Innenminister Reul ehrt DRK-Helfer aus dem Kreis Wesel „Die wahren Helden sind Sie“

Hamminkeln · NRW-Innenminister Herbert Reul ehrte am Sonntag in Dingden unermüdliche Ehrenamtler des DRK-Kreisverbandes Niederrhein für ihre Einsätze während der Pandemie und der Flutkatastrophe. Ihre Arbeit sei unverzichtbar.

 Knapp 100 Ehrenamtler aus dem DRK-Verband Niederrhein erhielten Auszeichnungen von NRW-Innenminister Herbert Reul.

Knapp 100 Ehrenamtler aus dem DRK-Verband Niederrhein erhielten Auszeichnungen von NRW-Innenminister Herbert Reul.

Foto: Stephan de Leuw/DRK/Stephan de Leuw

Die Flutnacht im Juli 2021 mit den anschließenden Einsätzen sowie die bereits seit zwei Jahren laufenden Einsätze im Rahmen der Corona-Pandemie haben von den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern des DRK-Kreisverbandes Niederrhein viel persönlichen Einsatz verlangt. NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) hat die Einsatzkräfte schon in dieser Situation mit höchstem Lob motiviert. Am Sonntag tat er es mit Ehrungen und Auszeichnungen der Helferinnen und Helfer.

Er kam dazu in die äußerste Ecke des Kreises Wesel an der Schnittstelle von Rheinland und Westfalen in die Unterkunft des DRK-Ortsvereins Dingden am Schwanenschlatt. 80 Aktive erhielten für den Katastropheneinsatz Verdiensturkunden, 18 Rotkreuzler wurden für besondere Leistungen in den Einsatzgebieten mit der Auszeichnungsspange geehrt. „Viele Ehrenamtliche sind weit über ihre bislang gekannten persönlichen und dienstlichen Grenzen gegangen. Aus diesem Grund freue ich mich, dass diese Leistung auch vom Land NRW gewürdigt wird“, hatte zuvor Jan Höpfner, Präsident des DRK-Kreisverbandes Niederrhein, gesagt.

Die Rolle des Ehrenamtes war auch das Kernthema beim Podiumsaustausch. Herbert Reul, Kreisbereitsschaftsleiter Oliver Rühl und Klaus Püttmann, Leiter der Wasserwacht und Zugführer des Wasserrettungszuges im Hochwasser, sprachen über die Lage unter Moderation von Sascha van Beek, dem DRK-Vizepräsidenten, berichteten von überraschenden Einsätzen und im Fall des Ahr-Hochwassers von Gefahrenlagen, die man in diesem Ausmaß nie erwartet hätte.

Das DRK insgesamt sah und sieht sich vor ungeahnten Herausforderungen, wie sie aktuell durch den Krieg in der Ukraine und den Fluchtfolgen bestimmt werden. Der Innenminister fasste in einem knappen, aber klaren Lob zusammen: „Gut, dass es Sie gibt.“ Das Zusammenspiel mit dem DRK passte spätestens, als Jan Höpfner Reul „sehr viel Sachverstand im Katastrophenschutz“ bescheinigte.

 „Gut, dass es Sie gibt“: Herbert Reul in Dingden.

„Gut, dass es Sie gibt“: Herbert Reul in Dingden.

Foto: Stephan de Leuw/DRK/Stephan de Leuw

Seinen DRK-Aktiven dankte er nicht nur für die herausfordernden Corona-Impfaktionen, sondern auch für das letzte Beispiel von Tatkraft, die Ausstattung der Rundsporthalle in Wesel für ankommende Flüchtlinge. „Ich bin stolz, Präsident des Kreisverbandes zu sein“, sagte Höpfner. Denn das sei schon „ein Wahnsinn, was der DRK alles leistet“.

Dieses Begriffs bediente sich auch Reul, denn „ohne das Rote Kreuz wären die Aufgaben nicht zu meistern gewesen“. Auch er erinnerte an das Ahr-Hochwasser, wobei er den gesellschaftlichen Bezug herstellte. Hilfsbereitschaft und Einsatzbereitschaft hätten gezeigt, dass „unsere Gesellschaft funktioniert“. Reuls Fazit an die Helfer: „Die wahren Helden sind Sie.“ Selbstkritik schwang aber auch mit. Der Innenminister gab zu – und er kann das so leutselig, dass man ihm kaum böse sein kann –, dass man den Katastrophenschutz unterschätzt und teils falsch ausgerüstet habe. Man müsse noch sehr viel mehr tun für die Ausstattung der Hilfsorganisationen und professioneller werden.

Das sieht auch Höpfner so: „Auf den Katastrophenfall wie an der Ahr mussten und müssen sich alle neu einstellen.“ Dabei geht es nicht immer um ganz große Taten. Der Einsatz der Ehrenamtlichen zum Beispiel bei Testungen in Altenheimen über die Weihnachtsfeiertage ist unspektakulärer, aber eine wertvolle Tätigkeit. Erst so wurden viele Angehörigenbesuche möglich.

(thh)
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