Fußball Fronczyks Doppelfehler

Schlusslicht SV Schermbeck schlägt sich beim 0:3 gegen Germania Windeck wieder einmal selbst. Torhüter Fronczyk patzt bei den Gegentreffern Nummer zwei und drei. Trainer Stroetzel: "Es klappt nichts."

Der Satz, den Martin Stroetzel nach der Partie auf dem Weg in die Kabine vor sich hinmurmelte, sprach Bände. "Du kannst es drehen, wie du willst – es klappt nichts", sagte der Trainer des SV Schermbeck. Eine treffende Bestandsaufnahme der Situation, in der sich der Fußball-NRW-Ligist schon früh in der Saison befindet. Der SVS steht nach zehn Partien mit nur fünf Punkten weiter am Tabellenende, weil er sich am Samstag bei der 0:3 (0:0)-Heimniederlage gegen den Tabellenzweiten Germania Windeck in erster Linie wieder einmal selbst besiegte.

Ein Wechsel, von dem sich Stroetzel viel erhofft hatte, wurde dabei zum entscheidenden Faktor bei der dritten Heimniederlage in Folge. Der Coach hatte Lukas Fronczyk im Tor wieder eine Chance gegeben, was sich 45 Minuten lang auszahlte, weil der Keeper in Hälfte eins ohne Fehl und Tadel spielte. Doch der Schlussmann leistete sich dann zwei Patzer, die dem SVS alle Hoffnungen nahmen, vielleicht doch überraschend gegen den starken Tabellenzweiten zu punkten.

Fronczyk ließ erst einen Eckball von Manuel Glowacz zum vorentscheidenden 0:2 (72.) durch die Hände ins Tor gleiten. Sechs Minuten später ließ er sich von einem Glowacz-Freistoß aus spitzem Winkel überrumpeln. Dass Abwehrchef Sebastian Hahn das 0:1 durch Daniel Grebe (55.) mit einer zu schwachen Kopfball-Abwehr eingeleitet hatte, passte ins Bild. Der SV Schermbeck leistete sich abermals individuelle Fehler, für die er bestraft wurde.

Keine Optionen im Angriff

Zumal der Gastgeber ohne Mykola Makarchuk, Seyit Ersoy (beide verletzt) und Sascha Siebert, der sich schon seit drei Wochen nicht hat blicken lassen, in der Offensive in seinen Möglichkeiten arg limitiert war. Dominik Milaszewski war als einziger Stürmer zwar bemüht, bekam aber zu wenig Unterstützung. "Wir haben im Angriff kaum Optionen", sagte Stroetzel. Weshalb die Partie nach dem 0:1 eigentlich schon entschieden war, obwohl Sebastian Hahn (66.) mit einem Fallrückzieher noch die Chance zum Ausgleich hatte. "Die Mannschaft weiß, dass wir nicht in der Lage sind, ein Spiel zu drehen, wenn wir in Rückstand geraten. Dafür sind wir derzeit vorne zu schwach besetzt", meint der Coach.

Kein Geschenk für Brilo

Keine Frage: Der Frust saß tief bei Martin Stroetzel. Und da war es auch kein Trost für ihn, dass sein Team eine ansprechende erste Hälfte abgeliefert hatte, in der sie in der Abwehr sicher stand und dem Gegner nur zwei Chancen ermöglichte, bei denen Fronczyk auf dem Posten war. Da durfte auch Vorsitzender Johannes Brilo, der am Freitag geheiratet hatte, noch hoffen, vom Team ein Geschenk in Form von drei Punkten zu erhalten. Bei der anschließenden Hochzeits-Party auf der Tribüne herrschte zumindest anfangs Katerstimmung, weil es so schlecht wie lange nicht mehr um den SVS bestellt ist.

SV Schermbeck: Fronczyk - Konowski, Hahn, Turhal, Zepanski, Poch (65. Turgut), Djuliman, Kiral (85. Drincic), Köse (79. Cholewinski), Woberschal, Milaszewski.

(RP)
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