Rhein-Berg Jugendliche verwandeln Flucht-Erlebnisse in Kunst

Rhein-Berg · Das Kommunale Integrationszentrum des Rheinisch-Bergischen Kreises zeigt die Werke der Jugendlichen aus verschiedenen Ländern mit Flucht- und Zuwanderungsgeschichte jetzt in einer Ausstellung.

Beim Malkurs entstanden ganz viele unterschiedliche Werke, die nun im Kommunalen Integrationszentrum ausgestellt werden.   Foto:     Dana Neigenfink/RBK

Beim Malkurs entstanden ganz viele unterschiedliche Werke, die nun im Kommunalen Integrationszentrum ausgestellt werden. Foto: Dana Neigenfink/RBK

Foto: Dana Neigenfink/Rheinisch-Bergischer Kreis

Ankommen und auf andere Gedanken kommen: Beim Malkurs des Kommunalen Integrationszentrums des Rheinisch-Bergischen Kreises in Bergisch Gladbach fanden Jugendliche aus verschiedenen Ländern mit Flucht- und Zuwanderungsgeschichte einen Ort, um mit kreativen Mitteln eigene Erfahrungen und Erlebnisse zu verarbeiten. Und die Ergebnisse wollen gezeigt werden: Die Ausstellung „Kunst kennt keine Grenzen“ veröffentlicht die verschiedenen Bilder und Zeichnungen der Nachwuchskünstler im Alter ab 14 Jahren in den Räumen des Kommunalen Integrationszentrums auf dem Zanders-Gelände in Bergisch Gladbach.

Der Malkurs startete kurz vor den Sommerferien im Bergisch Gladbacher Jugendzentrum „Q1“ und bot den Jugendlichen zweimal in der Woche die Gelegenheit, bunte Anime-Zeichnungen mit dem Filzstift, Gemälde mit Ölfarben oder Skizzen mit dem Bleistift zu Papier oder auf die Leinwand zu bringen. Diplom-Designer und Künstler Andreas Veitschegger, der den Kurs leitete, führte die Teilnehmer zunächst in die Grundlagen von Komposition, Gestaltungstechnik und den Umgang mit Materialien ein. „Die Jugendlichen haben dadurch ein Gerüst bekommen“, erläutert der Kursleiter, „und die Ideen kamen dann ganz von alleine.“

Die Technik versetzte die Jugendlichen aus der Ukraine, Syrien und Afghanistan in die Lage, das auf der Flucht Erlebte, die Sorge um geliebte Menschen, die zurückgeblieben sind, auszudrücken oder aber auch Alltagserlebnisse zu thematisieren. Die Kunst ist das Ventil, um mit den Erfahrungen und Erlebnissen umzugehen. Dabei entstanden Bilder, die die gesamte Palette von fröhlich bis traurig abdecken. „Es hat mir sehr gutgetan, mich auf diese Weise den Erlebnissen zu nähern“, sagte eine Teilnehmerin, die vor dem Krieg in der Ukraine nach Deutschland flüchtete, „außerdem habe ich neue Freundinnen gefunden.“

Im Malkurs sammelten die Jugendlichen schnell Erfolgserlebnisse und die Gruppe wuchs mit der Zeit eng zusammen, berichtet das Kommunale Integrationszentrum. Neben den künstlerischen Arbeiten sei der Austausch untereinander zu vielfältigen Themen sehr wichtig gewesen.

Der Künstler und Karikaturist Veitschegger war dabei oft erster Ansprechpartner – auch zu vielen Themen über die Kunst hinaus. In der friedlichen Atmosphäre des „Q1“ ging es schließlich darum, sich wohlzufühlen.

Die Ausstellung mit den Bildern der Nachwuchskünstler aus der Ukraine, Syrien, Afghanistan und Deutschland kann in der Zeit von 9 bis 15 Uhr im Kommunalen Integrationszentrum, An der Gohrsmühle 25, Bergisch Gladbach, besucht werden.

(sng)
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