Kunstmuseen Krefeld Kunst und Design aus der Seidenstadt
Krefeld · Die Sammlung Osthaus, die das Kaiser-Wilhelm-Museum geprägt hat, ist Thema. Aber zum Jubiläum wird auch die aktuelle Kunst- und Designszene der Region im Museum präsentiert.
Mit zwei großen Ausstellungen gehen die Kunstmuseen ins Rennen. Vom 26. März bis zum 10. September werden die Häuser Esters und Lange von Krefelder Eigengewächsen bespielt. Kunstschaffende aller Generationen und Sparten aus den Bereichen Kunst und Design, die hier und in der Umgebung leben oder Krefeld eine wesentliche Prägung erfahren haben, konnten sich bewerben. Die Ausstellung wird mit Arbeiten aus den verschiedenen Genres und Medien – von Malerei und Skulptur über Performance und Film bis hin zu Produkt- und Social Design – einen breiten Einblick in die kreative Produktion der Stadt bieten. Das Projekt wird vom Team der Kunstmuseen Krefeld kuratiert und von Spezialisten aus dem Bereich Design begleitet.
Ab 24. November wird das Kaiser Wilhelm-Museum zum „Schauplatz der Dinge“, so der Arbeitstitel, der „Das Deutsche Museum für Kunst in Handel und Gewerbe“ beleuchten will. Bis in den April 2024 soll diese Ausstellung im Mutterhaus zu sehen sein.
Das Stadtjubiläum fällt zusammen mit einem Jubiläum an den Kunstmuseen: Vor 100 Jahren wurde der bedeutendste Bestand angewandter Kunst der Sammlung angekauft, das Deutsche Museum für Kunst in Handel und Gewerbe. Es wurde ab 1909 vom Hagener Sammler Karl Ernst Osthaus, Gründer des Museum Folkwang, aufgebaut und entstand in enger Kooperation mit dem Deutschen Werkbund. Das Deutsche Museum für Kunst in Handel und Gewerbe war überaus innovativ angelegt: Es war ein mobiles Museum, das auf Reisen ging; zum anderen konstituierte sich erstmalig eine Designsammlung, die sich allein auf die aktuelle Produktion der Zeit konzentrierte. Zur mehrere tausend Werke umfassenden Sammlung gehören Glas, Keramik, Silber und Porzellan, Plakatkunst, Buchgestaltung und Grafikdesign. Dazu wird das umfangreiche Konvolut erstmals umfassend aufgearbeitet. Die Ausstellung nähert sich dem bedeutenden Bestand aus zeitgenössischer Perspektive und mit aktuellen Fragestellungen. Sie thematisiert einen historischen Moment in der Stadtgeschichte, der die enge Verbindung zwischen Kunst, Design, Handwerk, Industrie und Museum vergegenwärtigt. Außerdem sind Sammlungsräume mit Krefelder Schwerpunkten geplant.
Ein KunstImpuls am 2. März rückt unterschiedliche lokal bezogene Themen und einzelne Künstler in den Fokus, beispielsweise die Künstlergruppe 45, in der sich nach dem Zweiten Weltkrieg Krefelder Künstler zusammenfanden, auch Siegfried Cremer, der als Restaurator an den Kunstmuseen wichtige Impulse für sein Werk erhielt oder bedeutende Krefelder wie Axel Vater, Will Cassel oder Silvia Klara Breitwieser.