Rheinberger Hallen-Stadtmeisterschaft SV Budberg nimmt Wanderpokal wieder mit

Rheinberg · Der Fußball-Bezirksligist verteidigte am Sonntag den Hallen-Stadtmeister-Titel ohne Punktverlust. Großen Anteil am Turniersieg hatte Rückkehrer Ole Egging. Der Offensivakteur traf im entscheidenden letzten Spiel beim 4:2 gegen Concordia Rheinberg dreimal.

Rheinbergs Bürgermeister Dietmar Heyde überreichte Budbergs Emir Demiri den Wanderpokal.

Rheinbergs Bürgermeister Dietmar Heyde überreichte Budbergs Emir Demiri den Wanderpokal.

Foto: Armin Fischer (arfi)

Admir Basovic hatte am 5. Januar 2020 das letzte Tor bei den Rheinberger Hallenstadtmeisterschaften geschossen. Fast auf den Tag genau drei Jahre mussten die inzwischen fünf Stadtvereine durch die Corona-Zwangspause auf die nächste Ausgabe der beliebten Veranstaltung warten. Die Vorfreude war groß, die Tribünen in der Großraumturnhalle an der Dr. Aloys-Wittrup-Straße füllten sich schon zum Auftaktspiel zwischen dem Gastgeber und Titelverteidiger aus Budberg und SV Millingen beinahe bis auf den letzten Sitzplatz. Und auch dahinter fieberten die Zuschauer stehend in mehreren Reihen mit. Nach der Begrüßungsrede von Budbergs Sportlichem Leiter, Henrik Lerch, eröffnete der SVB mit dem Futsal-Ball das Turnier.

Zum Start mühte sich der haushohe Favorit zu einem knappen 2:1-Erfolg gegen den SVM. Obwohl Tim Wilke die Kommandos am Sonntag seinem Co-Trainer Matthias Prinz überlassen hatte, musste der Cheftrainer nach dem 0:1-Rückstand gegen den TuS Borth im zweiten Spiel einmal laut werden. „Reißt euch am Riemen“, schrie der 47-Jährige Richtung Feld.

 Budbergs Ole Egging (r.), hier gegen Concordia-Spieler Jonas van den Brock, kam auf sechs Turniertore.

Budbergs Ole Egging (r.), hier gegen Concordia-Spieler Jonas van den Brock, kam auf sechs Turniertore.

Foto: Armin Fischer (arfi)

Ein Weckruf, Budberg schlug den B-Ligisten mit 5:2 und fertigte danach im Derby den SV Orsoy mit 8:2 ab. Auch Concordia Rheinberg blieb in den ersten drei Begegnungen ungeschlagen. Dabei rettete der A-Ligist im Auftaktspiel gegen Borth in Überzahl erst spät ein 2:2-Unentschieden. Nach Siegen gegen Orsoy (5:2) und Millingen (4:2) brauchten die Rheinberger im letzten Match des Tages gegen Budberg unbedingt einen Sieg, der ihnen am Ende nicht gelingen sollte.

Und es ging direkt richtig zur Sache. Ole Egging, der erst im Winter aus Scherpenberg zum SVB zurückkehrte, schnürte einen Dreierpack. Insgesamt kam der Neuzugang auf sechs Turniertreffer. Sein Teampartner Emir Demiri, der in der Halle seine ganze technische Klasse unter Beweis stellte, erzielte noch ein Tor mehr. Bezirksliga-Toptorjäger Moritz Paul wurde wie erwartet geschont. Der Budberger Stürmer stand mit dem verletzten Stamm-Innenverteidiger Laurin Severith fast durchgehend am Verkaufsstand. 

Zwei-Minuten-Strafen, harte Zweikämpfe und viele Tore – das abschließende Duell brachte alles mit, jede Menge Spannung inklusive. Die Concordia schlug durch Christoph Berghausen und Jonas van den Brock noch einmal zurück und konnte den 0:2-Rückstand egalisieren. Ein verwandelter Strafstoß von Egging sorgte für die Entscheidung. Simon Kömpel machte in der Schlussminute zum 4:2-Endstand alles klar. Der Wanderpokal bleibt damit in den Händen des SV Budberg. „Alle Außenseiter wollten uns schlagen. Die Rolle haben wir angenommen und in jedem Spiel eine gute Leistung abgeliefert. Im letzten Spiel wurde es noch mal hitzig. Insgesamt war es ein sehr souveräner Auftritt von uns“, lobte Prinz, der die Titelverteidigung mit seiner Mannschaft noch gebührend feierte. 

Das Rheinberger Trainer-Duo Ingo Feß und Marco Hagl war nach der einzigen Niederlage nicht allzu niedergeschlagen. Cheftrainer Manfred Wranik verfolgte das Geschehen von den Rängen. „Wir kamen wie immer schleppend ins Turnier, konnten aber gegen Budberg gut mithalten“, resümierte Feß. Hagl haderte mit der Entstehung des Strafstoßes zum 3:2 für den SVB. Ausgerechnet die Futsal-Regel (viertes Mannschaftsfoul) führte zum dritten Rheinberger Gegentor. „Das war für mich kein Foul, wir hätten vielleicht auch noch einen Strafstoß kriegen können.“ 

Platz drei ging an den TuS Borth. Coach Patrick Heydrich: „Die Jungs haben die Vorgaben gut erfüllt. Platz drei ist für uns ein gutes Ergebnis.“ Der SV Millingen hingegen verpasste die Chance auf den zweiten Stadtmeistertitel in der laufenden Saison. „Wir hatten viele junge und drei Spieler aus der zweiten Mannschaft dabei. Die anderen Teams waren etwas robuster und cleverer als wir“, fasste Coach Ulf Deutz zusammen. Punktloses Schlusslicht wurde der SV Orsoy. Der neue Trainer, Beris Vrebac, konnte sich trotzdem ein gutes Bild von seinen Spielern machen, das sportliche Abschneiden war für den 56-Jährigen weniger entscheidend: „Ich habe selbst Futsal in Bosnien-Herzegowina gespielt. Die Halle hat ihre eigenen Gesetze. Mein Ziel war es, dass jeder Spieler seine Minuten bekommt.“

Schon gut eineinhalb Stunden vor der Siegerehrung betrat Rheinbergs Bürgermeister Dietmar Heyde die Halle. Er verfolgte das „würdevolle Endspiel“ mit viel Begeisterung und schwärmte in seiner Rede von einer „wunderbaren und fairen Stimmung“ und bedankte sich bei allen fleißigen Helfern des Gastgebers SV Budberg. „Das wichtigste Ergebnis ist, dass an beiden Tagen alle Spieler verletzungsfrei geblieben sind und sich gut auf die Rückrunde vorbereiten können“, so Dietmar Heyde. 

Abschlusstabelle: 1. SV Budberg 12 Punkte/19:7 Tore, 2. Concordia Rheinberg 7/13:10, 3. TuS Borth 5/11:13, 4. SV Millingen 4/9;11, 5. SV Orsoy 0/9:20.

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