Vor Beginn des Pokalfinales Gedenkminute für verstorbenen Jugendfußballer

Berlin · Vor dem DFB-Pokalfinale zwischen RB Leipzig und Eintracht Frankfurt wurde dem verstorbenen 15-Jährigen aus Berlin, der bei einem Jugendturnier ums Leben kam, eine Schweigeminute gewidmet.

 Vor dem Anpfiff versammelten sich beide Teams für eine Gedenkminute am Mittelkreis.

Vor dem Anpfiff versammelten sich beide Teams für eine Gedenkminute am Mittelkreis.

Foto: dpa/Jan Woitas

Mit einer Schweigeminute wurde vor dem DFB-Pokalfinale zwischen RB Leipzig und Eintracht Frankfurt an den gewaltsamen Tod eines 15 Jahre alten Jugendspielers aus Berlin erinnert. Beide Mannschaften versammelten sich am Samstag um den Mittelkreis. Schiedsrichter Daniel Siebert pfiff zur Schweigeminute. Beide Fanlager stellten ihre Choreografien und das Anfeuern ein. Auf einem Banner und den Banden war der DFB-Aufruf „Gemeinsam gegen Gewalt“ zu lesen.

„Das ist eine Tragödie, und ich finde es gut, dass sich der DFB dazu entschlossen hat, vor dem Spiel eine Schweigeminute einzulegen und dazu aufruft, sich gegen Gewalt einzusetzen“, sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in der Halbzeitpause dem Pay-TV-Sender Sky.

Der junge Fußballer vom JFC Berlin war am vergangenen Sonntag in Frankfurt am Main bei einem tätlichen Angriff eines Gegenspielers lebensgefährlich verletzt worden und am Mittwoch gestorben. Der mutmaßliche Täter, ein 16-Jähriger aus Frankreich, soll den Berliner Jungen von hinten auf den Kopf geschlagen haben. Er sitzt in Untersuchungshaft und bestreitet nach Angaben seines Vereins FC Metz, den Jungen absichtlich verletzt zu haben.

Verspäteter Anpfiff zur zweiten Halbzeit

Derweil haben die Fans von Eintracht Frankfurt und RB Leipzig in der Pause des DFB-Pokalfinals für eine Verzögerung der zweiten Halbzeit gesorgt. Die hessischen Fans warfen mehrere Leuchtraketen in Richtung des Spielfelds, immer wieder waren aus dem Eintracht-Block zudem laute Knallkörper zu hören. Aus dem Block der Leipzig-Fans kam eine große Rauchwolke, die die Sicht im Strafraum kurzzeitig stark einschränkte. Der Anpfiff der zweiten Halbzeit verzögerte sich um ein paar Minuten.

Schon vor dem Anpfiff hatten die Eintracht-Anhänger Leuchtraketen auf den Rasen befördert. Etwa eine Dreiviertelstunde vor dem Anpfiff flogen zwei auf den Rasen, als sich Kevin Trapp und die Ersatztorhüter aufwärmten. Auch laute Knallgeräusche waren zu vernehmen. Die Polizei sagte, sie hätten beim Einlass ins Olympiastadion vereinzelt Strafanzeigen schreiben müssen wegen Pyrotechnik.

Leipzig feiert Pokalsieg

Letztendlich hat RB Leipzig zum zweiten Mal in seiner noch jungen Clubgeschichte den DFB-Pokal gewonnen. Die Sachsen setzten sich im Finale mit 2:0 (0:0) durch und verteidigten damit ihren Titel aus dem Vorjahr. Die Leipziger Tore erzielten der französische Nationalspieler Christopher Nkunku (71. Minute) und Dominik Szoboszlai (85). Für Trainer Marco Rose, der im September des vergangenen Jahres bei RB übernahm, war es der erste Titel mit dem Emporkömmling.

Beiden Mannschaften war die enorme Bedeutung des Spiels im Berliner Olympiastadion anzumerken. Die Spieler führten intensive Zweikämpfe, die spielerische Qualität blieb dabei aber oft auf der Strecke.

(dpa/loy/felt)
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