Stiftsgymnasium Xanten Schüler wollen 2022 nach Kenia reisen

Xanten · Wegen Corona war es zwei Jahre lang nicht möglich, dass Xantener Gymnasiasten vier Wochen in dem ostafrikanischen Land lebten. Vier Jugendliche wollen es 2022 wieder versuchen. Zuerst müssen sie aber das Geld dafür verdienen.

 Das Kenia-Team des Stiftsgymnasiums für 2022 (v.l.): Maja Winnekens, Luca Kötter, Ciara Simon und Jesse Kotes.

Das Kenia-Team des Stiftsgymnasiums für 2022 (v.l.): Maja Winnekens, Luca Kötter, Ciara Simon und Jesse Kotes.

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Vier Schülerinnen und Schüler des Xantener Stiftsgymnasiums wollen im nächsten Jahr für vier Wochen nach Kenia fliegen, um dort in Gastfamilien zu leben und in einem Dorf bei der Feldarbeit zu helfen. Allerdings müssen sie das Geld für die Reise zuerst noch verdienen, zum Beispiel durch den Verkauf von Waffeln auf Großveranstaltungen, und wegen Corona fallen viele dieser Termine aus, sodass es für Luca Kötter, Ciara Simon, Maja Winnekens und Jesse Kotes schwieriger werden könnte als für Gymnasiasten in früheren Jahren, die vier Wochen in Kenia zu finanzieren – wenn die Pandemie die Reise im Herbst 2022 überhaupt zulässt.

Wegen dieser schwierigen Bedingungen hatten Kornelia van Stephaudt und Hendrik Colesie schon die Sorge, ob sie überhaupt jemanden finden, der nach Ostafrika möchte. Die beiden Lehrer betreuen die Kenia-Teams am Stiftsgymnasium und koordinieren die Fahrten. Wie sich herausstellte, war auch dieses Mal das Interesse größer, als es überhaupt Plätze gibt. 14 Schülerinnen und Schüler hätten sich beworben, berichten van Stephaudt und Colesie. Die Jugendlichen hätten zum Beispiel ihre Motivation erklären müssen, sie hätten auch zeigen müssen, dass sie vor Ort auf Englisch kommunizieren und als Team zusammenarbeiten können. Schließlich sei die Wahl auf Luca Kötter, Ciara Simon, Maja Winnekens und Jesse Kotes gefallen. „Sie haben richtig Lust auf die Reise“, sagen ihre Lehrer.

Die vier Schülerinnen und Schüler wollen ein anderes Land, eine andere Kultur und eine andere Lebensweise kennenlernen, wie sie bei einem Pressegespräch im Gymnasium berichteten. Die Zeit werde „eine Bereicherung für uns alle“ sein. Aber sie wissen auch, dass sie dafür „die Komfortzone verlassen müssen“, dass die vier Wochen eine „Umstellung“ sein werden, allein schon wegen der anderen Klimazone, und dass das Leben in dem ostafrikanischen Land „nicht so luxuriös wie bei uns in Europa ist“. Sie kennen die Berichte von Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums, die in den vergangenen Jahren schon in Kenia waren. Sie haben also eine Vorstellung davon, was auf sie zukommt. Auf sie wartet ein Alltag, der unter anderem aus der Arbeit auf den Feldern besteht. „Genau diese Eigenschaften wollen wir am Stiftsgymnasium vermitteln“, sagt Schulleiterin Corinna Dickmann. „Dass die jungen Menschen den Mut haben, sich auf den interkulturellen Austausch einzulassen.“

2010 hatten Xantener Schülerinnen und Schüler erstmals ein Kenia-Team gebildet und waren in das ostafrikanische Land gereist. Bis zum Ausbruch der Pandemie folgten ihnen viele weitere. Das Stiftsgymnasium arbeitet dafür mit der Stiftung Welt:klasse zusammen. Diese organisiert die Fahrten, bereitet die Jugendlichen auf die vier Wochen vor und betreut sie vor Ort. Aber die Finanzierung der Reise müssen die Schülerinnen und Schüler eben selbst stemmen. Bisher sei es immer gelungen, berichtet Lehrerin van Stephaudt.

Vor der Corona-Pandemie sammelten die Schülerinnen und Schüler das Geld, indem sie zum Beispiel Ställe ausmisteten, Nachhilfeunterricht gaben, Wände strichen, beim Umzug halfen oder eben Waffeln und Kuchen auf größeren Veranstaltungen verkauften. Das neue Kenia-Team hatte auch schon die erste Einnahmequelle in Aussicht gehabt: Die vier Schülerinnen und Schüler wollten einem Veranstalter dabei helfen, die Zugangsregeln am Eingang zu kontrollieren. Aber wegen der gestiegenen Infektionszahlen wurde die Veranstaltung dann doch abgesagt. Wie so viele andere Termine seit Ausbruch der Pandemie. Das Kunstfest Kleinmontmartre zum Beispiel oder das Schottische Festival.

Frühere Kenia-Teams hatten bei diesen Veranstaltungen Waffeln verkauft oder bei der Organisation geholfen. Aber Anfang des Jahres bietet sich eine neue Möglichkeit für die Schülerinnen und Schüler: Sie wollen vor einem der beiden Edeka-Märkte in Xanten Waffeln backen und verkaufen. Danach bleiben ihnen auch noch einige Monate, um den Betrag aufzubringen. Die Reise ist für Ende September und Anfang Oktober 2022 geplant.

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