Uerdinger Lichtblick Mit Anapak in der Startelf hat der KFC noch nie verloren

Krefeld · Der 20 Jahre alte Offensivspieler ist einer der Lichtblicke. Seine erfrischende Spielweise tut den Uerdingern gut. Auch deshalb wird er am Samstag beim Kellerduell in Kaiserslautern wieder von Beginn an auf dem Platz stehen.

 Der Kölner Maximilian Rossmann attackiert den Uerdinger Hans Anapak.

Der Kölner Maximilian Rossmann attackiert den Uerdinger Hans Anapak.

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Stefan Brauer

Recht unterschiedlich reagierten die Spieler des KFC Uerdingen nach dem Schlusspfiff. Einige gingen schnurstracks mit hängenden Köpfen in Richtung Kabine, andere tauschten sich noch auf dem Rasen aus. Kurz nach dem Abpfiff und dem 1:1 gegen Viktoria Köln war die Enttäuschung groß. Zu Recht? Ja, weil die Mannschaft viel investiert hatte. Nein, weil es ein gerechtes Ergebnis war. Und aus zwei weiteren Gründen nochmal nein: weil das Ergebnis kein Rückschlag ist und es durchaus Lichtblicke gab.

Der eine Punkt hilft dem KFC im Kampf um den Klassenerhalt zwar nicht weiter, doch aufgrund der Ergebnisse der Konkurrenten haben sich die Chancen auf den Klassenerhalt auch nicht verschlechtert; die Situation hat sich drei Spieltage vor dem Saisonende lediglich zugespitzt. Aber die Uerdinger können den Klassenerhalt noch aus eigener Kraft schaffen, haben es somit selbst in der Hand.

Einer der Lichtblicke ist Hans Anapak. Der Auftritt des 20-Jährigen war erfrischend und ermutigend. Der Deutsch-Kameruner war es, der den Treffer von Muhammed Kiprit vorbereitete. „Das hat mich gefreut“, sagt Anapak. „Aber ich hätte mich noch mehr gefreut, wenn mein Schuss nicht an den Pfosten, sondern ins Tor gegangen wäre und wir gewonnen hätten.“

Das Glück war ihm nicht hold, aber der Pfostenschuss ist ein klares Signal, dass der KFC in Anapak einen weiteren Spieler in seinen Reihen hat, der mutig ist, den Torabschluss sucht und den Kampf um den Klassenerhalt angenommen hat. Dabei war sein früher Einsatz so gar nicht geplant. Peter van Ooijen schied nach einer Viertelstunde mit muskulären Problemen aus. „Es war nicht einfach, ohne mich aufzuwärmen, ins Spiel zu kommen“, berichtet der Offensivspieler. Doch er machte seine Sache richtig gut, war kreativ, hatte Zug zum Tor und bewies Spielintelligenz. Doch Anapak will mehr: „Fußball bedeutet auch, nach hinten zu arbeiten, den Körper einzusetzen und die Mitspieler zu unterstützen.“

Hans Anapak hat sich seine Nominierung in der Startelf am Samstag im Kellerduell beim 1. FC Kaiserslautern verdient. Mehr noch, sie ist nicht nur aufgrund der Leistung, sondern auch mit Blick auf die Statistik geradezu ein Muss: Drei Mal stand das Talent in der Startelf, kein Spiel ging verloren. Beim 3:1 gegen Unterhaching bereitete er ebenso ein Tor vor wie beim 1:1 gegen den FSV Zwickau, nur beim torlosen Remis bei 1860 München gelang ihm das nicht. In zwei weiteren Begegnungen stand er mehr als 45 Minuten auf dem Feld, und auch sie gingen nicht verloren: beim 2:1-Sieg in Zwickau und nun gegen Köln. „Das wusste ich auch nicht“, sagt er und lacht, als er mit den statistischen Werten konfrontiert wird.

Das Kellerduell in Kaiserslautern wird kein Spaziergang, doch ist der Druck für die Pfälzer größer. Möglicherweise hilft Anapak und der Uerdinger Mannschaft ihre jugendliche Unbekümmertheit. Einen Plan hat Anapak schon: „Das wird dort sicher hitzig. Wir müssen die Ruhe bewahren und das Spiel kontrollieren.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort