Leverkusen Dortmund erkämpft Sieg gegen Bayer

Leverkusen · In einem unglaublich temporeichen Spiel setzt sich Meister Borussia bei der Werkself 3:2 durch. Bereits nach zehn Minuten führten die Westfalen 2:0, Leverkusen steckte nicht auf und zeigte viel Klasse.

Leverkusens Trainer Sascha Lewandoski ließ sich auf den Rücken fallen, als Schiedsricher Deniz Aytekin das Spitzenspiel der Fußball-Bundesliga abpfiff. Es endete unglücklich für Lewandowski, den gebürtigen Dortmunder. Bayer 04 hatte sich nach einer schwachen Vorstellung im ersten Abschnitt noch einmal eindrucksvoll aufgerafft, hatte den 0:2-Rückstand gegen Borussia Dortmund in einer starken und temporeichen zweiten Halbzeit ausgeglichen, um dann doch mit 2:3 zu verlieren. Der Sieg des Meisters und Rekordsiegers wackelte gar so sehr, dass Trainer Jürgen Klopp gezwungen war, in den Schlussminuten Zeit zu schinden, indem er zwei späte Auswechslungen vornahm.

Borussia Dortmund pflegte zuletzt, frühzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen. Vergangene Woche gegen Nürnberg war die Partie nach 20 Minuten beim Stand von 2:0 gelaufen, bei Bayer stand es nach nicht einmal zehn Minuten 2:0. Die zupackende Art, die Entschlossenheit, der vom ersten Augenblick an spürbare Wille, die Begegnung zu dominieren, zeichnen den BVB in dieser frühen Phase der Rückrunde in der Bundesliga aus. Der Sieg in Leverkusen war der fünfte Erfolg hintereinander. 19 Treffer erzielte die Elf von Trainer Klopp in dieser die Winterpause umrahmenden Phase, vier Tore musste sie hinnehmen.

Dortmund schob sich gestern Abend an den Leverkusenern vorbei auf den zweiten Platz. Der Rückstand auf die derzeit nicht minder imponierenden Münchner an der Spitze beträgt aber immer noch stolze zwölf Zähler. Die Leverkusener, die erstmals in dieser Saison ein Heimspiel im vollbesetzten Stadion austrugen, waren bis gestern der einzige Bundesligist, der daheim noch keine Niederlage hatte hinnehmen müssen. Sie liegen nach dem 2:3 nur noch einen Zähler vor den viertplatzierten Frankfurtern. Für sie ist es wichtig, den dritten Rang zu verteidigen. Denn dieser Platz führt direkt, also ohne die Unwägbarkeiten einer Qualifikationsrunde, in die Champions League.

Natürlich ist jede Was-wäre-gewesen-wenn-Diskussion müßig. Doch die erste große Gelegenheit bot sich dem Leverkusener Gonzalo Castro nach nicht einmal einer Minute. Kunstvoll hob er den Ball über den herausstürzenden Dortmunder Torhüter Mitch Langerak, aber auch über das Tor. Der australische Schlussmann ersetzte den an einem Infekt erkrankten Kollegen Roman Weidenfeller. Doch auf der anderen Seite konnten Stefan Reinartz und Lars Bender nicht klären, der Ball kam zu Marco Reus, und der "Fußballer des Jahres" sorgte kühl für den Führungstreffer (3.).

Auch Dortmunds zweitem Tor ging eine Chance für Castro voraus. Aus vollem Lauf fabrizierte der Deutsch-Spanier ein Luftloch, als er sich selbst den Ball mit dem Standbein aus Versehen ein paar Zentimeter aus der Bahn kickte. Im Gegenzug fand Dortmund wieder den Weg durchs Zentrum, Torhüter Bernd Leno foulte Robert Lewandowski, und Jakub Blaszczykowski verwandelte den Strafstoß. Das 2:0 war bereits der neunte Treffer des Polen in dieser Saison. Wie verwandelt kamen die Gastgeber aus der Kabine. Viel leidenschaftlicher präsentierten sie sich ich in der zweiten Halbzeit. Stefan Reinartz, bis dahin ein Schwachpunkt, gelang mit einem Doppelschlag innerhalb von vier Minuten der Ausgleich. Doch Dortmunds Torjäger Robert Lewandowski gelang nur eine Minute nach Reinartz' zweitem Tor der Siegtreffer. Blaszczykowski scheiterte noch mit einem Foulelfmeter an Leno. Den Sieg ließen sich die Dortmunder nicht mehr nehmen.

(RP)
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