Kolpingsfamilie Echte Kerle backen Weihnachtskuchen

Hückeswagen · Zum zweiten Mal hatte die Hückeswagener Kolpingsfamilie Männer an den Backofen gebeten – und wieder war die Resonanz sehr groß. Auf den Rezepten stand dieses Mal Weihnachtsgebäck, darunter auch ein Früchtebrot.

 Die Kolpingsfamilie hat die Weihnachtsbäckerei am Wochenende eröffnet: Adrian (11) und Matteo (12/v.l.) rührten den fertigen Früchtekuchenteig und füllten ihn in die entsprechende Backform.

Die Kolpingsfamilie hat die Weihnachtsbäckerei am Wochenende eröffnet: Adrian (11) und Matteo (12/v.l.) rührten den fertigen Früchtekuchenteig und füllten ihn in die entsprechende Backform.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Klaus Synek schnipselt Zitronat. „Das muss ganz fein gehackt werden“, erklärt er und deutet auf das Rezept. Gemeinsam mit Hans-Hermann Klintworth hat er sich vorgenommen, ein Früchtebrot zu backen. Und während der eine noch schnippelt, mischt der andere im Rührtopf schon den Teig zusammen. „Ob man nun Fliesenkleber oder Teig rührt, macht keinen so großen Unterschied“, sagt Hans-Hermann Klintworth und lacht, „das klappt schon“.

Und warum auch nicht? Schließlich sei Backen ja eine ganz logische Angelegenheit. Da gebe es das Rezept, die Zutaten und schließlich den Ofen. „Wir sind eben Techniker“, erklärt Klintworth noch und ergänzt den Teig dann um die inzwischen klein geschnittenen Früchte. „Sonst gehe ich in meiner Freizeit in den Keller und kümmere mich um Modellbau“, sagt Klaus Synek, „jetzt versuche ich mich eben mal an einem anderen Handwerk.“

Eigentlich hätten die beiden Männer noch lieber den Quarkstollen zubereitet, erzählen sie. Aber um den kümmert sich ein paar Öfen weiter Adrian. Er ist elf – und als seine Mutter ihm die Einladung der Kolpingsfamilie für das „Backen für echte Kerle“ aus der Zeitung vorlas, wusste er, dass er mitmachen will. „Ich backe Zuhause manchmal mit Mama“, erzählt der Elfjährige, während er das Marzipan in den Teig drückt, „manchmal Kuchen und manchmal auch Plätzchen.“ Und damit ist er den meisten Kerlen, die am Samstag in der Küche der Realschule am vorweihnachtlichen Backen teilnehmen, weit voraus.

Wieder ist die Einladung der Kolpingsfamilie auf große Resonanz getroffen – wie schon die erste Auflage im Frühling. Elf Kerle backen mit, und damit ist der besondere Kursus ausgebucht. Neben Früchtebrot und Quarkstollen steht auch noch ein Glühweinkuchen auf der Aufgabenliste. „Plätzchen brauchen viel Zeit und Geduld“, sagt Thorsten Wagenrad, der zum zweiten Mal die Federführung an den Backöfen übernommen hat. Und weil er mit den Männern und den drei Jungs, die mitbacken, Rezepte ausprobieren wolle, die sich leicht nachmachen lassen, hat er sich für die weihnachtlichen Kuchen entschieden. „Ich habe sie in der vergangenen Woche alle vorgebacken und getestet“, erzählt er.

Inzwischen sind alle Backformen im Ofen, und Klaus Bothe und Stephan Krüger spülen die Rührschüsseln aus. „Ich wollte gerne etwas dazulernen“, sagt Bothe, „deswegen habe ich mich angemeldet.“ Früher habe er seine Frau immer am Buß- und Bettag zu ihrer Mutter geschickt und dann Lebkuchen gebacken. Dann sei der Feiertag gestrichen worden und damit auch die Backtradition, sagt er und lacht. Als seine Frau allerdings am letzten Donnerstag wie immer in der Sauna gewesen sei, habe er sich am Backen von Keksen versucht. Das köstliche Ergebnis hat er als Motivationshilfe mit zum Backkursus gebracht und damit auch Stephan Krüger Mut gemacht.

Der bringt eher weniger Erfahrung mit Backrezepten mit. „Aber ich wollte dem ganzen noch mal eine Chance geben“, sagt er. Und nun ist der Glühweinkuchen also im Ofen – und er wartet gespannt das Ergebnis ab.

„Ich bin zuversichtlich, dass es uns gleich schmeckt“, sagt Thorsten Wagenrad, während er sich seine Truppe anschaut. Und tatsächlich: Als die dampfenden Kuchen und Stollen aus dem Backofen kommen, sind Kaffee und Glühwein schon gekocht – und die Verkostung lässt die Männer zufrieden schmunzeln.

Ob sie nun im Advent auch selber den Backlöffel schwingen werden, das wollen sie allerdings erst mal noch offen lassen.

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