Nach den Trennungen Jetzt sind die Spieler des KFC Uerdingen in der Pflicht

Krefeld · Der Vorsitzende Damien Raths spricht zur Mannschaft, Interimstrainer Dmitry Votonov leitet das erste Training. Der 37 Jahre alte Uefa-A-Lizenz-Inhaber ist davon überzeugt, dass ein Ruck durch die Mannschaft geht.

 Mit Kapitän Leonel Kadiata führte Interimstrainer Dmitry Voronov ein Vier-Augen-Gespräch.

Mit Kapitän Leonel Kadiata führte Interimstrainer Dmitry Voronov ein Vier-Augen-Gespräch.

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Oliver Kaelke

Es war der Tag nach dem großen Beben beim KFC Uerdingen, der Tag nach der Trennung von Trainer Björn Joppe und dem Sportlichen Leiter Patrick Schneider. Und es war so, wie es in solchen Fällen üblich ist. Der Vorsitzende Damien Raths sprach vor dem Training kurz mit der Mannschaft über die Gründe für das Handeln und machte die Erwartungen klar. Viel Neues wird in einer solchen Situation nicht verkündet, aber eben nochmal einiges angesprochen.

Und dann wird in solch einer Situation der neue Trainer präsentiert, was in diesem Fall aber nicht nötig war. Dmitry Voronov ist allen bestens bekannt – als Chef der Jugend und Trainer der U19. Einige kennen ihn natürlich noch aus der vergangenen Saison, als er in den ersten 16 Spielen der völlig neuformierten Mannschaft in der Regionalliga auf der Bank saß. „Das war eine völlig andere Situation“, sagt er. „Ich habe da Erfahrung gesammelt und es war auch nicht alles schlecht. Diese 16 Spiele waren sehr lehrreich.“

Voronov glaubt nicht, dass die Vergangenheit für ihn eine Last ist, sondern geht die bis zum Saisonende begrenzte Aufgabe zuversichtlich an. Was den Interimstrainer positiv stimmt: „Die Spieler sind fit und die Mannschaft ist intakt. Jetzt wollen wir aus den 13 Spielen das Bestmögliche machen.“

Die erste Trainingseinheit war intensiv, doch kommt es in diesen Tagen weniger auf die körperliche Verfassung als die mentale Aufbauarbeit an. „Ich möchte die Mannschaft stabilisieren und dass sie die Lust am Fußball wiedergewinnt.“ Dazu bedarf es natürlich besserer Leistungen und Ergebnisse. Vielleicht ist es da von großem Vorteil, dass der KFC am kommenden Sonntag bei der SSVg Velbert antreten muss. Beim Spitzenreiter, der 18 Punkte enteilt ist, sind die Blau-Roten Außenseiter und haben nichts zu verlieren. Das ist für sie eine völlig ungewohnte, aber für die Spieler möglicherweise vorteilhafte Rolle.

Nach dem Training führte Voronov in der Kabine noch ein Gespräch mit Kapitän Leonel Kadiata. Die beiden haben bereits in der vergangenen Saison zusammengearbeitet. Der Mannschaftsführer weiß, dass nun die Spieler gefragt sind. Auch der Vorsitzende Damien Raths hatte das noch einmal deutlich agesprochen: „Klar ist doch auch: Die Spieler stehen auf dem Platz, nicht der Trainer, nicht der Sportliche Leiter. Die Mannschaft muss sich und ihr Engagement zu hinterfragen.“ Voronov ist davon überzeugt, dass ein Ruck durch die Mannschaft geht. „Jeden einzelnen Spieler schmerzen die zurückliegenden Wochen, das tut einfach weh“, sagt er. „Die Spieler und wir alle wissen, was wir den Fans und der Stadt schuldig sind.“

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