130 ehemalige Realschüler in Wermelskirchen „Elefanten“-Jahrgänge treffen sich

Wermelskirchen · Die Abschlussjahrgänge 1983, 1984 und 1985 der Realschule kamen jetzt zum Klassentreffen zusammen und erinnerten sich an alte Schulzeiten. Im Mittelpunkt standen unter anderem die Abschlussfahrten nach Bozen und Venedig.

 Michael Schmitz (v.l.), Birgit Lenz und Tanja Selbach zeigen das Bild mit den Elefanten, das beim Treffen der Realschul-Abschlussjahrgänge von 1983, 1984 und 1985 als Gästebuch fungierte.

Michael Schmitz (v.l.), Birgit Lenz und Tanja Selbach zeigen das Bild mit den Elefanten, das beim Treffen der Realschul-Abschlussjahrgänge von 1983, 1984 und 1985 als Gästebuch fungierte.

Foto: Stephan Singer

An solche Schülerzahlen denkt heutzutage in Wermelskirchen niemand mehr. Die Abschlussjahrgänge an der Realschule von 1983, 1984 und 1985 waren stark – über 400 Schülerinnen und Schüler waren es damals. Über 130 Schüler dieser ehemaligen Jahrgänge trafen sich zum etwas größeren Klassentreffen in der Gaststätte „Centrale“. Dorthin hatte Birgit Lenz aus dem 1985er Abschlussjahrgang ein selbstgemaltes Bild mitgebracht. Das fungierte als „Gästebuch“, auf dem sich jeder Teilnehmer mit seiner Unterschrift verewigen konnte. Als Motiv malte die Künstlerin eine Elefantenfamilie, bei der jedes der drei Tiere einen Jahrgang symbolisierte.

„Wir waren starke Jahrgänge – die besten“, betonte Birgit Lenz die Doppeldeutigkeit: „Dafür stehen die Elefanten, weil sie stark und im Inneren sensibel sind.“ Die Abschlussfahrt nach Südtirol mit Besuchen in Bozen und Venedig ist für Birgit Lenz bis heute ein unvergessliches Erlebnis: „In Bozen haben uns die Italiener nachgepfiffen. So etwas kannten wir Mädels von den Wermelskirchener Bauern gar nicht.“ Wegen der hohen Kosten stand die Fahrt damals auf der Kippe, erinnert sich Birgit Lenz: „Aber wir haben das Geld zusammen bekommen.“

Seit 20 Jahren organisiert Tanja Selbach die Treffen, die alle fünf Jahre stattfinden. Anfangs mit nur einem Jahrgang, später mit drei Jahrgängen gemeinsam: „Die Zeit unseres Schulabschlusses war die Zeit, in der das Jugendheim in Wermelskirchen unser Anlaufpunkt war und natürlich die CVJM-Disko.“ Mit etwas Wehmut sieht sie das Ende der Realschule als Schulform in Wermelskirchen, das kurz bevor steht: „Damit geht eine prägende Ära zu Ende.“

Unterstützung beim Versenden für der vielen Einladungen zum Treffen bekam Tanja Selbach von Michael Schmitz, der sagte: „Ich habe schöne Erinnerungen an die Schulzeit. Auch wenn der Betonklotz, in dem wir anfangs unterrichtet wurden, weniger ansehnlich war. Der spätere Neubau war da schon ansehnlicher.“ Zum 1983er Abschlussjahrgang gehörte Frank Werner, obwohl er eigentlich 1982 seinen Abschluss hätte machen sollen: „Ich habe eine Runde wiederholt. Das Pappen-Bleiben war für mich im Nachhinein ein Glücksfall, denn so bin ich in diese super Klasse gekommen. Wir haben uns immer verbunden gefühlt – uns nicht nur in der Schule, sondern ebenso privat häufig getroffen.“

Beim Jahrgangstreffen schmerzlich vermisst wurde Sportlehrer Ekkehard Steckmann, der vor zweieinhalb Jahren verstorben ist und zu Lebzeiten keines der Treffen versäumt hatte.

Angesichts der vielen Schüler in den drei Jahrgängen könne sich niemand an jeden erinnern, stellten Tanja Selbach und Michael Schmitz fest: „Bei drei Stufen erkennen wir heute Abend nicht jeden auf Anhieb – wir Menschen verändern uns ja nun auch mit den Jahren.“ Nach einem ausgiebigen Essen feierten die heute zwischen 50 und 54 Jahre alten, einstigen Realschüler in bester „Jugendheim-Revival-Party“-Manier. Dazu legte DJ „Kallik“ tanzbare Klänge auf. Als Schmankerl brachten Anke Nippel und Birgit Richter selbstgemachte Erdbeer-Bowle mit zum Treffen. „Das passt zur Jahreszeit und sorgt für gute Stimmung“, kommentierte Tanja Selbach mit einem Lachen.

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