NRW indirekt betroffen Warnstreiks am Montag legen Flughäfen lahm

Düsseldorf /Köln · In vier Städten streiken am Montag Mitarbeiter der Flughäfen. In Berlin, Hamburg, Hannover und Bremen fallen deshalb zahlreiche Flüge aus. Die Airports in Düsseldorf und Köln/Bonn sind nur indirekt betroffen.

 Wegen eines Warnstreiks des Sicherheitspersonals am Montag werden am Hauptstadtflughafen BER rund 200 Abflüge gestrichen.

Wegen eines Warnstreiks des Sicherheitspersonals am Montag werden am Hauptstadtflughafen BER rund 200 Abflüge gestrichen.

Foto: dpa/Christoph Soeder

Fluggäste müssen sich am Montag erneut auf erhebliche Verspätungen und Ausfälle an mehreren Flughäfen in Deutschland einstellen. An den Airports in Hamburg, Hannover und am Hauptstadtflughafen Berlin-Brandenburg BER begannen in der Nacht ganztägige Warnstreiks. Das bestätigten Sprecher der Gewerkschaft Verdi der Deutschen Presse-Agentur. Aufgerufen waren auch die Beschäftigten des Bremer Airports auf, ihre Arbeit niederzulegen. Die Warnstreiks dürften auch Auswirkungen auf andere Standorte haben. Die Flughäfen rieten Reisenden, sich bei ihrer Airline zum Flugstatus zu informieren.

Insgesamt sollen 351 Abflüge gestrichen werden, fast 100.000 Passagiere könnten betroffen sein. Das erklärte der Flughafenverband ADV im Vorfeld.

Der Aufruf richtet sich laut Verdi Berlin-Brandenburg an die Beschäftigten im Luftsicherheitsbereich, die in der Fluggastkontrolle sowie in der Personal- und Warenkontrolle tätig sind. Die Gewerkschaft stehe seit Jahren mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) in Verhandlungen, „um die Zeitzuschläge für Nacht-, Samstags-, Sonntags- und Feiertagsarbeit sowie eine bessere tarifliche Regelung zur Entlohnung von Überstunden für die Sicherheits- und Servicekräfte an Verkehrsflughäfen zu erhöhen.“

Die großen Flughäfen in NRW hingegen werden am Montag noch nicht bestreikt. Özay Tarim, Verdi-Gewerkschaftssekretär und Flughafenexperte sagte unserer Redaktion, die Abstimmung über Streikaufrufe in NRW werde wohl in der kommenden Woche erfolgen. „Wir werden an den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn nachziehen“, sagte er. „Wir informieren die Passagiere aber rechtzeitig. Sie sollen schließlich die Möglichkeit haben, sich auf die Maßnahmen einzustellen.“

Auch wenn die Flughäfen in NRW nicht direkt vom Streik betroffen sind, werden auch hier die Auswirkungen spürbar sein: Am Flughafen Köln/Bonn wurden bereits am Wochenende 14 Flüge auf den Strecken nach Hamburg und Berlin annulliert. Betroffen sind sieben Abflüge und sieben ankommende Flüge. Das teilte der Flughafen über das Kurznachrichtenportal Twitter mit. Fluggäste wurden gebeten, sich bei ihrer Airline zu informieren.

In Düsseldorf waren laut eines Flughafensprechers am Montag drei Umläufe zwischen Düsseldorf und Hamburg und fünf zwischen Düsseldorf und dem Berliner Flughafen BER geplant. „Die Flüge vom Düsseldorfer Airport am Montag von und nach Hamburg und Berlin fallen aber streikbedingt aus“; so der Sprecher am Sonntag gegenüber unserer Redaktion. Auch hier seien Fluggäste gebeten, sich mit ihrer Airline oder ihrem Reiseveranstalter kurzzuschließen.

Die „Bild am Sonntag“ berichtete zudem, dass Verdi und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG einen gemeinsamen ganztägigen Streiktag für den 27. März planten. Dann sollen Züge der Deutschen Bahn, der städtische Nahverehr und die Flughäfen gemeinsam bestreikt werden. Verdi-Generalsekretär Tari bestätigte dies auf Anfrage unserer Redaktion am Sonntag jedoch nicht.

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