Ehemalige Schule Straßweg Klassentreffen nach über 50 Jahren

Hückeswagen · Beste Stimmung herrschte am Freitagabend im Restaurant „Zum Justhof“. In launiger Runde tauschten 20 ehemalige Schüler der Volksschule Straßweg viele Erinnerungen an die gemeinsame Schulzeit in den 1960er Jahren aus.

 Sichtlich wohl fühlten sich die Teilnehmer des Klassentreffens im „Justhof“. Die 20 ehemaligen Schüler schwelgten in Erinneurngen.

Sichtlich wohl fühlten sich die Teilnehmer des Klassentreffens im „Justhof“. Die 20 ehemaligen Schüler schwelgten in Erinneurngen.

Foto: Wolfgang Weitzdörfer

Bei einem Klassentreffen steht die Erinnerung im Mittelpunkt. Sie ist allgegenwärtig in Form von alten Bildern, Worten, die Geschichten bilden oder in Form ausgelassenen Gelächters, das mit diesen Geschichten einhergeht. So war es auch am Freitagabend, als sich 20 ehemalige Schüler der Volksschule Straßweg der Einschulungsjahrgänge 1964 bis 1966 im „Justhof“ zum ersten Mal in dieser großen Runde trafen. Organisiert hatte das Klassentreffen Astrid Gerhardus.

„Es gibt seit einigen Jahren eine Gruppe von Frauen, die sich im Café Scheideweg trifft – alles ehemalige Schülerinnen dieser Jahrgänge aus Straßweg“, berichtete sie. Daraus sei die Idee entstanden, ein richtiges Klassentreffen zu organisieren. „Außerdem sind wir mittlerweile alle um die 60 Jahre alt. Ein guter Grund, sich mal zu treffen“, sagte Gerhardus. Jetzt wurden auch die ehemaligen Schüler mit eingeladen. „Bei den Treffen in Scheideweg waren immer nur Frauen dabei – jetzt sollten auch die Jungs kommen dürfen“, sagte Gerhardus und schmunzelte. Der Aufwand sei nicht groß gewesen, sagte die Realschulsekretärin. „Wir wohnen fast alle noch in der Gegend.“ Die weiteste Anfahrt hatte eine ehemalige Schülerin aus Leichlingen. Freitagabend saß man sich gegenüber und schwelgte in Erinnerungen.

Etwa als sich Dorothee Sieper an ihre ersten Schultage 1964 erinnerte. „Damals war das Schulgebäude noch nicht fertig. Wir sind daher für die erste Zeit in den nahegelegenen Gasthof ausgewichen“, erzählte sie. Dort seien die Wände teils undicht gewesen, es habe immer wieder auf die Schulbücher und Hefte getropft. Dafür sei die neue Schule aber modern gewesen. „Es gab sogar einen Mini-Sportplatz, das war richtig revolutionär“, sagte Sieper. Ebenfalls ein Schüler der Volksschule Straßweg war Bürgermeister Dietmar Persian. „Ich war damals wohl der jüngste Schüler, ich war gerade erst fünf Jahre alt, als ich eingeschult wurde“, erinnerte er sich. Sigrid Selbach erinnerte sich an die Hochzeit ihrer ersten Lehrerin, Fräulein Gläser, die alle Schüler eingeladen hatte. „Damals wurden wir richtig fein rausgeputzt und sind mit unseren Eltern zur Hochzeitsfeier gefahren“, sagte Selbach, und Gerhardus ergänzte: „Das stimmt! Wir durften unsere Sonntagskleider anziehen – ich weiß noch, dass meins ein dunkelblaues Samtkleidchen gewesen ist.“ Gerhardus erinnerte sich auch an Gläsers Nachfolgerin, Fräulein Großjohann. „Die hatte eine Wohnung in der Schule in Straßweg. Und ein Auto.“ Als die Kinder zum Flötenunterricht nach Scheideweg mussten, hätte die Lehrerin acht oder neun von ihnen in ihrem Auto zurück nach Straßweg genommen. „Angehalten werden hätte sie damals nicht dürfen“, sagte Gerhardus und lachte.

Eine Erinnerung der rustikalen Art hatte Siegfried Laskowski: „Ich bin etwas später in die erste Klasse gekommen, meine Eltern waren aus Gelsenkirchen nach Straßweg gezogen. Ich war dann ein halbes Jahr in der Schule, als es hieß: Jetzt wird Fußball gespielt.“ Er sei als Erstklässler ins Tor gestellt worden. Die Spieler seien aber aus allen acht Stufen gewesen. „Und die Großen haben ganz anders geschossen, als wir Knirpse. Und, nun ja, einen Ball habe ich dann eben mit dem Schritt ‚gefangen‘. Das hat mich vom Fußball ein für allemal kuriert“, sagte Laskowski und lachte. Geschadet habe ihm der unfreiwillige Einsatz nicht – vier Kinder und sechs Enkelkinder seien dafür ein deutliches Zeichen.

Ob das Klassentreffen zu einer regelmäßigen Angelegenheit wird, steht noch nicht fest. „Wenn wir alle 70 Jahre alt sind, sehen wir uns bestimmt wieder“, sagte Astrid Gerhardus und lachte.

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