Trotz 1:0-Sieg gegen Ratingen Patrick Schneider will Sportlicher Leiter des KFC bleiben
Kefeld · Der 1:0-Arbeitssieg des KFC Uerdingen gegen Ratingen 04/19 hat Interimstrainer Patrick Schneider viel Kraft gekostet. Nach dem Abpfiff ist er erleichtert, doch es wird auch deutlich, wie sehr ihn das Spiel mitgenommen hat.
Patrick Schneider hatte Grund zu lächeln, sogar über sich selbst. Das fiel ihm nach dem 1:0-Sieg gegen Ratingen 04/19 natürlich leicht. Es war ein erleichtertes Lächeln über den Sieg, der ihm doch so viel Kraft gekostet hatte, der ihn so sehr mitgenommen hatte, der am Ende so wichtig war. Denn dadurch zieht Spitzenreiter SSVg Velbert nicht weiter auf und davon, sondern es bleibt bei dem Sieben-Punkte-Rückstand.
Unter welch großer Anspannung Schneider vor und während der 90 Minuten stand, wurde nach dem Abpfiff deutlich. Selbst Minuten später war der Sportliche Leiter des KFC Uerdingen, der nach der Trennung von Trainer Alexander Voigt als Interimscoach fungierte, noch aufgewühlt und unaufgeräumt. „Wir sind überglücklich, hier 1:0 gewonnen zu haben. Meerbusch hat uns das erwartet intensive Spiel geliefert“, sagte er auf der Pressekonferenz. Natürlich gab es Gelächter, und auch Schneider fiel es auf und er fügte lächelnd hinzu: „Ratingen, meine ich. Da sieht man, wie intensiv das war.“ Das nahm ihm natürlich niemand krumm, auch die Gäste nicht, die diesen verbalen Ausrutscher durchaus als Kompliment für sich werten konnten. Sie hatten stark ersatzgeschwächt den Gastgebern tatsächlich einiges abverlangt, aber nicht verhindern können, dass sie zum fünften Mal in Folge sieglos geblieben waren.
Wenngleich der Uerdinger Sieg verdient war, so war er doch glücklich. Zum einen, weil er eines Kunstschusses von Kevin Weggen bedurfte, der die 2.011 Zuschauer noch heute rätseln lässt: War es eine Flanke oder ein Schuss oder war er nicht doch noch leicht abgefälscht? Sei’s drum. Zum anderen, weil die harmlosen Ratinger in der Schlussphase einmal nach vorne kamen und Ali Hassan Hammoud die Unterkante der Latte traf. Ein Glück, sonst hätte es bei den Uerdingern, die mehrere gute Chancen nicht genutzt hatten, wieder lange Gesichter gegeben. „Da hatten wir Glück“, konstatierte Schneider. „Es war ein absoluter Arbeitssieg, der sicherlich nicht schön anzusehen war.“ Aber danach fragt heute schon keiner mehr.
Ein Wermutstropfen: Shun Terada musste verletzt ausgewechselt werden. Er wurde mit Verdacht auf Rippenbruch ins Krankenhaus gebracht. Doch selbst wenn es sich nur als Rippenprellung erweisen sollte, so wird der Torjäger vor der Weihnachtspause wohl kaum noch eingesetzt werden können.
Ob der neue Trainer noch vor Weihnachten kommt? Sicher ist nur, dass Patrick Schneider nur vorübergehend einspringt und Sportlicher Leiter bleiben will.