Kritisch und kämpferisch Für Kai Evers bleibt der Aufstieg des KFC Uerdingen das Ziel

Krefeld · Der Mittelfeldspieler des KFC Uerdingen ist mit sich und der Mannschaft unzufrieden. Doch er rückt nicht etwa vom Aufstieg als Saisonziel ab und sieht durchaus die Chance, es in der Rückrunde noch zu erreichen.

 Kai Bastian Evers ist mit der Leistung der Hinrunde nicht zufrieden, hält aber sehr wohl deutlich am Ziel Aufstieg fest.

Kai Bastian Evers ist mit der Leistung der Hinrunde nicht zufrieden, hält aber sehr wohl deutlich am Ziel Aufstieg fest.

Foto: Stefan Brauer/Brauer-Fotoagentur

Kai Bastian Evers hat soeben den Leistungstest bei Getics, einem Gesundheits- und Athletikzentrum, in Düsseldorf absolviert. Er hat sein Bestes gegeben, die Resultate gibt es später. Ob er damit zufrieden sein kann, weiß er noch nicht. Anders verhält es sich mit der Hinrunde. „Da bin ich ganz klar unter meinen Möglichkeiten geblieben“, sagt der defensive Mittelfeldspieler des KFC Uerdingen und steht damit nicht alleine da. Denn sieben Punkte Rückstand auf den Spitzenreiter SSVg Velbert sind einfach zuviel.

Die Erwartungen waren beiderseits groß. So groß, dass die Uerdinger den Westfalen aus seinem beim Regionalligisten SV Lippstadt noch ein Jahr laufenden Vertrag im Sommer los eisten. „Kai wird uns mit seiner Erfahrung und als Spielertyp enorm weiterhelfen. Ich freue mich, dass wir ihn von diesem Schritt zu uns begeistern konnten“, schwärmte der Vorsitzende Damien Raths. Und Evers war nicht minder optimistisch: „Ich habe richtig Bock auf den KFC und das Umfeld.“

Das hat er auch heute noch, doch erhofft er sich eine deutliche Steigerung in der Rückrunde. „Es war bislang nicht das, was sich viele erhofft haben. Schließlich hat man viele namhafte, erfahrene Spieler geholt“, sagt er. „Auch ich bin nicht an mein Leistungslimit heran gekommen, vielleicht nur vereinzelt. Das muss ich mir ankreiden.“

Ein Muskelfaserriss im Oktober setzte ihn außer Gefecht und plötzlich saß er auf der Bank, da die Mannschaft dreimal in Folge gewonnen hatte. Er kämpfte sich wieder ins Team, doch musste er auf der für ihn ungewohnten Position des rechten Verteidigers aushelfen, was überhaupt nicht funktionierte. „Da wurde ich gebraucht, aber es ist sicherlich nicht meine beste Position“, sagt er rückblickend.

Im neuen Jahr will er seinen Platz im Zentrum behaupten. „Jetzt müssen wir erst mal runter kommen und den Akku aufladen. Jeder im Verein verfolgt ein Ziel, dafür arbeiten wir ab dem 4. Januar, damit wir eine konstante Rückrunde spielen.“ Das dies in der Hinserie nicht der Fall gewesen sei, habe weder am Trainer noch an der Taktik oder dem System gelegen. „Wenn jeder weiß, welche Aufgabe er hat und diese auch umsetzt, dann sind wir sehr, sehr schwer zu schlagen.“

Auch der Druck von außen sei nicht zu groß. „Jeder weiß, worauf er sich einlässt, wenn er einen Vertrag beim KFC Uerdingen unterschreibt, dass es hier eine große Tradition und überragende Fans gibt, die uns pushen. Es muss doch ein Anreiz sein, für so einen Verein zu spielen.“

Evers seht auch keinen Grund, die Zielsetzung zu korrigieren. „Es sind noch 20 Spiele zu absolvieren und 60 Punkte zu vergeben. Wir müssen unseren Job machen, alles andere liegt nicht in unserer Hand. Aber wenn wir den Job machen, viele Siege holen, kann ich mir auch sehr gut vorstellen, das wir am Ende oben stehen werden. Unser Ziel ist der Aufstieg, da brauchen wir nicht drum herum reden, das ist einfach so. Wir haben jetzt 20 Spiele lang Zeit, wieder gerade zu biegen, was wir in der Hinrunde vermasselt haben.“

Dass er sich damit von der offizielle Version der Vereinsführung, wonach der Aufstieg aktuell ein Thema mehr ist, unterscheidet und sehr wohl vom Aufstieg spricht, ist gut. Denn das Ziel muss im Auge behalten werden. Und es sind deutliche Worte eines Führungsspielers, denen kaum einer im Team widersprechen wird, denen nun allerdings auch Taten folgen müssen.

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