Münzwurf und Zaunsprung Freiburg drohen Konsequenzen – Günter kritisiert Fans und Leipzigs Silva

Freiburg · Die zweite Halbzeit des DFB-Pokal-Halbfinals zwischen dem SC Freiburg und RB Leipzig wurden von negativen Vorfällen auf den Rängen begleitet. SC-Kapitän Christian Günter hat dazu eine klare Meinung.

Freiburger Spieler versuchen, die eigenen Fans zu beruhigen.

Freiburger Spieler versuchen, die eigenen Fans zu beruhigen.

Foto: dpa/Marijan Murat

Freiburgs Kapitän Christian Günter hat einen Teil der SC-Fans für die Vorfälle während des Pokal-Halbfinals am Dienstag gegen RB Leipzig (1:5) kritisiert – sich aber auch Gästestürmer André Silva zur Brust genommen. „Ich lege mich da einfach nicht hin. Ich habe letzte Woche auf Schalke bei einem Eckball glaube ich auch fünf Feuerzeuge in den Rücken gekriegt“, sagte der Nationalspieler bei Sky: „Wenn es keine Platzwunde oder irgendwas ist, dann nehme ich das Ding und werfe es auf die Seite, dann hat es sich erledigt und dann kochen die Emotionen gar nicht so hoch.“

Einwechselspieler Silva war Mitte der zweiten Halbzeit beim Warmmachen von einer Münze offensichtlich am Kopf getroffen worden, danach hatte er sich auf den Boden gelegt. Daraufhin kochten die Emotionen kurz über, ein paar Freiburger Fans schafften den Sprung in den Innenraum, wurden von Ordnern aber zurückgedrängt. Auch einige Freiburger Spieler redeten auf die Fans ein. Es sei „nicht schön, dass sie vom Zaun runtergehen, das muss nicht sein“, sagte Günter: „Das macht einem auch ein Stück weit Angst, wenn es dann auch in Richtung Gewalt geht.“ Letztlich habe sich die Lage aber beruhigt und es sei „nichts Größeres passiert“.

Den Freiburgern drohen nach den Zuschauer-Ausschreitungen nun wahrscheinlich auch sportrechtliche Konsequenzen durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB). Obwohl ein Spielabbruch für Schiedsrichter Sven Jablonski (Bremen) zu keinem Zeitpunkt ein Thema war, wird er die Vorfälle rund um die 70. Minute in seinem Bericht festhalten. „Wir schreiben das rein, was wir wahrgenommen haben“, sagte Jablonski nach der Neuauflage des Vorjahresfinals bei Sky: „Die Sicherheit der Spieler geht zu jedem Zeitpunkt vor. Ein Spielabbruch ist aber die letzte Instanz. Wir konnten fortführen, da die Spieler letztlich in Sicherheit waren.“

Zur Sicherheit der Spieler hatte er die Leipziger Wechselspieler auf die andere Seite zum Warmmachen geschickt, wodurch es zu einer kurzen Unterbrechung gekommen war. „Die Freiburger haben auf die Fans eingewirkt, die Leipziger waren auf der anderen Seite geschützt, und so konnten wir das Spiel fortführen“, sagte Jablonski.

Profis wie Verantwortliche verurteilten die Vorfälle. „Das ist beschissen und hat im Stadion nichts verloren. Dafür kann man sich nur entschuldigen“, äußerte der Freiburger Sportvorstand Jochen Saier. „Das ist ein Zwischenfall, der nicht passieren darf“, sagte RB-Trainer Marco Rose: „Aber zwei, drei Idioten hast du häufig im Stadion.“

(lonn/dpa/SID)
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