Krefeld Pinguine David Trinkberger ist frustriert und ratlos

Krefeld · Der Verteidiger ist nach dem verlorenen Duell mit seinem Bruder Luca in Freiburg enttäuscht. Der Druck auf Trainer Leif Strömberg ist nach der zweiten Niederlage in Folge gewachsen.

Trainer Leif Strömberg, hier beim Spiel in Freiburg hinter der Bande in Aktion, muss sein Team schnell wieder in die Erfolgsspur bringen.

Trainer Leif Strömberg, hier beim Spiel in Freiburg hinter der Bande in Aktion, muss sein Team schnell wieder in die Erfolgsspur bringen.

Foto: Krefeld Pinguine

Nachdem die Heimniederlage der Krefeld Pinguine in der DEL2 am Sonntag vor einer Woche gegen Kassel (2:4) in Fankreisen und bei Teilen der Mannschaft und den Offiziellen noch als einmaliger Ausrutscher angesehen wurde, aus denen man die richtigen Lehren ziehen muss, rief die Niederlage in Freiburg zumindest bei einigen Akteuren Sprachlosigkeit hervor. Pressesprecher Mark Thiel, der regelmäßig die Medienvertreter mit einem kurzen Spielrapport und Trainer- und Spielerstimmen versorgt, konnte nach der 1:4-Pleite in Freiburg keinen Spieler mehr für eine Stellungnahme erreichen.

Gesprochen hat aber Trainer Leif Strömberg auf der Pressekonferenz. Dabei machte der Übungsleiter deutlich, dass ausreichend Informationen über Freiburg vorlagen. Er sagte: „Ihre Leistung ist keine Überraschung. Wir waren aber nach der langen Fahrt nicht gut vorbereitet und von Beginn an immer einen Schritt zu spät dran.“

Stürmer Marcel Müller, der dank eines Fan-Votings vom Fachblatt Eishockey-News zum Spieler des Monats September gewählt wurde, räumte am Donnerstag nach dem Training ein, dass die Spielvorbereitung durch das Trainerteam auch mittels Videoanalysen sehr professionell sei. Jetzt stellt sich natürlich die Frage, warum die Mannschaft die geforderten Dinge nicht aufs Eis bringt. Ob es ein Kommunikationsproblem gibt?

Klar ist, dass Sportdirektor und Geschäftsführer Sergey Saveljev den Trainer unter Druck setzt. Das wurde in seinen Aussagen nach dem Spiel gegen Kassel und auch am vergangenen Donnerstag in der wöchentlichen Pressekonferenz deutlich. Welche Rolle Berater Igor Zakharkin, der dem Vernehmen nach an der Verpflichtung von Strömberg mitgewirkt hat, in dieser unübersichtlichen Gemengelage spielt, erscheint derzeit nicht ganz klar. Saveljev und Zakharkin waren in Freiburg nicht im Stadion.

Einer, der sich den Auftritt der Pinguine im Breisgau ganz anders vorgestellt hatte, war Verteidiger David Trinkberger. Für den 196 Zentimeter großen Abwehrmann war es das erste Mal, dass er gemeinsam mit seinem 19 Monate jüngeren Bruder Luca in einem Spiel auf dem Eis stand. „Es waren zehn Leute aus unserer Familie im Stadion und haben uns einen tollen Support gegeben. Das war sehr schön für uns beide“, berichtete der ältere der beiden Brüder, der im Sommer aus Düsseldorf nach Krefeld gewechselt ist.

Nicht dabei sein konnten seine Freundin und die Mutter der beiden Eishockeyspieler. „Meine Freundin ist in Krefeld geblieben und unsere Mutter konnte nicht kommen, sie arbeitet in Landshut als Lehrerin an einer Schule und musste am Montag schon früh unterrichten. Aber wir spielen ja noch dreimal gegeneinander, dann wird das sicher noch klappen“, gab David zu Protokoll.

Er hofft natürlich dann auch auf einen Sieg gegen seinen Bruder. „Eine Wette haben wir vorher nicht klar gemacht, aber es kann sein, dass noch etwas kommt“. Und über die Leistung der Pinguine am Sonntag hat sich der 26-Jährige auch so seine Gedanken gemacht: „Das war kein gutes Spiel von uns. Das erste Drittel war ganz schlecht, danach sind wir zurückgekommen, am Schluss haben uns dann aber auch die Beine gefehlt.“ Auf die Frage, woran es denn genau gelegen hat, dass keine Punkte in den Bus gepackt wurden, sagte der Defensivspieler: „Ich bin frustriert und ratlos. Das war nicht unser Niveau. Wir müssen das genau analysieren und die Kleinigkeiten richtig machen.“

Übrigens steht für Trinkberger am Freitag, wenn es um 19.30 Uhr in der Yayla-Arena gegen Landshut geht, schon wieder ein besonderes Spiel auf dem Programm: „Dort bin ich aufgewachsen und habe die ersten Schritte auf dem Eis gemacht. Ich kenne dort noch ein paar Jungs. Wenn wir so spielen wie gegen Freiburg werden wir nicht erfolgreich sein“, sagt Trinkberger, der die Erfahrung von 83 DEL-Spielen mit nach Krefeld gebracht hat.

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