Am Freitag steigt das Spiel der Spiele für den Club im Weseler Auestadion. Um 19.30 Uhr ist Anpfiff in der zweiten Runde des Niederrhein-Pokals gegen Regionalligist Rot-Weiß Essen – den Traditionsclub aus dem Pott, bei dem einst Helmut Rahn und Willi "Ente" Lippens kickten. Torjäger Wittig und seine Teamkollegen haben den Pokal-Hit mit dem 4:3-Sieg gegen den Niederrheinligisten TuRa Duisburg ermöglicht. Und sind im Ort jetzt in aller Munde.

Obmann Walter Kinder ist bereits seit Wochen mit der Vorbereitung für das Spiel beschäftigt. "Der Aufwand ist schon enorm", sagt Kinder. Er hofft, dass er durch eine vierstellige Besucherzahl honoriert wird. "1000 Fans sollten wenigstens kommen", meint der Obmann. Der Wunsch müsste in Erfüllung gehen. Denn allein in Hamminkeln wurden im Vorverkauf bereits 450 Karten abgesetzt. Ein Ort im Pokalfieber.

Aufwärtstrend bei RWE

Roland Sauskat vom Awo-Fanprojekt Rot-Weiß Essen rechnet damit, dass sich gut 500 Anhänger des Regionalligisten auf den Weg nach Wesel machen werden. Schließlich ging's zuletzt aufwärts beim DFB-Pokalsieger von 1953 und Deutschen Meister von 1955. Am Wochenende gab es für RWE, das sich nach einem Fehlstart früh von Trainer-Manager Thomas Strunz getrennt hatte, einen 4:0-Sieg beim von Mario Basler trainierten Pokal-Schreck Eintracht Trier. "Die Euphorie ist wieder groß rund um RWE. Deshalb rechne ich damit, dass eine Menge Essener Fans nach Wesel kommen", sagt Sauskat.

Der Hamminkelner SV ist darauf vorbereitet. Er hat mit der Polizei und der Stadt Wesel (Kinder: "Wir wurden mit offenen Armen empfangen") in punkto Sicherheit alle Vorkehrungen getroffen. Die Essener Anhänger werden auf der Tribüne im Stadion einen durch Bauzäune abgetrennten Bereich haben. Der HSV wird mit rund 30 Ordnern vor Ort sein. Er hat zudem einen Sicherheitsdienst engagiert, der die Zuschauer an den getrennten Eingängen – die Kassen sind ab 17.30 Uhr geöffnet – kontrolliert. "Das waren Auflagen der Polizei", sagt Kinder. Er freut sich "auf einen schönen Fußball-Abend mit einem HSV-Team, das die Niederlage hoffentlich in Grenzen hält".

Einladung an "Ente" Lippens

Der Obmann wünscht sich natürlich auch, dass finanziell unter dem Strich etwas für den Hamminkelner SV übrig bleibt. "Doch die große Kasse kann man mit so einer Partie nicht machen", meint Kinder. Zum einen, weil sich der HSV die Einnahmen mit RW Essen teilen muss. Zum anderen, weil die Fixkosten für Sicherheitsdienst, Sanitäter und zusätzliche Toilettenanlagen schon rund 1500 Euro betragen.

Der HSV hofft noch, am Freitag einen prominenten Gast begrüßen zu dürfen. Er hat "Ente" Lippens telefonisch zur Partie eingeladen. Kinder: "Lippens hat mir erklärt, dass er derzeit viele Termine hat. Doch abgesagt hat er noch nicht."