Neujahrsschwimmen in der Xantener Nordsee Anbaden bei acht Grad Celsius

Xanten-Wardt · Das Neujahrsschwimmen in der Xantener Nordsee zog viele Menschen an. Die meisten blieben am Ufer. Aber mehr als zwei Dutzend Frauen und Männer gingen im kalten Wasser schwimmen – nur mit Badehose oder Badeanzug bekleidet.

Neujahrsschwimmen 2022 in Xantener Nordsee: So war die Premiere
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So war das Neujahrsschwimmen in der Xantener Nordsee

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Foto: RP/Markus Werning

Das Wasser hatte gerade einmal eine Temperatur von 8,3 Grad Celsius. Aber das hielt am Sonntagnachmittag mehr als zwei Dutzend Frauen und Männer nicht davon ab, die meiste Kleidung auszuziehen und nur mit Badehose, Badeanzug oder in einem Neoprenanzug in die Xantener Nordsee zu gehen. Denn der DJK Eintracht Wardt hatte zum Neujahrsschwimmen aufgerufen.

Es war eine Premiere. Die Idee war schon vor zwei Jahren entstanden, wie Jörg Augustin berichtete. Anderswo, vor allem an der Küste sei das Neujahrsschwimmen bereits eine Tradition, um das neue Jahr zu begrüßen, hier in der Region dagegen noch nicht, dabei liege mit der Xantener Nordsee ein See direkt vor der Haustür, erzählte er. „Warum machen wir es nicht auch?“, hätten sie sich also gefragt und sich vorgenommen: „Lasst uns das doch ins Leben rufen.“ Wegen der Corona-Pandemie sei es in den vergangenen beiden Jahren noch nicht möglich gewesen. Aber jetzt.

Viele Menschen folgten dem Aufruf. Die meisten blieben zwar am Ufer, aber unterstützten die mutigen Neujahrsschwimmer mit Applaus und Anfeuerungsrufen. Es herrschte eine fröhliche Stimmung im Hafen Wardt. Für alle, die gekommen waren, hatte der Sportverein Getränke zum Aufwärmen organisiert – egal ob sie in der Nordsee schwimmen wollten oder nicht. „Dass es einen so großen Zulauf haben wird, hätte ich nicht gedacht, ich bin total begeistert“, sagte Augustin. „Super, dass wir es so gewuppt bekommen haben.“ Bei so einem Zulauf könne er sich vorstellen, dass es keine einmalige Sache bleibe, sondern dass es wiederholt werde.

Manche Neujahrsschwimmer gingen vorsichtig ins Wasser, andere entschieden sich für die Flucht nach vorn und schwammen direkt einige Meter. Viele blieben nur einige Minuten im Wasser und kehrten ans Ufer zurück. „Jeder soll für sich selbst entscheiden, ob er nur kurz hineinspringt oder ein paar Bahnen schwimmt“, erklärte Augustin. „Das ist jedem frei gestellt.“

Unter den Neujahrsschwimmern war Tanko Scholten. „Ich liebe Schwimmen“, sagte er. Aber bei diesen Temperaturen sei es auch für ihn eine Premiere. Scholten schwamm am weitesten hinaus. „Es ist kalt, aber angenehm“, sagte er, nachdem er ans Ufer zurückgekehrt war. „Und wenn man dann aus dem Wasser kommt, ist es angenehm warm“, erklärte Martin Pfankuche.

Die Löschgruppe Wardt der Freiwilligen Feuerwehr Xanten sicherte die Veranstaltung ab: Die Kameraden fuhren in einem Mehrzweckboot auf die Xantener Nordsee hinaus und hatten von dort ein wachsames Auge auf die Frauen und Männer, um jederzeit eingreifen zu können, falls sie gebraucht worden wären. Dafür hatten zwei Feuerwehrleute sogenannte Überlebensanzüge angezogen, in denen sie warm gehalten werden, um selbst bei niedrigen Temperaturen nicht auszukühlen, sondern einsatzbereit zu bleiben. Aber alle Neujahrsschwimmer kamen auch ohne Hilfe wieder aus dem kalten Wasser heraus – und freuten sich dann über ein Handtuch zum Abtrocknen und Aufwärmen.

(wer)
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