Nach 35-Stunden-StreikVerdi und Lufthansa setzen Tarifgespräche fort
Nach dem Ende des Streiks an vielen deutschen Flughäfen am Morgen, wollen Verdi und die Lufthansa am Mittag weiter verhandeln. Mehr zu den Forderungen.
An Flughäfen kommt es immer wieder zu Streiks, an denen teilweise auch das Personal der Lufthansa beteiligt ist. Als Folge kommt es zu Flugausfällen und Verspätungen. Was dann für Reisende zu beachten gilt und welche Infos es zum Thema Lufthansa-Streik gibt, erfahren Sie hier.
Streiks an deutschen Flughäfen sind nicht unbedingt unüblich. Allein das Personal bei Europas größtem Luftverkehrskonzern, der Lufthansa Group, legte in den letzten Jahren immer wieder die Arbeit nieder. So zum Beispiel
Auch im Jahr 2022 wird erneut an deutschen Flughäfen die Arbeit niedergelegt. Am 27. Juli streiken rund 20.000 Beschäftigte des Bodenpersonals von Lufthansa. Beteiligt sind somit unter anderem Techniker sowie Logistiker mehrerer Lufthansa-Unternehmen. Hintergrund des Warnstreiks sind die laufenden Tarifverhandlungen für das Bodenpersonal, welche laut Verdi unter großen Belastungen stehen, die durch großen Personalmangel, Inflation und durch den Lohnverzicht der letzten drei Jahre verursacht wurden. Verdi betrachtet die bisherigen Angebote seitens der Arbeitgeber als ungenügend. Stattdessen fordert die Gewerkschaft unter anderem 9,5% mehr Gehalt, einen Stundenlohn von mindestens 13 Euro und mehr Entlastung des Personals.
Bei Streiks kann es neben langen Warteschlangen ebenso zu Verzögerungen und Ausfällen an den Flughäfen kommen. Ist dies der Fall, muss die Airline sich darum kümmern, wie Betroffene an ihr Reiseziel kommen. Passagiere haben somit unter anderem Recht auf Ersatzflüge und gegebenenfalls auch auf Ausgleichsleistungen. An sich gibt es zwei Optionen:
Kommt es zu einem streikbedingten Flugausfall oder zu einer Verspätung von mehr als drei Stunden, so haben Passagiere das Recht auf Ersatzbeförderung, zum Beispiel in Form eines Ersatzfluges oder einer Bahnfahrkarte. Meist geschieht eine Umbuchung automatisch.
Abhängig von der Wartezeit und der Flugstrecke haben Reisende zudem Anspruch auf Betreuungsleistungen, also auf Entlohnungen für Mahlzeiten, Getränke und teilweise auch für Hotelunterkunft sowie für Hin- und Rückfahrt. Werden diese in Anspruch genommen, sollten Kunden in jedem Fall Rechnungen bewahren.
Neben Betreuungs- haben Reisende teilweise auch das Recht auf Ausgleichszahlungen in Höhe von bis zu 600 Euro, sofern kein „außergewöhnlicher“ Umstand an Verspätungen und Annullierungen schuld ist. Als „außergewöhnlich“ kann auch ein Streik gelten.
Ab Wartezeiten von fünf Stunden ist es Kunden möglich, vom Beförderungsvertrag zurückzutreten und somit den Preis erstattet zu kriegen. Eine Rückerstattung in Form eines Reisegutscheins ist nur mit schriftlichem Einverständnis der Passagiere zulässig.
Ansonsten stehen Kunden auch bei Erstattung des Flugpreises Ausgleichsleistungen zu, sofern es sich um keinen „außergewöhnlichen“ Umstand handelt.
Fallen Betreuungsleistungen an, so ist die Fluggesellschaft nach EU-Richtlinie verpflichtet, diese zu übernehmen. In diesem Fall ist es wichtig, Quittungen zu bewahren, um Kosten zurückzufordern, falls das Unternehmen nicht erreichbar ist. Auch wenn es zu einer Erstattung des Flugpreises kommt, wird diese von der Fluggesellschaft übernommen und muss innerhalb von sieben Tagen überwiesen werden.
Ausnahmen bilden Pauschalreisen: Hier trägt der Veranstalter die Verantwortung für Kosten wie Verpflegung, Unterkunft und Taxifahrten.
Kommt es zu Flugannullierungen bei Pauschalreisen wird die Kontaktaufnahme zum Reiseveranstalter empfohlen. Ansonsten ist die Fluggesellschaft der richtige Ansprechpartner. Die Lufthansa erreicht man 24 Stunden täglich unter der Nummer +49 (0) 69 86 799 799. Ansonsten bietet die Fluggesellschaft auch auf ihrer Website einen Lufthansa Chat Assistant an.
Mehr Informationen zu Streiks an Flughäfen sowie zum Lufthansa-Streik im Juli 2022 erhalten Sie hier.
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Mit einem Warnstreik des Bodenpersonals will die Gewerkschaft Verdi die Lufthansa unter Druck setzen. In Düsseldorf und Köln/Bonn waren die Auswirkungen für Fluggäste vergleichsweise gering.
In der Luftfahrt kommt es diese Woche erneut zu Warnstreiks. Diesmal soll das Bodenpersonal der Lufthansa die Arbeit niederlegen. Der Düsseldorfer Flughafen hält Verzögerungen beim Abflug für möglich, dürfte insgesamt aber glimpflich davonkommen.
Der Streik im Juli 2022 startet am Mittwoch, dem 27. um 03:45 Uhr und geht bis 06:00 Uhr am Folgetag.
Am Streik morgen sind alle deutschen Lufthansa-Standorte beteiligt. Dies betrifft also die Flughäfen Köln/Bonn, Düsseldorf, Frankfurt, München, Hamburg, Stuttgart, Bremen, Berlin und Hannover. Allerdings können auch andere Flughäfen vom Warnstreik indirekt betroffen sein, weshalb Reisende mit allgemeinen Verspätungen rechnen sollten.
Wer von Streiks der Lufthansa betroffen ist, wird in der Regel vom Luftverkehrskonzern kontaktiert. Erhalten Passagiere jedoch keine Infos, sollten sie am besten den Status ihrer Flüge auf den Websiten der Airports im Blick behalten oder Fluggesellschaft beziehungsweise Reiseveranstalter kontaktieren. Auch die Rheinische Post informiert über betroffene Verbindungen und gestrichene Strecken.
Wichtig zu wissen ist, dass auch Eurowings zu Lufthansa gehört. Bei Streiks des größten Luftverkehrskonzerns Europas könnten also auch Flüge der Tochtergesellschaft betroffen sein.
Ein Streik ist in der Regel das letzte Mittel, um Forderungen von Arbeitnehmern durchzusetzen. Dieser ist dann rechtmäßig, wenn er von einer Gewerkschaft wie Verdi getragen und organsiert wird. Außerdem müssen Gewerkschaft und Streikende ein tariflich regelbares und zulässiges Ziel verfolgen. Daher darf laut deutschem Recht beliebig oft und auch beliebig lange gestreikt werden.
Was Reisende aktuell sonst wissen sollten, erfahren Sie hier.