In Wermelskirchen Offener Mittagstisch schränkt Lebensmittelverteilung ein

Wermelskirchen · Die Ausgabe an Bedürftige erfolgt nun nur noch an zwei Tagen, damit ein Doppelangebot vermieden wird. Lebensmittel, die am Offenen Mittagstisch übrig bleiben, werden an die Tafel weitergegeben.

 Mitglieder der Gemeinde Treffpunkt Hoffnung haben Masken genäht.

Mitglieder der Gemeinde Treffpunkt Hoffnung haben Masken genäht.

Foto: Angelique Frowein

Auf den Start der Tafel, wieder Lebensmittel wöchentlich zu verteilen, reagiert jetzt der Offene Mittagstisch: Dort werden die Lebensmittelausgaben von drei auf zwei Tage reduziert. Das teilt Angelique Frowein, Vorstandsmitglied des Evangelisch Freikirchlichen Sozialwerks, mit. Die dort zusammengeschlossenen sieben Freikirchen sind Träger dieser Einrichtung. „Wir wollten ein Doppelangebot vermeiden“, so Frowein.

Die Ausgabe erfolgt nun montags und freitags ab 13.30 Uhr. Dann erhalten Bedürftige weiterhin kostenfrei Lebensmittel an der Thomas-Mann-Straße. Der Mittwoch als Verteiltag fällt weg. Lebensmittel, die am Offenen Mittagstisch übrig bleiben, werden dann an die Tafel weitergegeben.

Veronika Ortwein vom Offenen Mittagstisch freut sich über die gute Zusammenarbeit mit der Tafel: „Unser Zielpublikum ist ähnlich und wir wollen da gerne mehr zusammen arbeiten.“ Normalerweise wird am Offenen Mittagstisch immer eine warme Mahlzeit, Gespräch und Gemeinschaft angeboten. Das, so sehen es die Verantwortlichen, ist das Hauptaugenmerk für die Arbeit. „Wir wollen zuhören und da sein“, so Ortwein im Gespräch.

Wann diese eigentliche Arbeit des Vereins wieder aufgenommen werden kann, ist noch immer unklar. „Ein engerer Austausch mit den Bedürftigen vor Ort ist aufgrund der Abstandsregeln schwierig“, berichtet Ortwein. Der Offene Mittagstisch wird eigentlich immer mit einer warmen Mahlzeit der Obi-Zentrale beliefert. Zurzeit aber nicht. Auch hier gibt es noch keinen neuen Startpunkt.

Auf Spenden ist der Verein wie immer noch angewiesen. Verschiedene Großspenden vom Edeka Schnellkauf Lützenkirchen und Ralf Walbrecht sowie anderen Privatpersonen sicherten bisher den Zukauf von frischen Lebensmitteln.

Da der Bedarf von selbstgenähtem Mund und Nasenschutz besonders in den letzten Wochen groß war, haben Mitglieder der Gemeinde Treffpunkt Hoffnung fleißig genäht und diese für eine Spende weitergegeben. Die Einnahmen gehen an den Mittagstisch. 2004 Euro sind dafür bereits zusammen gekommen. „Wir haben uns für die soziale Arbeit vor Ort als Verein verpflichtet“, so Stefan Riedesel vom Vorstand des Evangelisch Freikirchlichen Sozialwerks. Es gibt immer gute Projekte, wohin man spenden kann,“ so Riedesel im Gespräch, „aber wir wollen die Arbeit, wie wir als Sozialwerk angefangen haben, langfristig tragen. Hier vor Ort, für die Menschen, die es in unserer Stadt brauchen.“

Auch Christiane Pleuser, Tanja und Marion Schnabel sowie Barbara Brombach nähen seit Wochen für Bekannte in ihrem Umfeld Mund und Nasenschutz. „Es hat damit angefangen“, so Christiane Pleuser auf Anfrage, „dass wir einfach auf Bedarf hin genäht haben.“ Die Einnahmen dafür sollen auch als Spende an den Offenen Mittagstisch gehen. Die Näharbeiten in der japanischen Variante werden im heimischen Wohnzimmer hergestellt. „Wir machen immer, so lange wir Lust haben,“ so Pleuser weiter. „Bisher sind mehr als 200 Stück fertiggestellt worden.“

Auch die anhaltenden Lebensmittelspenden werden weiterhin benötigt. „Jedes mal ist genug da zum Weitergeben,“ freuen sich die Mitarbeiter. Da niemand weiß, wie lange die Ausgabe der Lebensmittel noch notwendig ist, ist der Verein weiterhin darauf angewiesen.

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