Dormagen Hoffmann tritt schon im Mai zur Wahl an

Dormagen · Dormagen wählt im kommenden Mai nicht nur die Mitglieder des neuen Stadtrates, sondern auch einen neuen Bürgermeister. Peter-Olaf Hoffmann wird seine Wahlzeit vorzeitig beenden und sich als CDU-Kandidat bewerben.

 Er hat gut lachen: Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann gibt zurzeit Ton und Tempo in der Frage der Bürgermeister-Wahl an.

Er hat gut lachen: Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann gibt zurzeit Ton und Tempo in der Frage der Bürgermeister-Wahl an.

Foto: Hans Jazyk

Acht Tage vor der vom Land gesetzten Frist hat Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann (CDU) gestern erklärt, seine Amtszeit vorzeitig zu verkürzen. Damit kommt es am 25. Mai doch zu einer gemeinsamen Rats- und Bürgermeisterwahl. "Ich halte es für wichtig, dass die Ratskandidaten die Frage von Wählern, wer denn für die CDU der nächste Bürgermeisterkandidat sein soll, sicher und klar beantworten können", erklärte Hoffmann. Seine Entscheidung gab er am Donnerstag Abend vor der großen CDU-Fraktion bekannt. Der kündigte er auch an, sich in der CDU erneut für die Wahl zum Bürgermeister-Kandidaten zu bewerben.

Es ist eine Entscheidung Hoffmanns, die überrascht, denn im Frühjahr hatte er erklärt, seine volle Amtszeit ausschöpfen zu wollen. Dieser Fahrplan galt auch noch im August, als Hoffmann die CDU mit der Ankündigung überrumpelte, 2015 erneut Bürgermeister werden zu wollen. Auch dort schon erklärte Hoffmann, dass er es für sinnvoller halte, "dass in dieser Frage vor der Kommunalwahl Klarheit herrscht". Die Parteispitze wollte jedoch an ihrer Zeitschiene festhalten und die Kandidatenfrage erst nach der Kommunalwahl klären. Durch den erneuten Hoffmann-Coup ist sie zum Handeln gezwungen. "Wir begrüßen die Entscheidung von Peter-Olaf Hoffmann, die Rats-und Bürgermeisterwahlen für Dormagen zu koppeln, obgleich wir doch überrascht sind", sagte Parteichef André Heryschek. "Bereits im Sommer diesen Jahres hatten wir diesen Schritt als nachhaltigste Lösung bezeichnet. Wir werden nun kurzfristig ein für alle Mitglieder der Partei gangbares Verfahren entwickeln, um die Personalie des BM-Kandidaten zu diskutieren und zu entscheiden." Er persönlich habe keine Ambitionen, "das habe ich auch bereits Anfang des Jahres öffentlich erklärt."

Koalitionspartner FDP zeigt sich "überrascht", so Torsten Günzel. "Verlässlichkeit sieht anders aus", kritisiert er. Die FDP müsse nun ihre Strategie neu überdenken. Hoffmann wäre für sie "wählbar, aber wir warten erst einmal ab, wer der CDU-Kandidat wird".

Unter Zugzwang gerät die SPD. Sie wollte sich mit der Nominierung ihres Bürgermeister-Kandidaten mehr Zeit lassen. "Wir haben so etwas schon geahnt, weil der Bürgermeister unberechenbar ist", kommentierte Parteivorsitzender Erik Lierenfeld. "Wir haben am 4. Dezember unsere nächste Sitzung der Findungskommission und werden die neue Situation intensiv besprechen. Der Zeitplan verkürzt sich natürlich, der Wahlkampf wird eine andere Dynamik bekommen."

Die BfD-Fraktion hatte im Juni den Antrag gestellt, der Rat möge den Bürgermeister auffordern, zur Kommunalwahl sein Amt zur Verfügung zu stellen. Dr. Dietrich Krueger: "Die Taktik von Hoffmann ist überaus geschickt, da er nun beide großen Parteien auf dem falschen Fuß erwischt hat. Gerade deren junge Garde, von denen einige auf eine Kandidatur spekuliert haben, sind überrumpelt worden. Hans-Joachim Woitzik, Fraktionsvorsitzender des Zentrums, spricht von einer "richtigen und guten Entscheidung für die Dormagener Bürger. Diese Entscheidung verdient meinen Respekt, was auch immer die CDU mit Hoffmann anfangen wird."

(NGZ)
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