Björn Joppe und der KFC Uerdingen Diese Trennung ist für alle das Beste

Meinung | Krefeld · Der KFC Uerdingen macht einen radikalen Schnitt und trennt sich nach nur sieben Spielen wieder von Trainer Björn Joppe. Das klingt hart. Warum es aber für alle Beteiligten das Beste ist.

In den kommenden Wochen muss die Saat für eine gute neue Saison gelegt werden.

In den kommenden Wochen muss die Saat für eine gute neue Saison gelegt werden.

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Oliver Kaelke

Der KFC Uerdingen hat sich von Trainer Björn Joppe getrennt. Es waren aber diesmal nicht einfach die im Fußball so oft gängigen Marktmechanismen, wo das schwächste Glied bei einer Misserfolgsserie gehen muss. Auch wurde nicht einfach die Forderung der Fans nach einer Ablösung erfüllt. Natürlich sprachen die nackten Zahlen mit nur neun von 21 möglichen Punkten gegen Joppe. Und natürlich sprach der leistungsmäßige Abwärtstrend gegen ihn. Vor allem aber waren es die Spieler, die auf dem Platz sichtbar machten, dass sie nicht mehr mit dem Trainer zusammenarbeiten möchten. Und es war Joppe selbst, der sich mit teils widersprüchlichen Aussagen um Kopf und Kragen redete. Diese Gemengelage ließ nur einen Schluss zu: Lieber ein Ende mit Schrecken. Diese Trennung ist für alle das Beste – auch für den Coach, dem ein weiterer Spießrutenlauf erspart bleibt.

Aber wird nun alles gut? Der Vorsitzende Damien Raths war bei der Trainerwahl schlecht beraten. Er hat die Konsequenzen gezogen – auf verschiedenen Ebenen. Er gibt die sportliche Leitung ab und setzt in Marcus John auf einen Mann, dem in der Szene ein guter Ruf vorauseilt – fachlich, menschlich, seriös. Dies untermauern die langen Laufzeiten seiner Tätigkeiten. Doch das ist Zukunftsmusik.

Jetzt muss die verkorkste Saison mit Anstand beendet werden. Das ist aus mehreren Gründen notwendig: damit die Spieler mit einem halbwegs guten Gefühl in die Sommerpause gehen, damit die Fans Appetit auf die nächste Saison bekommen, damit die Sponsoren bei der Stange bleiben oder neue hinzu gewonnen werden können. Es geht darum, in den nächsten Wochen den Abwärtstrend zu stoppen und Hoffnungen für die Spielzeit 23/24 zu wecken und den Traum vom Aufstieg in die Regionalliga wiederzubeleben.

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