Sammlung von Elke Koska (M.) sowie viele andere Kannen im Kreismuseum Zons zeigen.

Foto: Carina Wernig

Die hellblaue, mit Luft gefüllte Riesenkanne vor dem Kreismuseum Zons macht neugierig. Sie scheint zu lächeln – und das zurecht, dreht sich doch im Innern des schmucken Hauses alles um ihre „Artgenossen“. Gleich zwei Ausstellungen, die am Sonntag um 11 Uhr eröffnet werden, stellen den Gebrauchsgegenstand, seine Geschichte und sein Design in den Mittelpunkt: „Volle Kanne!“ und „Noch alle Teekannen im Schrank?“ werden bis 12. Januar 2020 gezeigt.

Beide Ausstellungen im Kreismuseum Zons voller liebevoll zusammengestellter Details ergänzen sich wunderbar, sind auch für Kinder geeignet, die sich sicher an den außergewöhnlichen Teekannen von Elke Koska erfreuen können: Da gibt es nichts, was es nicht gibt: Kannen in Form von Elvis, der Mona Lisa, Ronald Reagan oder der Queen, bei der durch ihren Corgi auf dem Kopf der Tee ausgeschenkt werden müsste. Aber auch Hunde, Schildkröten, Früchte, ein Hotdog, verschiedene Berufe, eine Vitrine, auf der ein Kaffeeservice mit Kanne steht, Haushaltsgeräte wie eine Wachmaschine (inklusive Waschmittelbox), tanzende Paare und sogar ein Playboy-Häschen sind als Teekanne gestaltet. Und alle bunt und fast Unikate, wie die Kölnerin Elke Koska betont: „Ich sammle nur Handgefertigtes, von dem es keine Massen gibt.“ Auch auf Trödelmärkten ist die Schauspielerin und Kunstmanagerin nicht anzutreffen: „Meine Teekannen dürfen nicht gebraucht sein“, sagt sie. Und ihre weit mehr als 1000 Teekannen aus aller Welt, von denen ein breites Spektrum im Kreismuseum Zons zu sehen ist, bleiben weiterhin von innen unberührt: „Ich liebe zwar Teekannen, trinke aber selbst keinen Tee“, sagt Elke Koska, deren Sammelleidenschaft vor 25 Jahren in New York mit dem Kauf einer Teekanne in Kohlkopf-Form begann. Ihr damaliger Mann, Aktionskünstler HA Schult, fand das neue Hobby seiner Muse zunächst „kitschig und furchtbar, dann unterstützte er es“, berichtet sie lachend, dass auf Flügen der beiden immer ein Sitz für die Teekannen aus aller Welt reserviert war.

Von der Zonser Altstadt und dem Kreismuseum ist die Sammlerin, die Farbe liebt und kein Weiß oder Beige um sich haben möchte, begeistert: „Das hier ist ein Kleinod, die Inszenierung der Kannen ist hervorragend – das ganze Museum überzeugt mich sehr.“ Das hören Museumsleiterin Anna Karina Hahn und Mitarbeiterin Verena Rangol sehr gern. „Design und Zweck eines Alltagsbegleiters“, so der Untertitel der „Volle Kanne!“-Ausstellung, trifft auch die Schwerpunkte des Hauses für angewandte Kunst, Design und Kunstgeschichte, wie Rangol, die die Ausstellung kuratiert hat, erläutert: „Die Kanne steht als Prunkstück eines Services in vielen Haushalten. Als Designerstück geht es eher um die Form, aber die Funktionalität muss trotzdem gewährleistet sein.“ Gezeigt werden Kannen mit Schwerpunkt auf dem 20. Jahrhundert – aus Email, Messing, Zinn und Porzellan mit tollem Dekor. „Erst als Kaffee und Tee Mitte des 17. Jahrhunderts in Europa verbreitet wurden, folgten die Heißgetränke-Kannen“, so Rangol, die am Dienstag, 10. September, bei einer Führung ab 14.30 Uhr die Ausstellung erklärt. 

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