Mit 15 Neuzugängen Die erste DEL2-Saison der Krefeld Pinguine

Krefeld · Am Freitag startet der DEL-Absteiger mit dem Auswärtsspiel in Bad Nauheim und zählt zu den Top-Mannschaften der Liga. Wo die neuformierte Mannschaft steht, ist schwer einzuschätzen.

 Das Aufgebot der Krefeld Pinguine.

Das Aufgebot der Krefeld Pinguine.

Foto: Krefeld Pinguine

Zum ersten Mal in der Krefelder Eishockey-Geschichte mischen die Pinguine im Unterhaus der Deutschen Eishockey-Liga mit.

Wie lauten die Eckdaten der Saison? Die 10. Saison der Deutschen Eishockey-Liga 2 (DEL2) beginnt für die Pinguine am 16. September mit dem Auswärtsspiel beim EC Bad Nauheim. Die Hauptrunde endet am 5. März mit dem Heimspiel gegen die Dresdner Eislöwen. Jedes der 14 Teams hat 52 Punktspiele, die besten zehn der Tabelle kommen in die Play-offs. Die beginnen am 8. März mit der ersten Runde („Best-of-three“) für die Teams auf den Plätzen sieben bis zehn (Pre-play-offs). Die beiden Sieger der ersten Runde und die Top-6 der Tabelle sind im Viertelfinale („Best-of-seven“), ab dann sind auch in den Play-downs vier Siege pro Runde fürs Weiterkommen nötig. Der neue Meister steht spätestens am 30. April fest.

Welche Neuerungen gibt es im Vergleich zur Vorsaison? Die Mindestspielstärke der Klubs wurde von „9 plus 1“ auf zehn Feldspieler und einem Torwart erhöht und damit der DEL angepasst. Außerdem gibt es eine so genannte „Verletztenliste“. Grundlegend zählen auch verletzte Spieler gemäß des Regelwerkes als spielfähig. Zukünftig können Klubs Spieler gegenüber der Liga melden, die aufgrund einer Langzeit-Verletzung für mindestens vier Wochen von der Lizenzliste gestrichen werden und somit bei der Ermittlung der Spielfähigkeit nicht berücksichtigt werden. Beschränkt ist diese Liste pro Klub auf maximal fünf gleichzeitig gemeldete Spieler. Zudem wird sich die Liga dem gemeinsam mit DEL und DEB besprochenen System sogenannter Notlizenzen anschließen, welches es ermöglicht, bei weniger als 15 gemäß Regelwerk spielfähigen Spielern (Feldspieler und Torhüter) befristet auf zwei Wochen Spieler aus dem U20-Bereich des DEB nachzulizenzieren, um den Kader auf 15 verfügbare Spieler zu erweitern. Die Nachlizenzierung wird insofern unterstützt, dass der Spieler nach Ablauf der zwei Wochen wieder in seinen „alten“ Lizenzstatus im U20-Bereich zurückkehren kann.

Welche Termine sollte man sich als Pinguine-Fan im Kalender anstreichen? Gleich im zweiten Heimspiel sind die Lausitzer Füchse aus Weißwasser zu Gast. Gegen dieses Team feierte der KEV im März 1991 die Rückkehr in die Bundesliga. Bereits am 6. Spieltag (2.10.) sind mit den Kassel Huskies der wohl schärfste Konkurrent der Pinguine im Kampf um den Aufstieg in der Yayla-Arena zu Gast. Bei einem guten Start ist mit einer vollen Halle zu rechnen. Ferner sind die Nordhessen am 28.12. im lezten Heimspiel des Jahres der Gegner. Am 9. Spieltag kommt mit dem EV Landshut ebenfalls ein langjähriger Konkurrent aus der Bundesliga nach Krefeld. Interessant und spannend dürfte auch an Allerheiligen (1.11.) das Heimspiel gegen die Ravensburg Towerstars sein, die zu den Topteams der Liga gehören. Auch die beiden Heimspiele gegen Dresden (9.12. u. 5.3.) ragen heraus, da die Eislöwen neben Krefeld und Kassel die DEL-Lizenz beantragt haben.

Wer sind die wichtigsten Zugänge im Team der Pinguine? Insgesamt kamen 15 neue Spieler, was für DEL2-Verhältnisse viel ist. Allerdings gab es ja schon lange keinen Absteiger aus der DEL mehr. Dem Multifunktionär Sergey Saveljev ist es gelungen, mit den beiden Verteidigern Philip Riefers und Pascal Zerressen sowie Stürmer Marcel Müller drei ehemalige Pinguine mit reichlich DEL-Erfahrung zurückzuholen. Auch der Kanadier Keal Mouillierat und sein Landsmann Zach Magwood gelten im Angriff als wichtige Leistungsträger des Teams.

Wer sind die Abgänge im Team der Pinguine? Insgesamt 21 Spieler des DEL-Kaders 2021/22 haben die Pinguine nach dem Abstieg verlassen. Da in der DEL2 nur vier Kontingentspieler auf dem Spielbericht und insgesamt nur sechs verpflichtet werden können, war der Aderlass schon automatisch groß, da mit Sergei Belov und Nikita Shatsky bereits zwei „Lieblinge“ von Saveljev einen Vertrag bekommen hatten. Besonders weh tun die Abgänge von Verteidiger Jesper Jensen Aabo, die Stürmer Jeremy Bracco und Lucas Lessio und Torwart Oleg Shilin. Dazu konnte das junge deutsche Quartett Blank/Mass/Volek/Rutkowski nicht gehalten werden.

Wo liegen die Pinguine im Vergleich zu den anderen Teams? Laut einer bundesweiten Umfrage verfügen die Pinguine mit vier Millionen Euro über den höchsten Etat der DEL2, gefolgt von Kassel (3,2) und Landshut (3,0). Den letzten Platz belegt Selb (2,0). Die jüngste Mannschaft mit einem Durchschnittsalter von 23,4 stellt Weißwasser. Krefeld liegt mit 26,0 auf Platz acht. Bei der Durchschnittsgröße führt Kassel (185,2 cm) die Tabelle an. Krefeld belegt Platz sechs (184 cm). Die Huskies stellen im Schnitt auch das schwerste Team (88,6 kg). Krefeld ist Achter (84,4). Die Tabelle der Spieler mit DEL-Erfahrung führen die Pinguine mit 4409 Spielen an, gefolgt von Landshut (2260) und Bad Nauheim (2184).

Welche Rolle trauen die Experten den Pinguinen zu? Alleine Kassel gilt als Top-Favorit. Neben Landshut, Ravensburg und Dresden zählt Krefeld zu den Top-Vier-Kandidaten. Ein Platz unter den besten sechs Teams werden Bad Nauheim, Bayreuth und Heilbronn zugetraut. Play-off-Aspiranten sind Crimmitschau, Freiburg und Kaufbeuren. Die Außenseiterrolle wird Weißwasser, Selb und Regensburg zugeschrieben.

 

Wo sind die Pinguine außer im Stadion zu sehen? Der Streamingdienst „Sprade TV“ zeigt jedes DEL2-Spiel live. Allerdings ist das Sportportal ein Bezahl-Angebot und kostet pro Spiel 8.90 Euro. Das ist ein stolzer Betrag, auf dem sich die Vereine mit dem Sender verständigt haben. So wollen die Klubs mehr Zuschauer ins Stadion locken. Viele KEV-Fans werden angesichts der weiten Auswärtsfahrten „Sprade TV“ nutzen, wenn sie das Spiel ihrer Lieblingen in fremden Arenen sehen wollen. Gegenüber der Vorsaison will der Sender die Qualität der Übertragungen verbessern. Zudem ist die Liga weiterhin bestrebt, vor allem die Fans des Eishockeysports noch besser mitzunehmen und zu betreuen. So wird es in Zukunft einen Newsletter und einen eigenen WhatsApp-Kanal geben. Hier können die Fans der Liga unkompliziert und einfach Fragen zu Liga-Themen stellen und erhalten zeitnah eine Antwort.

Was kosten Tickets für Heimspiele der Pinguine? Sitzplätze gibt es für Erwachsene ab 19 Euro (Familienblock) und für bis zu 38 Euro (Haupttribüne). Kinder zahlen zwischen vier (Familienkarte) und und 19 Euro. In allen Bereichen gibt es zwei Ermäßigungs-Stufen und eine Begleiter-Karte. Ab 1.500 Euro kann für ein Heimspiel eine Loge für 10 Personen (auch für größere Personengruppen) gebucht werden. Für alle Heimspiele kostet die Loge 35.000 Euro (weitere Infos auf der Homepage der Pinguine).

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