
Aufruf zu WarnstreiksWarum Verdi Druck auf Ikea ausübt
Die Gewerkschaft Verdi fordert einen Digitalisierungstarifvertrag für die Beschäftigten. Doch der Möbelkonzern blockt ab. Noch in dieser Woche könnte es Warnstreiks geben. Die Hintergründe.
Verdi-Streik - Alle News zur Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft
Foto: dpa/Christian CharisiusWas wie der Name eines der berühmtesten Komponisten der Romantik klingt – Giuseppe Verdi, der etwa die berühmten Opern Nabucco oder Aida komponiert hat –, ist eigentlich eine Abkürzung. Verdi bedeutet Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft und ist eine deutsche Gewerkschaft, die sich für die Rechte der Arbeitnehmer einsetzt.
Die Gewerkschaft Verdi hat mehrere Bereiche, in der sie für ihre Mitglieder tätig wird. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die Arbeitnehmerrechte im Mittelpunkt der Gewerkschaftsarbeit stehen. Verdi-Mitglieder bekommen Unterstützung, wenn sie ihre Rechte einklagen müssen. Sie haben den Schutz eines Tarifvertrags im Unternehmen, können sich über Rechtsberatung im Arbeits- und Sozialrecht absichern, sollte es zum Streik kommen, bekommen Verdi-Mitglieder Streikgelder durch die Gewerkschaft ausbezahlt. Die Gewerkschaft setzt sich für gute Arbeits- und Ausbildungsbedingungen ein, die auch eine gute Bezahlung beinhalten. Dazu kommt die Vereinbarkeit von Arbeit und Familie, der Einsatz für gerechte Renten und eine solidarische Gesundheitspolitik. Ihren größten Vorteil zieht die Gewerkschaft Verdi aus der großen Zahl ihrer Mitglieder. Denn Solidarität geht hier über Individualismus. Die Gewerkschaft setzt zudem auf den großen Vorteil von Weiterbildungen, hat ein eigenes Bildungsportal, eine eigene Mitgliederzeitung und Newsletter, die genau darüber informieren.
Die Geschichte der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft Verdi beginnt am 19. März 2001, sie ist zudem die Geschichte eines Zusammenschlusses. Verdi entstand aus dem Zusammenschluss von fünf Einzelgewerkschaften, wobei eigentlich zu Beginn sechs Gewerkschaften mit an Bord gewesen sind.
Die Verdi-Gründung hat ihren Ursprung 1997, als diese sechs Gewerkschaften erstmals verhandelten – konkret waren es: die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, die allerdings bereits 1998 wieder ausschied, die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft (DAG), die Deutsche Postgewerkschaft (DGP), die Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen (HBV), die IG Medien – Druck und Papier, Publizistik und Kunst (IG Medien) und die Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV). Zur Gründung kam es dann am 19. März 2001, nachdem alle fünf beteiligten Gewerkschaften ihre Auflösung beschlossen hatten. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ist Teil des Deutschen Gewerkschaftsbundes und nach der IG Metall die zweitgrößte Gewerkschaft in Deutschland.
Verdi hat ihren Hauptsitz in der Bundeshauptstadt Berlin. Dabei tagt dort vor allem der Bundeskongress, das höchste Organ der Gewerkschaft. Strukturiert ist Verdi zudem in einen Gewerkschaftsrat und den Bundesvorstand, weitere Organisationsstufen gliedern sich in die zehn Landesbezirke, die normalen Bezirke und die Ortsvereine auf.
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Ikea-Kunden müssen in den kommenden Wochen beim Einkauf möglicherweise etwas mehr Geduld mitbringen. Grund dafür ist, dass die Gewerkschaft Verdi Tausende Ikea-Beschäftigte zu Warnstreiks für bessere Arbeitsbedingungen aufgerufen hat.
Während die Politik weiter über Details des 49-Euro-Tickets streitet, warnen Experten: Der Verband der Verkehrsunternehmen (VDV) meint, das Discount-Abo werde erst im Mai starten, die Gewerkschaft Verdi in NRW befürchtet zu hohe Defizite, ebenso der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS).
Das Jahr 2023 könnte für die Deutsche Post mit einem Tarifkonflikt beginnen. Die Gewerkschaft Verdi forderte am Montag für die rund 160.000 Tarifbeschäftigten des Bonner Konzerns 15 Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.
Die Gewerkschaft Verdi fordert Verbesserungen bei der Liste der Sonntagsöffnungen für 2023 in Düsseldorf und droht wieder mit Klagen. Die Stadtspitze sieht die Sache ganz anders.
“Unverantwortlich“, „schrill“: Solche Worte finden Verdi und die Caritas für die Drohung der Union, eine Abstimmung über das geplante Bürgergeld im Bundesrat zu blockieren. Ihre Kritik begründen sie ähnlich.
Der letzte große deutsche Warenhauskonzern ist bereits das dritte Mal in knapp zwei Jahren auf staatliche Hilfe angewiesen. Da Beschäftigte bereits auf Anteile ihres Lohnes verzichten, will Verdi nun ein existenzsicherndes Einkommen verhandeln.
Meinung · Die Tarifforderung von Verdi und Beamtenbund übersteigt die Finanzkraft von Bund und Kommunen. Und die Inflation könnte im kommenden Jahr zu bösen Überraschungen führen.
Inflation und galoppierende Energiepreise treffen alle - mitten in der Krise legen die Gewerkschaften nun hohe Lohnforderungen für den öffentlichen Dienst vor. Der Tarifstreit könnte im Winter große Auswirkungen haben.
Gewerkschaftsvertreter verteilten Flyer in der Innenstadt. Passanten zeigten aber kein großes Interesse. Was gefordert wird.
Mit Blick auf die zum zweiten Mal in diesem Jahr stattfindende Verkaufskampagne „Prime Day“ beim Internethändler Amazon sind dessen Beschäftigte an drei Logistikzentren in Nordrhein-Westfalen in den Streik getreten.
In der Leverkusener City sollen am „Herbstfest“-Sonntag 2. Oktober die Geschäfte öffnen. Die klagefreudige Gewerkschaft Verdi hält die Füße still – noch. Am Montag sind Shopping-Sonntage auch Thema im Stadtrat.
Das Treffen in der Innenstadt fand in diesem Jahr unter etwas anderen Voraussetzungen statt: Auf den Verkaufsoffenen Sonntag wurde verzichtet, bei den Organisatoren war Umdenken gefragt.
Meinung · Es ist immer heikel, wenn andere von sich behaupten zu wissen, was das Beste ist, siehe Verdi. Die Gewerkschaft verteidigt den heiligen Sonntag wie eine Löwin ihre Jungen.
Nach dem Aus für den verkaufsoffenen Sonntag beim Stadtfest kritisieren Stadt und Werbegemeinschaft die Gewerkschaft.
Halbe Absage, juristisch erzwungen: Der verkaufsoffene Sonntag am 11. September entfällt, das Oldtimertreffen auf Hauptstraße und Rathausplatz findet statt.
Oldtimertreffen und verkaufsoffener Sonntag zusammen, das ergibt eine beliebte Traditionsveranstaltung. Ob die Geschäfte öffnen dürfen, entscheidet diesmal das Oberverwaltungsgericht Münster.
Aufgrund eines Formfehlers durften die Geschäfte in der Lenneper Altstadt beim Altstadtfest am Sonntag nicht öffnen – entgegen Jahrzehnte langer Tradition. Unverständnis bei den Beteiligten und Betroffenen.
Exklusiv · Urlaub, Freizeit, Restaurantbesuch - die hohe Inflation zwingt sieben von zehn Menschen in Deutschland nach eigenen Angaben in diesen Bereichen zu Einsparungen. Die Ampel debattiert über Entlastungen - die Gewerkschaften haben eigene Ideen.
Im Haushaltsentwurf der Bundesregierung für 2023 ist vorgesehen, die Ausgaben für den Katasrophenschutz deutlich zu denken. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi übt scharfe Kritik - die Mittel sollten stattdessen „deutlich erhöht“ werden.
Exklusiv · Der Chef der größten Einzelgewerkschaft Verdi, Frank Werneke, schließt sich dem Protest von Linken, SPD und Grünen gegen die Steuerentlastungspläne von Finanzminister Christian Lindner (FDP) an. Statt hohe Einkommen zu entlasten, müssten im Gegenteil der Spitzensteuersatz angehoben und eine Übergewinnsteuer für Konzerne eingeführt werden.
Die Lufthansa und Verdi haben sich geeinigt: Das Bodenpersonal bekommt deutlich mehr Lohn. Die Gewerkschaft der Piloten sieht das als positives Signal. Denn sie verhandelt gerade selbst mit der Airline.
Verdi hat für das Lufthansa-Bodenpersonal zweistellige Gehaltssteigerungen durchgesetzt. Somit droht vorerst kein weiterer Streik.
Die Airline möchte sich noch in dieser Woche mit der Gewerkschaft Verdi im Tarifstreit um die Löhne des Bodenpersonals einigen. Verhandlungsführer Michael Niggemann äußerte vor den Gesprächen Verständnis für die Beschäftigten.
Meinung · 20.000 Beschäftigte der Lufthansa legen am Mittwoch ihre Arbeit nieder – zu früh. Die Gewerkschaft Verdi hätte mindestens die Tarifverhandlungen in der kommenden Woche abwarten sollen, bevor sie die ohnehin geplagten Reisenden weiter in Mitleidenschaft zieht.
Bei der Gründung beziehungsweise dem Zusammenschluss zu Verdi im Jahr 2001 hatte die neue Gewerkschaft 2,81 Millionen Mitglieder. Allerdings, wie das bei solchen Fusionen nicht unüblich ist, habe man zunächst einmal viele sogenannte „Karteileichen“ aus der neuen Gewerkschaft entfernen müssen – also Mitglieder, die vielleicht schon gar nicht mehr im Berufsleben standen oder gar wirklich verstorben waren. Bis zum Jahr 2017 hat Verdi einen Mitgliederschwund von rund 800.000 Personen zu beklagen. Zum Jahresende 2021 betrug die Mitgliederzahl bei Verdi 1.893.920 Personen. Ein Grund dafür ist sicherlich die allgemein sinkende Akzeptanz für Gewerkschaften. So konnte der Abwärtstrend bisher nicht gestoppt werden und setzt sich weiter fort, wenngleich nicht mehr in der starken Ausprägung wie es noch Mitte der 2010er-Jahre der Fall gewesen ist.
Verdi bietet seinen Mitgliedern viele Vorteile. So steht – nach eigenen Angaben die Wahrung der Arbeitnehmer-Rechte im Mittelpunkt der Gewerkschaftsarbeit. Während nicht-Verdi-Mitglieder nur auf den guten Willen der Arbeitgeber hoffen können, wenn es um die Zahlung tariflicher Leistungen geht, haben Verdi-Mitglieder einen Rechtsanspruch darauf. Verdi-Mitglieder haben außerdem Anspruch auf Rechtsberatung und Streikgeld während mitunter auch langwieriger Arbeitskämpfe. Dazu kommt die Möglichkeit, Einfluss zu nehmen. Denn „Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft“ kümmert sich um die Interessensvertretung der Mitglieder.
Grundsätzlich gibt es bei Verdi auch keine besonderen Hierarchien – die Gewerkschaft bezeichnet sich auch als „Gewerkschaft für Alle“, da man nur gemeinsam stark sei und nur in der Solidarität und an einem Strang ziehend Erfolge erzielen könne. Ein wesentlicher Bestandteil dieser Solidarität ist zudem, dass die Gewerkschaft ihre Mitgliedsbeiträge nach dem Bruttoeinkommen ihrer Mitglieder staffelt. Heißt konkret: Wer mehr verdient, zahlt auch einen höheren Mitgliedsbeitrag.
Wichtig ist auch – wer nicht berufstätig ist oder bereits im Ruhestand, aber weiterhin Mitglied bei Verdi sein möchte, kann dabeibleiben und muss dafür auch nur einen geringeren Mitgliedsbeitrag zahlen. Insofern lässt sich die Frage auch ganz einfach beantworten, ob die Mitgliedschaft bei Verdi sinnvoll ist oder nicht – natürlich muss das letztlich jeder für sich selbst beantworten. Aber möchte man sich in beruflicher Hinsicht absichern oder die Vorteile gegenüber Nicht-Mitgliedern nutzen, sollte man Teil der Gewerkschaft werden und ihr beitreten.