Wieder gegen Freiburg Klare Botschaften der Fans an die Borussen

Mönchengladbach · Vor dem Anpfiff des Spiels der Borussen gegen den SC Freiburg gab es auf einem Plakat sowie verbal klare Botschaften und Aufträge für die Mannschaft. Schon in der vergangenen Saison hatte es gegen Freiburg Kritik in dieser Form gegeben - damals aber deutlich harscher.

Die Spieler von Borussia Mönchengladbach bekamen schriftlich, was den Fans missfällt.

Die Spieler von Borussia Mönchengladbach bekamen schriftlich, was den Fans missfällt.

Foto: Dirk Päffgen

Dass es erneut ein Spiel gegen den SC Freiburg war, war Zufall. Der Anlass indes war wie in der vergangenen Saison das Gefühl der Fans, den Borussen die Meinung sagen zu müssen, um sie aufzurütteln. Die hohen Auswärtsniederlagen bei Hertha BSC Berlin (1:4) und bei Mainz 05 (0:4), die das 3:2 gegen den FC Bayern umrahmten, haben für Unmut in der Anhängerschaft des niederheinischen Traditionsvereins gesorgt.

Vergangene Saison hatte es im Vorfeld des Freiburg-Spiels im April ebenfalls viel Defizitäres auf dem Rasen gegeben, doch war das Tischtuch zwischen Fans und Team da regelrecht zerrissen. Weswegen der Ton im Breisgau beim 3:3 ein anderer war. Dabei verweigerten die mitgereisten Fans Lars Stindl nach dessen spätem Ausgleich die angemessene Torfeier. Der Kapitän war sauer. Doch nicht nur deswegen.

Noten Borussia Mönchengladbach: Einzelkritik gegen Freiburg
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Borussia - Freiburg: die Fohlen in der Einzelkritik

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Foto: dpa/Federico Gambarini

Denn zuvor wurden die Profis harsch ins Gebet genommen. „Kein Kampf, kein Wille, kein Charakter – Ihr seid eine Schande für Stadt und Verein!“, stand auf einem Plakat, das die Gladbach-Fans mitgebracht hatten nach Freiburg. Das war harter Tobak, der Tonfall gefiel den Spielern nicht.

Dieses Mal ist die Stimmung zwar angespannt, aber nicht verdorben wie in der vergangenen Spielzeit. Daher fiel die Botschaft der Fans bezüglich des erneut ausgeprägten Wankelmuts des Teams weit moderater aus, auch wenn sie im Kern ähnlich war. „Große Spiele sind nichts wert, wenn ihr den Kampf in Augsburg, Mainz und Co. verwehrt“, stand auf den Stoffstück, das vor dem Anpfiff in der Nordkurve zu sehen war.

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Der Zuschauer-Schnitt im Borussia-Park

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Foto: dpa/Federico Gambarini

Die starken, wie Trainer Daniel Farke sagt, „Highlight-Spiele“ gegen RB Leipzig (3:0), den BVB (4:2) und zuletzt die Bayern stehen wieder im Gegensatz zu schwachen Auftritten gegen vermeintlich kleinere Gegner eben wie Hertha oder Mainz - da ließ die Mannschaft die Niederlagen dann auch noch über sich ergehen am Ende. Das 0:0 gegen Freiburg landete sowohl ergebnis- als auch leistungsmäßig dazwischen.

Nicht nur schriftlich gab es „Anweisungen“ vor dem Freiburg-Spiel am Samstag für die Spieler, sondern auch verbal. Die Richtung für das Spiel wurde klar vorgegeben. „Vorwärts“ intonierte die Nordkurve in einer gesanglichen Dauerschleife. Und auch die Art und Weise, mit der die Borussen die Geschichte angehen sollten, wurde klar definiert: „Wir wollen euch kämpfen sehen!“, riefen die Fans zu Beginn des Spiels.

Dass die Mannschaft dem Auftrag nicht nachkam, dürfte nach dem Spiel kaum jemand behauptet haben. Als das 0:0 feststand, holten sich die Borussen Applaus ab. Die Fans sagen derweil ihre Hymne „Die Seele brennt“.

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