Hauptschüler treffen sich in Wermelskirchen Schüler halten auch nach 35 Jahren fest zusammen

Wermelskirchen · Ehemalige Hauptschüler des Abschlussjahrgangs 1984 trafen sich jetzt in Wermelskirchen und erinnerten sich an alte Zeiten.

 Feierten Klassentreffen nach 35 Jahren: die ehemaligen Hauptschüler vor dem „Kamin“ in Stumpf.

Feierten Klassentreffen nach 35 Jahren: die ehemaligen Hauptschüler vor dem „Kamin“ in Stumpf.

Foto: Stephan singer/Stephan Singer

Wessen Hauptschul-Abschluss inzwischen 35 Jahre zurückliegt, kann schon mal an das Älterwerden denken. Dieser Meinung waren zumindest die Organisatoren des Treffens des Abschlussjahrgangs 1984 der Hauptschule, Andrea Guntermann, Frank Müller sowie Jürgen Konrad, und erlaubten sich einen Scherz. Vor der Gaststätte „Zum Kamin“ in Dabringhausen-Stumpf platzierten sie einige Rollatoren, um das Älterwerden der knapp 30 Teilnehmer humorvoll auf die Schippe zu nehmen.

Mit einem Augenzwinkern zu sehen waren auch die Retro-Süßigkeiten, die das Team auf die Tische verteilt hatte: Gold-glänzende Schokomünzen, Brause-Lippenstift-Lutscher oder Kaugummi-Zigaretten, die sich heutzutage politisch korrekt gar nicht mehr so bezeichnen dürfen, erinnerten an die Schulzeit.

„Wir waren auf einer sehr kleinen, familiären Schule. Das war an der Dörpfeldschule, damals die Hauptschule-Mitte, schon besonders“, beschrieb Oliver Platt, der beim Treffen dabei war und heute als Kommunalpolitiker die Schullandschaft in Wermelskirchen mit beeinflusst. „Wir haben die Hauptschule-Mitte quasi mit in die Hauptschule-Ost umgezogen. Die meiste Schulzeit haben wir an der Mitte verbracht, nach deren Auflösung dann noch ein paar Monate an der Ost“, erinnerte Jürgen Konrad.

Dass das Treffen in der Gaststätte „Zum Kamin“ in Stumpf stattfand, war kein Zufall, denn Besitzer Bernd Zimmermann gehörte selbst dem Abschlussjahrgang an. Die weiteste Anreise zum Wiedersehen der ehemaligen Hauptschüler legte Beate Janning, die im 430 Kilometer entfernten Alpirsbach bei Freudenstadt lebt, zurück: „Negatives ist doch längst vergessen, die Wiedersehensfreude bei unseren Treffen haut mich jedes Mal wieder um.“

Gemeinsam mit Andrea Guntermann versuchte Beate Janning einen Vergleich von damaliger und heutiger Schulzeit: „Heutzutage scheint es kein Maß mehr zu geben. Es gibt Mobbing auf Biegen und Brechen. Bei uns gab es auch Außenseiter, aber die gehörten für uns trotzdem dazu.“

Der Zusammenhalt in der Gemeinschaft ihres Jahrgangs sei ausgeprägt gewesen: „Wir haben niemanden verpetzt.“ Und noch einen Unterschied zu früher bemerkte Andrea Guntermann mit einem Lachen: „Bei unserem jetzigen Treffen gibt es am Grill auch vegetarisches Essen.“

Besonders gerne denken die ehemaligen Hauptschüler an ihre Abschlussfahrt nach Hastings in England zurück. „Das war schon ein Highlight“, stellten die Organisatoren dieses Klassentreffens, Andrea Guntermann und Jürgen Konrad, fest, ohne dabei ihre inzwischen verstorbene, ehemalige Klassenlehrerin Barbara Arnold zu vergessen: „Sie kam immer zu unseren Treffen, sie fehlt uns.“

(sng)
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