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1:1 gegen Viktoria Köln Schwarze Heimserie des KFC Uerdingen hält an

Lotte · Der KFC Uerdingen kann „zu Haus“ einfach nicht gewinnen. Die abstiegsbedrohte Mannschaft kommt auch im achten Spiel in Lotte nicht zum notwendigen Heimsieg und trennt sich von Viktoria Köln 1:1. Der eine Punkt hilft im Kampf um den Klassenerhalt kaum.

KFC – Viktoria Köln: die Uerdinger in der Einzelkritik
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Foto: BRAUER-Fotoagentur/Stefan Brauer

Es standen zwei beeindruckende Serie auf dem Spiel: Der KFC Uerdingen hatte noch kein einziges seiner so genannten Heimspiele in Lotte gewonnen und wollte diese schwarze Serie im achten Versuch endlich beenden. Gegner Viktoria Köln hatte zuletzt am 2. März verloren (2:4 gegen Magdeburg) und war seit neun Begegnungen ungeschlagen (sechs Siege, drei Unentschieden). Beide Serien haben gehalten, denn Uerdingen und Köln trennten sich 1:1 (1:0). Während die Gäste mit dem Resultat gut leben können, hilft der eine Punkt den akut abstiegsgefährdeten nicht recht weiter. Aufgrund der anderen Ergebnisse bleibt die Lage drei Spieltage vor dem Saisonende unverändert. 

 Die möglicherweise vier entscheidenden Tage – am Donnerstag findet vor dem Amtsgericht die Gläubigerversammlung und am Samstag das Kellerduell beim 1. FC Kaiserslautern statt - begannen am Mittwoch mit einem weiteren Nackenschlag. Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ berichtete, der KFC habe möglicherweise unrechtmäßig Corona-Hilfen in Höhe von rund 770.000 Euro erhalten. Natürlich wollte das vom Verein keiner kommentieren und der Insolvenzverwalter darf es aus rechtlichen Gründen nicht. So steht der Vorwurf zunächst einmal unwidersprochen im Raum, was natürlich nicht gerade förderlich für das sowieso schon arg ramponierte Image ist. Im Umfeld des Vereins gibt es zumindest eine Theorie, die erklären könnte, wie es zu dem Vorwurf kommen konnte: Demnach habe der Verein Corona-Hilfen beantragt, dann aber möglicherweise nach dem Rücktritt des Geschäftsführers Frank Strüver versäumt, weitere notwendige weitere Unterlagen fristgerecht einzureichen. Ob diese weiteren Turbulenzen die Spieler in irgendeiner Weise beeindrucken würden? Die Antwort gab es am Abend, als die Mannschaft zum vorentscheidenden Spiel im Kampf um den Klassenerhalt gegen Viktoria Köln antrat.

Hinzu kam die personelle Situation, die nicht gerade Euphorie entfachte:  Neben Adriano Grimaldi (Covid-19), Tim Albutat (Kreuzbandriss), Mike Feigenspan (Knieprellung) und Christian Kinsombi (Muskelfaserriss) fehlten zusätzlich Edvinas Girdvainis (gesperrt) und auch noch Gustav Marcussen, der im Trainer Eine Sprunggelenkverletzung erlitt. Damit standen Teamchef Stefan Reisinger du Trainer Jürgen Press nur 13 Feldspieler zur Verfügung.

In der Anfangsformation gab es gegenüber der 0:2-Niederlage am Samstag gegen Dynamo Dresden drei Veränderungen: für Girdvainis kam Leon Schneider in die Innenverteidigung, für Marcussen stürmte Muhammed Kiprit und für Patrick Göbel kam Haktab Omar Traoré in die Elf. Letzteres war ein klares Signal an die Mannschaft, weil der in Osnabrück geborene Verteidiger offensivstärker und schneller ist.  

Das Spiel war noch keine Viertelstunde alt, da schlug das Verletzungspech wieder zu: Peter van Ooijen humpelte mit verletzter Muskulatur vom Feld, für ihn kam Hans Anapak. Das Spiel hatte zwar Tempo, aber wenig Höhepunkte in den Strafräumen. Und so bedurfte es einer schwachen Abwehraktion der Kölner, die Kiprit in Ballbesitz brachte. Der 21 Jahre alte Torjäger bewies einen guten Reicher und den Willen, lief Richtung Box und schoss aus 16 Metern flach ein. Es war sein achter Saisontreffer. Mit der knappen, aber verdienten Führung ging es in die Pause.

Die zweite Halbzeit begann mit einem Kracher. Nach 100 Sekunden knallte der Schuss von Anapak an den Pfosten - der frühe zweite Treffer hätte dem KFC gut getan. Die Kölner hörten den Warnschuss, ergriffen die Initiative und drängten auf den Ausgleich. Als Timmy Thiele mit der Fußspitze vor Lukimya an den Ball kam,  kullerte er ins Netz. Die Uerdinger schüttelten sich kurz und schalteten wieder auf Offensive. Als Kiprit vor dem keeper auftauchte und ihn überwand, freute er sich zu früh - die Fahne des Assistenten war oben.

 Da war die Welt für den KFC noch in Ordnung: Kapitän Assani Lukimya gratuliert dem Torschützen Muhammed Kiprit.

Da war die Welt für den KFC noch in Ordnung: Kapitän Assani Lukimya gratuliert dem Torschützen Muhammed Kiprit.

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Stefan Brauer

Das Unentschieden war am Ende gerecht, aber für die Uerdinger nicht ausreichend, um die Abstiegsplätze zu verlassen. Die nächste Möglichkeit dazu bietet sich ihnen am Samstag im Kellerduell beim 1. FC Kaiserslautern.

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