Sportvereine im Kreis Kreissportbund bietet Ausbildung zum Ehrenamtsmanager an

Rheinisch-Bergischer Kreis · Immer weniger Ehrenamtliche engagieren sich in Sportvereinen, obwohl die generelle Bereitschaft zum Ehrenamt steigt. Wie der Kreissportbund das Problem in der Region lösen will.

 Henrik Beuning ist Geschäftsführer des Kreissportbunds.

Henrik Beuning ist Geschäftsführer des Kreissportbunds.

Foto: Kreissportbund

Über 200 Sportvereine mit mehr als 60.000 Mitgliedern vereint der Kreissportbund (KSB) Rheinisch-Bergischer Kreis. Er wird von Ehrenamtlichen geführt, wie es auch für die Sportvereine üblich ist. Allerdings sind Ehrenamtliche immer schwerer zu gewinnen. Deshalb bietet der Kreissportbund die Ausbildung zum Ehrenamtsmanager an. Die ist seit zwei Jahren kostenfrei, weil die Landesregierung das Zertifikat fördert, wie Henrik Beuning erklärt. Er ist Geschäftsführer des KSB Rheinisch-Bergischer Kreis.

Die Ausbildung besteht aus einem Basis- und einem Aufbaumodul. Sie funktioniert im „Blended Learning“, das ist eine Mischung aus Präsenz und Online. Zuerst gibt es eine Online-Lernphase, die aus sieben Einheiten besteht, danach eine Präsenzveranstaltung mit acht Einheiten. Eine Lerneinheit entspricht 45 Minuten. So sollen die Teilnehmer dazu ausgebildet werden, Ehrenamtliche an den Verein zu binden und sie in ihrer Arbeit zu unterstützen sowie weiterzuentwickeln. Auch Wege zur Anerkennung ehrenamtlicher Mitarbeiter sind Teil des Kurses. „Wir wollen die Leute dafür sensibiiliseren, wer im Verein für welche Tätigkeiten infrage kommt und den Einstieg für Ehrenamtliche erleichtern“, sagt Beuning zum Ziel der Ausbildung.

Insgesamt sind immer mehr Menschen in Deutschland bereit, sich ehrenamtlich zu engagieren. Für Sportvereine wird das Personal trotzdem rarer. Beuning merkt an: „Diese Entwicklung beobachten wir schon seit einigen Jahren.“ Viele Jugendtrainer würden für Ausbildung oder Studium wegziehen. Allerdings ziehe sich das Problem bis in die höheren Positionen durch, etwa bei Kassen- oder Sportwarten und auch beim Vorstand.

Beuning sieht dafür drei Gründe: Erstens hätten viele ihr Ehrenamt während der Pandemie abgegeben. Zweitens sei der finanzielle Druck heutzutage bei vielen höher. Sie würden neben der Arbeit weniger Zeit für ein Ehrenamt finden. Drittens „glauben viele, dass sie alle Aufgaben alleine stemmen müssen“, so der Geschäftsführer. Hier sei ein Umdenken nötig, man wolle die Last auf viele Schultern verteilen.

Allerdings braucht es dafür wiederum genug Ehrenamtliche. Die Ausbildung startet im August, bisher ist ein Großteil der Plätze noch frei. Die Anmeldung ist über die Website des KSB Rheinisch-Bergischer Kreis unter dem Punkt „Qualifizierungen“ möglich. Für die Teilnahme ist der Zugang zu einem PC und Internet erforderlich. Um das Aufbaumodul zu absolvieren, müssen Teilnehmer laut der Homepage entweder das Basismodul durchlaufen haben oder eine Vereinsmanager-Lizenz besitzen. Die Präsenzveranstaltung findet in der Landesturnschule des Rheinischen Turnerbundes in Bergisch Gladbach statt.

(tsi)
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