Pfingstzeltlager in Wermelskirchen 270 Pfadfinder kommen zum Feiern nach Osminghausen

Wermelskirchen · Der Landesverband der Evangelischen Pfadfinder in Nordrhein lädt seine Stämme zum Pfingstzeltlager ein – rund um das Kurt-Hensche-Haus in Osminghausen. Das Jugendheim feiert gleichzeitig 60. Geburtstag.

 Geschäftsführer Alexander Thomas vor dem Kurt-Hensche Haus. Das Landheim ist Eigentum des VCP Land Nordrhein und wird ausschließlich durch Ehrenamtliche geleitet und in Stand gehalten.

Geschäftsführer Alexander Thomas vor dem Kurt-Hensche Haus. Das Landheim ist Eigentum des VCP Land Nordrhein und wird ausschließlich durch Ehrenamtliche geleitet und in Stand gehalten.

Foto: Jürgen Moll

Sie hatten ihre Zelte im Gepäck und ihr Blechgeschirr baumelte am Rucksack. Vor 70 Jahren kamen die ersten evangelischen Pfadfinder nach Osminghausen: Familie Jäger hatte ihnen für ihr Pfingstzeltlager eine Wiese angeboten – fernab vom Trubel der Stadt. „Allerdings vergaßen die Pfadfinder damals, das Tor einer Weide zu schließen und die Kühe büxten aus und fraßen auf dem benachbarten Feld die Rüben“, erzählt Alexander Thomas vom Verband christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder in Nordrhein (VCP). Die Versicherung bezahlte und Familie Jäger schloss eine Vereinbarung mit den Pfadfindern: Sie würden den Jugendlichen eine Wiese abtreten. Dort, fern der Kühe, könnten sie künftig ihre Zeltlager aufbauen. Mit der Zeit entstanden dann die typischen Zeltterrassen. Den evangelischen Pfadfindern, die sich aus Wesel und Wuppertal, Remscheid und Mönchengladbach in den Jahren darauf auf den Weg nach Osminghausen machten, gefiel das Plätzchen im Grünen so gut, dass sie Zukunftspläne schmiedeten. „So entstand das Kurt-Hensche-Haus in Osminghausen“, erzählt Alexander Thomas, der heute als Geschäftsführer des Jugendheims im Einsatz ist.

Viele Wermelskirchener dürften seit dem nicht in dem kleinen Haus jenseits der Straße Richtung Dhünn zu Gast gewesen sein – dafür aber viele Gruppen, Schulklassen, Vereine und natürlich Pfadfinderstämme aus ganz Nordrhein-Westfalen und gelegentlich auch weit darüber hinaus.

In diesem Jahr feiert das Jugendheim seinen 60. Geburtstag. „Seit damals haben hier immer wieder Ehrenamtliche großen Einsatz gezeigt, um das Gebäude zu renovieren und die Außenanlage zu gestalten“, sagt Thomas. Viele Gruppen wüssten das Haus wegen seiner Abgeschiedenheit zu schätzen.

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Foto: Martin Oberpriller

Heute gehört zum Haus eine große Grillhütte, in der bis zu 50 Pfadfinder Platz finden. Im Haus gibt es drei große Schlafräume für bis zu 30 Personen, Gemeinschaftsduschen und vor allem eine große Industrieküche. „Wir haben immer die Augen aufgehalten, wenn irgendwo Inventar verschenkt wurde“, erzählt Alexander Thomas. So konnte die moderne Küche eingerichtet werden und so kamen auch Tische aus der Großen Ledder ins Jugendheim nach Osminghausen. Auf dem Zeltplatz finden für gewöhnlich bis zu 50 Gäste Platz.

Am kommenden Pfingstwochenende wird hier Hochbetrieb herrschen: Dann nämlich richtet der VCP Nordrhein sein großen Pfingstzeltlager aus. „Wir richten die Veranstaltung zum zweiten Mal in Osminghausen aus“, erklärt Thomas. Rund 270 Pfadfinder aus neun Stämmen werden von Freitag bis Montag ihre Zelte rund um das Jugendheim aufschlagen. Familie Jäger hat dafür eine weitere Wiese zur Verfügung gestellt. „Für so viele Menschen brauchen wir natürlich eine erweiterte Infrastruktur“, sagt Thomas und deutet auf die Wasserrinnen zum Zähneputzen, die die Pfadfinder mitgebracht haben. Auch mobile Toiletten werden aufgebaut, um der große Gruppe gerecht zu werden. Ein Verpflegungszelt entsteht, in dem 270 Teilnehmer gleichzeitig Platz zum Essen finden. Rund 20 Mitarbeiter sind seit Dienstag in Osminghausen, um das große Pfingstzeltlager vorzubereiten.

Das steht für die Kinder und Jugendlichen zwischen sechs und 20 Jahren – und den Leitern der Pfadfinderstämme – in diesem Jahr unter dem Motto „Rheinische Kirmes“. Am Freitag und Samstag werden die Gruppen in Workshops den Rummelplatz vorbereiten: Ein Holzkarussell soll entstehen, Jonglierbälle werden gebastelt, Jonglage gelernt. Über dem offenen Feuer werden Süßigkeiten für den Kirmesplatz vorbereitet. Am Sonntagnachmittag eröffnet Alexander Thomas – gemeinsam mit Bürgermeisterin Marion Lück – den Rummelplatz jenseits des Hauses. Die 270 Kinder und Jugendliche verwandeln sich dann in Kirmesbesucher.

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Foto: Shutterstock/Ulza

Am Montagmorgen streifen die Pfadfinder dann durch die Wälder und Felder zwischen Osminghausen und Dhünn – ihrer naturverbundenen Mission entsprechend. Zum großen Abschluss am Nachmittag kommt die Jugendpfarrerin der Evangelischen Kirche im Rheinland, Tuulia Telle-Steuber, nach Osminghausen. Sie feiert gemeinsam mit den Pfadfindern den Abschlussgottesdienst. „Dafür laufen schon seit Monaten die Vorbereitungen“, erzählt Alexander Thomas. Ein Chor probt, Musiker aus den eigenen Reihen spielen und auch die Inhalte haben Pfadfinder und Jugendpfarrerin gemeinsam auf den Weg gebracht. Am Dienstag dürfte es dann wieder etwas einsamer auf den Felder rund um Osminnghausen werden – wenn die Pfadfinder ihren Heimweg angetreten haben.

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