Sozialamt Wermelskirchen „Ich möchte den Menschen den Schmerz ersparen, den ich selbst erlebt habe“

Wermelskirchen · Warda Halimi-Aissat, Sundus Fracaj und Melanie Lange arbeiten im Sozialamt – und sind im Einsatz für Geflüchtete. Sie bringen ihre eigenen Lebensgeschichten mit und vor allem den großen Wunsch, zu helfen.

Melanie Lange, Warst Halimi-Aissat und Sundus Fracaj (v. l.) arbeiten beim Sozialamt der Stadt Wermelskirchen und betreuen Geflüchtete, die in Wermelskirchen ankommen.

Melanie Lange, Warst Halimi-Aissat und Sundus Fracaj (v. l.) arbeiten beim Sozialamt der Stadt Wermelskirchen und betreuen Geflüchtete, die in Wermelskirchen ankommen.

Foto: Jürgen Moll

Warda Halimi-Aissat arbeitet damals im Büro bei Steinco. Feste Arbeitszeiten und berechenbare Aufgaben. 17 Jahre zuvor war sie vor dem Krieg in Algerien zu ihrer Mutter und ihrem Stiefvater nach Dabringhausen geflohen. Ohne ein Wort Deutsch, geduldet, aber erstmal ohne die Möglichkeit zu arbeiten und sich ein neues Leben aufzubauen. „Als ich damals hier ankam, habe ich von morgens bis abends mit meinem Stiefvater Deutsch gelernt“, erzählt sie. Als sie dann im Jahr 2015 die Bilder der Geflüchteten im Fernsehen verfolgt, da hat Warda Halimi-Aissat bereits die deutsche Staatsbürgerschaft – der steinige Weg liegt hinter ihr. Die studierte Chemikerin ist zufrieden mit ihrer Büroarbeit. Aber plötzlich ist es, als würde sich ihre eigene Geschichte wiederholen.