Kommentar "Neue" Wahl dank Hoffmann

Die einsame Entscheidung von Peter-Olaf Hoffmann verändert die Kommunalwahl im Mai von Grund auf. Sie wird im Kern an den Wahlkampfständen und später an den Wahlurnen auf eine Personalentscheidung reduziert. Sachthemen rücken in den Hintergrund. Das kann die Wahlkreisbewerber kaum freuen. Der Taktik-Fuchs treibt "seine" CDU wieder einmal vor sich her – nicht zum ersten Mal. Hoffmann reagiert konsequent auf die Abstimmungsniederlage, die ihm der Parteivorstand in der vergangenen Woche zufügte, als dieser ihm ein klares Signal, 2015 "sein" Mann zu sein, verweigerte. Der Amtsinhaber pokert hoch, glaubt sich der breiten Rückendeckung in der Partei gewiss sein zu können. Vielleicht ist der Rückhalt geringer, als er denkt. Die Parteiführung ist gefordert, angesichts der neuen Rahmenbedingungen zügig für Klarheit im Machtpoker zu sorgen.

Zwei Gänge höher schalten muss vor allem auch die SPD. Findungskommission hin oder her: Die Entscheidung wird zwischen dem jungen Parteichef Lierenfeld und dem erfahrenen Rathaus-Dezernenten Trzeszkowski fallen. Eine Grundsatzentscheidung, die in der Partei schon längst kontrovers diskutiert wird. CDU und SPD stehen durch den neuen Wahltermin gemeinsam vor dem Problem, sich in der "BM"-Frage kaum auf Koalitionen verlassen zu können.

Klaus D. Schumilas

(NGZ)
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