Katholisches Pfarrzentrum Wermelskirchen Eine bergische Zeitreise in der KöB
Wermelskirchen · Dorothee Kotthaus-Haack las im Pfarrzentrum St. Michael aus ihrem Erstlingswerk.
Wenn im Sommer die Sonne schien, die Mutter die Betten abzog, das Plumeau ins Fenster hing und die schweren Matratzenteile die Treppe herunterrutschen ließ, war das für Dorothee und ihre Schwestern ein ganz besonderer Tag – jeder durfte mal mit dem Teppichklopfer die Matratzen „vermöbeln“ – und abends roch das Bett nach Sonnenlicht. Diese und weitere Erinnerungen, wie an die Kartoffel-Lese oder die Anschaffung des ersten Traktors waren nur einige Kapitel, die Dorothee Kotthaus-Haack im Pfarrzentrum St. Michael aus ihrem Erstlingswerk „Kühe, Kappes und Kartoffeln“ zum Besten gab.
Nach dem Tod der Mutter mussten die Töchter den Hof schweren Herzens abgeben – und Dorothee Kotthaus-Haack war es eine Herzensangelegenheit, die Erinnerungen an ihre Kindheit auf dem elterlichen Bauernhof in Wuppertal aufzuschreiben und weiterzugeben. Sie gestaltete auf Einladung der KÖB St. Michael eine sehr persönliche Lesung, bei der sie das Publikum auf eine Reise in die bergische Vergangenheit der 1950er und 1960er Jahre mitnahm. Fotos vom Hof, aber auch von den Eltern, eine alte Milchkanne, einen Schokoladen-Automaten, die alte Schnippelbohnen-Schneidemaschine und das Lieblingszöppken ihrer Mutter hatten Kotthaus-Haack und ihr Mann mitgebracht. Die Sachen wurden von den Gästen mit Ehrfurcht bestaunt – aber auch zum Anlass genommen, von eigenen Erinnerungen zu erzählen. So entwickelten sich nach der Lesung noch angeregte Gespräche bei bergischen Leckereien wie Kottenbutter und Zwieback-Konfekt, berichtete KÖB-Leiterin Katharina Gerding.
Gäste und Autorin unterhielten sich über Erinnerungsstücke wie Teppichklopfer und Kappes-Schneider und darüber, wie wohltuend es ist, mal innezuhalten und sich gemeinsam an die „gute alte Zeit“ zu erinnern.
