Gladbachs Rekord-Einkauf Hecking hat Vertrauen in Stürmer Plea

Mönchengladbach · Der teuerste Einkauf der Vereinsgeschichte ist nach der Vorbereitung torlos und hat noch Trainingsrückstand. Dennoch sagt Trainer Dieter Hecking: „Er ist auf einem guten Weg.“

 Alassane Plea, hier bei seinem Debüt-Spiel für Gladbach gegen Bochum im Finale des H-Hotel-Cups.

Alassane Plea, hier bei seinem Debüt-Spiel für Gladbach gegen Bochum im Finale des H-Hotel-Cups.

Foto: Dirk Päffgen

Was kostet eine Torgarantie? Die Antwort lautet wohl: 117 Millionen Euro. So viel hat Juventus Turin für Cristiano Ronaldo bezahlt. Er hat fast 600 Pflichtspiel-Tore in seiner Karriere erzielt, im Schnitt trifft er alle 108 Minuten. Und nun, in seinem ersten Spiel, brauchte Ronaldo acht Minuten für den ersten Treffer. Wie der Portugiese ist Alassane Plea von Beruf Mittelstürmer. Und wie Ronaldo ist der Franzose der Rekordtransfer seines neuen Klubs. 23 Millionen Euro hat Borussia Mönchengladbach für den 25-Jährigen von OGC Nizza bezahlt. Plea wurde geholt, weil er anders ist, als die Stürmer, die Borussia bisher hat: ein mehr oder weniger „klassischer“ Mittelstürmer. Er soll im offensiven Zentrum des neuen 4-3-3-Systems als Ziel- und Wandspieler stehen, vor allem aber als Tormacher.

Doch Plea ist nach der Saisonvorbereitung noch ohne Treffer. Er hätte in seinem ersten Spiel im Finale des H-Hotel-Cups gegen Bochum treffen können, doch er vergab eine große Chance und schoss im Elfmeterschießen über das Tor. Gegen Ingolstadt und Southampton kam er zum Einsatz, gegen die Briten war er am dritten Tor zwar beteiligt, traf selbst aber nicht. Am Wochenende, bei den letzten Tests gegen Espanyol Barcelona (1:3) und den FC Wegberg-Beeck (5:1), fehlte er. „Er hätte spielen können, aber aus der medizinischen Abteilung kam der Hinweis, dass der Spieler Probleme mit einer verhärteten Muskulatur hat. Wir wollten da aktuell kein Risiko eingehen und eine mögliche Muskelverletzung bei einem falschen Schritt riskieren“, erklärte Trainer Dieter Hecking.

Natürlich sind Tore die Währung für Plea. Doch hat die Vorbereitung gezeigt, dass es womöglich und trotz der 23 Millionen Euro etwas Geduld braucht. Offenbar ist die Belastung in Gladbach höher als sie in Nizza war, Plea muss im deutschen Fußball noch richtig ankommen. „Man sieht, dass Alassane in körperlicher Hinsicht noch etwas Vorbereitung braucht“, sagte Hecking. Er war selbst früher Stürmer und kennt daher die Seelenzustände seines Schützlings. Er weiß, dass Vertrauen wichtig ist für einen Torjäger, dem noch die Tore fehlen. Und Hecking vertraut Plea: „Was ich in der vergangenen Woche von ihm im Training gesehen habe, ging in die richtige Richtung. Er ist auf einem guten Weg, er will unbedingt, das ist das Entscheidende.“

Alassane Plea im Porträt - aus Nizza zum Knipser bei Gladbach
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Das ist Alassane Plea

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Foto: dpa/Daniel Karmann

Plea ist ein Abschluss-Spieler, das zeigt er im Training immer wieder. Diese Entschlossenheit, der Wille zum Tor, das ist, was Borussia haben will. Mittwoch, wenn die Gladbacher nach zwei freien Tagen wieder trainieren, soll Plea dabei sein. Sonntag ist das Pokalspiel beim BSC Hastedt. Bestenfalls gibt er da sein Pflichtspiel-Debüt. Gegen den Oberligisten wäre die Gelegenheit günstig, auch das Tor-Debüt zu schaffen. Ein möglichst schneller Treffer ist keine Garantie, steigert aber die Wahrscheinlichkeit, dass ein Stürmer ein Torgarant wird.

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