Nachhaltige Idee am Stiftsgymnasium Tankstelle für durstige Schüler

Xanten · Die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums können ihre Trinkflaschen nun ganz einfach im Gebäude wieder auffüllen: Die Schule hat zusammen mit Partnern einen Wasserspender aufgestellt – mit Anschluss ans örtliche Netz.

 So leicht geht es – Schulleiterin Corinna Dickmann, KWW-Geschäftsführer Georg Tigler (l.) und Karl Heinz Derichs (Gelsenwasser Stiftung) machen es vor: Glas oder Flasche unter den Hahn halten und auswählen, ob das Wasser viel, wenig oder keine Kohlensäure haben soll.

So leicht geht es – Schulleiterin Corinna Dickmann, KWW-Geschäftsführer Georg Tigler (l.) und Karl Heinz Derichs (Gelsenwasser Stiftung) machen es vor: Glas oder Flasche unter den Hahn halten und auswählen, ob das Wasser viel, wenig oder keine Kohlensäure haben soll.

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Das Stiftsgymnasium in Xanten hat mit Hilfe von Unternehmen einen Wasserspender angeschafft. An ihm können sich Schüler, Lehrer und alle anderen Mitarbeiter jederzeit bedienen. Das Gerät ist an das Netz des Kommunalen Wasserwerks (KWW) angeschlossen. Die flüssige Erfrischung kommt also nicht aus Kunststoff-Gallonen, sondern direkt aus den Leitungen des Versorgers. Im Automat wird das Wasser gekühlt und auf Wunsch mit viel, wenig oder gar keiner Kohlensäure angereichert.

Mehrere Ziele verfolgt die Schule mit dem Gerät. Sie hofft, dass die Schülerinnen und Schüler eigene Mehrwegflaschen mitbringen und sie am Wasserspender immer wieder auffüllen. Dann würden die Jugendlichen seltener Einwegflaschen kaufen müssen, es würde weniger Plastikmüll anfallen. „Wir sind eine nachhaltige Schule“, sagt Schulleiterin Corinna Dickmann. Und die Menge an Plastikmüll zu reduzieren, sei nachhaltig.

Außerdem können die Schülerinnen und Schüler ihre Flaschen kostenlos wieder auffüllen. Es hängt also nicht vom eigenen Geldbeutel oder den der Eltern ab, ob sie während des Schultags etwas zu trinken haben. Der Automat steht in einem Flur, in der Nähe des Kiosks, er ist also jederzeit zu erreichen, und die Jugendlichen kommen regelmäßig am Automat vorbei. Sie können im Vorbeigehen ihre Flasche auffüllen und haben dadurch immer genug zu trinken. „Der Wasserspender steht an einem zentralen Punkt, sodass die Schülerinnen und Schüler immer wieder vorbeikommen, das Gerät sehen und daran denken, dass sie wieder etwas trinken können“, sagt Dickmann.

Die Idee für den Wasserspender war schon vor einiger Zeit am Gymnasium entstanden, wie Lehrer Nils Gilleßen berichtet, der sich um die Umsetzung kümmerte – was nicht so einfach war. Denn so ein Automat kostet mehrere Tausend Euro. Hinzu kommen noch die Wartung und die laufenden Kosten. Also musste die Frage der Finanzierung geklärt werden, und die Corona-Pandemie machte es nicht unbedingt einfacher. Aber schließlich fand Gilleßen zwei Unternehmen, die halfen: zum einen die Gelsenwasser Stiftung mit ihrem Förderprogramm „Von klein auf“ für Bildungsprojekte, zum anderen das KWW. Das kommunale Unternehmen habe zwar kein Förderprogramm, aber unterstütze diese Idee sehr gern, weil es sich um ein nachhaltiges Projekt handle, sagte Geschäftsführer Georg Tigler. Außerdem übernahm der Förderverein des Stiftsgymnasiums den Wartungsvertrag für den Automaten und die laufenden Kosten. Der städtische Dienstleistungsbetrieb Xanten (DBX) verlegte die Leitungen im Gebäude, sodass der Wasserspender an seinem Standort auch an das KWW-Netz angeschlossen werden konnte.

Nun steht der Automat schon seit einigen Tagen im Stiftsgymnasium und wird von Anfang an von den Schülerinnen und Schülern sehr gut angenommen, wie Dickmann berichtet. „Der Aufwand hat sich gelohnt, wenn ich sehe, wie die Kinder am Gerät ihr Wasser ziehen“, sagt Gilleßen. Sie trinken dann übrigens Wasser aus Xanten, wie Tigler berichtete. Die Brunnen lägen keine drei Kilometer vom Gymnasium entfernt im Wasserschutzgebiet an der Xantener Südsee. Das Wasser des KWW müsse keinen Vergleich mit Mineralwassern scheuen, sei aber wesentlich billiger: 1000 Liter kosteten 1,38 Euro, umgerechnet gebe es also für einen Cent schon sieben Liter.

(wer)
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