„Das spricht für das Team“ Was Polanski beim „Arbeitssieg“ in Wattenscheid imponierte

Mönchengladbach · Beim Tabellenletzten Wattenscheid 09 gab es einen 3:2-Erfolg der Gladbacher U23. Dabei fielen alle Tore nach dem Seitenwechsel, das Entscheidende sogar in Unterzahl. Was Trainer Eugen Polanski beim dritten Sieg in Serie besonders wichtig war.

Borussia Mönchengladbach: Alle U23-Trainer seit 2001 - Eugen Polanski  neu
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Borussias U23-Trainer seit 2000

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Foto: Dirk PŠffgen/Dirk Paeffgen (dirk)

So richtig im Vorteil war Borussias U23 in den letzten Minuten der Regionalliga-Partie beim früheren Bundesligisten Wattenscheid 09 nicht. 2:2 stand es nach 88 Minuten, den Gästen war dabei eine 2:1-Führung abhandengekommen und nun auch Per Lockl, der defensive Mittelfeldspieler. Gelb-Rot sah er. Doch in der ersten Minute der Nachspielzeit jubelten die Gladbacher dann doch: Oguzcan Büyükarslan traf zum 3:2-Sieg.

Es ist wohl so im Fußball, dass derlei Spielverläufe eher den Teams passieren, bei denen es ohnehin läuft. Denn vorher hatte die Mannschaft von Trainer Eugen Polanski zunächst beim Wuppertaler SV ein Topspiel gewonnen mit 4:2 und dann auch daheim Rot Weiss Ahlen 3:2 besiegt. Das war sozusagen der Probelauf für das Wattenscheid-Spiel, denn da hatte der Gegner ebenfalls einen 1:2-Rückstand egalisiert und war kurz vor Schluss besiegt worden.

Borussia Mönchengladbach: U23-Rekordspieler - Lieder, Pisano & Co.
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Borussias U23-Rekordspieler

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Foto: Wiechmann, Dieter (dwi)

Wenn das dann auch noch in Unterzahl passiert wie nun in Wattenscheid, dann spricht das für eine gut situierte Mentalität der Mannschaft. „Dass wir am Schluss in Unterzahl noch die Wege machen und uns mit einem mustergültigen Spielzug belohnen, spricht für das Team“, sagte Polanski.

Dass Borussias Auswärtssieg nach zwei Toren durch „Joker“ zustande gekommen war, freute ihn ebenfalls, wie Siegtormacher Büyükarslan war auch Phil Beckhoff, der das zwischenzeitliche 1:1 besorgte, eingewechselt worden. „Es ist eine große Qualität unserer Mannschaft, dass auch die Einwechselspieler immer wieder zünden“, frohlockte Polanski.

Er hat seiner Mannschaft also eine gewisse Resilienz vermittelt, das unglücklich verlorene Topspiel gegen Preußen Münster wirkt nicht nach, im Gegenteil, seither gab es drei Siege, mit denen Polanskis Team den zweiten Tabellenplatz gefestigt hat.

Zwar war es gewissermaßen ein Pflichtsieg in Wattenscheid, doch so wie das Spiel lief, dann eben doch nicht. „Wir haben, auch wegen des nur schwer zu bespielenden Rasens, in der ersten Hälfte trotz viel Ballbesitz keine große offensive Durchschlagskraft entwickelt“, sagte Polanski. So blieb die erste Halbzeit torlos. Alles Wesentliche des Tages passierte nach dem Seitenwechsel.

Im Tor der U23 stand die Nummer zwei, Ben Zich, weil Max Brüll verletzt war. Genau, als sich erneut die Möglichkeit bot, bei den Profis auf der Bank zu sitzen. Das übernahm Florian Dimmer aus der U19 zum zweiten Mal in dieser Saison. Die Profis Mamadou Doucoure, Conor Noß und Yvando Borges Sanches gehörten ebenfalls zur Startelf, Doucouré musste nach 53 Minuten raus, Borges Sanches gleich nach dem Seitenwechsel.

„Wir haben unser Soll erfüllt und fahren mit drei Punkten im Gepäck nach Hause“, hakte VfL-Trainer Eugen Polanski schließlich die Auswärtstour in den Bochumer Stadtteil, wo Gladbachs Profis in der ersten Hälfte der 90er Jahre drei von vier Bundesligaspielen verloren und nie siegten, als „Arbeitssieg“ ab. Als Ex-Profi weiß er jedoch, dass gerade solche Siege die Moral eines Team nochmal richtig befeuern können, mehr vielleicht als ein klares Ergebnis bei einem Tabellenletzten.

Borussia U23: Zich – Italiano, Doucouré (53. Naijar), Lieder, Kurt – Lockl, Noß - Borges Sanches (46. Naderi), Schroers (80. Büyükarslan) – Meuer, Telalovic. Tore: 1:0 Knabe-Lerche (64.), 1:1 Beckhoff (66.), 1:2 Lieder (76.), 2:2 Knabe-Lerche (83.), 2:3 Büyükarslan (90.). Gelb-Rot: Lockl (88.). Zuschauer: 579.

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