Vom Bus aufs Eis Pinguine verzichten in der DEL 2 auf Übernachtungen

Krefeld · Früher ging es aus dem Bus ins Hotel und am anderen Tag aufs Eis. Das ist nun anders. Wenn die Pinguine nach stundenlanger Fahrt in Selb ankommen, müssen sie schnell die Müdigkeit aus den Beinen schütteln. Wie die Spieler damit umgehen.

 Marcel Müller (Mitte) und Philip Riefers, die hier gegen Regensburg jubeln, haben Erfahrung mit langen Busreisen.

Marcel Müller (Mitte) und Philip Riefers, die hier gegen Regensburg jubeln, haben Erfahrung mit langen Busreisen.

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Stefan Brauer

Die Krefeld Pinguine sind am Freitag um 19.30 Uhr bei den Selber Wölfen zu Gast und empfangen am Sonntag um 19 Uhr in der Yayla-Arena die Lausitzer Füchse. Die Auswahl von Trainer Leif Strömberg ist in beiden Spielen klarer Favorit. Vor allem vor der Partie am Freitag in Selb türmt sich neben der sportlichen Herausforderung noch eine weitere für viele Spieler ungewohnte Hürde auf. Um Übernachtungskosten zu sparen, haben sich die Pinguine bekanntlich einen eigenen Mannschaftsbus zugelegt, der für viel Geld umgebaut wurde, so dass es sich die Spieler auf den langen Auswärtsfahrten entsprechend bequem machen können. Die erste weite Fahrt steht nun am Freitag nach Selb an. Gegen 8 Uhr wird sich das teure Teamgefährt auf die etwa 600 Kilometer lange Strecke ins Fichtelgebirge machen.

„Es ist für mich völlig neu, erst am Spieltag anzureisen“, sagt Torjäger Marcel Müller. „Ich habe mir aber einen Plan gemacht, wie ich mich im Bus verhalte, damit ich dann in Selb gut vorbereitet aufs Eis gehe.“ Auch für Kapitän Alexander Weiss, der bereits bei vielen Clubs in der DEL gespielt hat und die Erfahrung von 878 Spielen in der höchsten Deutschen Eishockey Liga mit bringt, ist es Neuland, bei einem so weit entfernten Gegner erst am Spieltag anzureisen: „Wenn wir dann aus dem Bus steigen, müssen wir sehen, dass wir frische Beine bekommen, denn Selb kommt nach den beiden Siegen am vergangenen Wochenende mit viel Selbstvertrauen aus der Kabine.“

Immerhin kennt sich Philip Riefers, ebenfalls ein erfahrener Spieler, schon mit weiten Anreisen am Spieltag aus: „In meinen ersten drei Jahren bei den Pinguinen sind wir auch meistens erst am Spieltag nach Bayern oder nach Berlin gefahren. Optimal ist das natürlich nicht, denn es ist nicht einfach, nach einer acht- bis zehnstündigen Busfahrt aufs Eis zugehen. Wir brauchen dann eine gute Spielvorbereitung.“ Nach so einer langen Anreise sollen dann natürlich auch die Punkte mit nach Krefeld gehen. „Wir müssen von Beginn an einfaches und gutes Hockey mit vollem Einsatz spielen, und für den langen Anreiseweg wollen wir uns dann mit drei Punkten belohnen“, sagt Abwehrspieler Riefers.

In Selb wird Riefers übrigens auf seinen etatmäßigen Partner David Trinkberger verzichten müssen. Der 26-Jährige hatte sich beim Saisonauftakt in Bad Nauheim am Oberkörper verletzt und konnte deshalb auch schon im Heimspiel gegen Regensburg nicht mitspielen. Da sich die Verletzung noch nicht gebessert hat, musste sich Trinkberger jetzt einer MRT-Untersuchung unterziehen. Dabei wurde festgestellt, dass er weiter ausfällt. Für ihn rückte der 19-jährige Sandro Mayr an die Seite von Riefers. „Sandro hat seine Sache gut gemacht. Er ist ein guter Schlittschuhläufer und hat eine gute Spielübersicht. Er hatte gegen Regensburg 18 Minuten Eiszeit, dass hilft ihm auch Erfahrung zu sammeln“, sagt Trainer Leif Strömberg. Als siebter Verteidiger rückt Niconor Dobriskin in den Kader. Der baumlange Verteidiger hatte zuletzt für den Kooperationspartner Diez/Limburg in der Oberliga gespielt.

Am Sonntag gegen die Lausitzer Füchse könnte es für die Pinguine ein Wiedersehen mit U20-Nationaltorwart Nikita Quapp geben, der in der vergangenen Saison noch in Krefeld im Tor stand und jetzt mittels Förderlizenz der Eisbären Berlin für die Füchse spielt. Sein ehemaliger Teamkamerad und jetziger Pinguine-Kapitän Alexander Weiss sagt: „Quapp ist ein talentierter Torhüter, der bei uns ein schweres Jahr hatte.“ Und auch am Sonntag soll es für ihn hier schwer werden.

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