Neues Projekt des Bauvereins Wermelskirchen Spatenstich für Mietshäuser mit Tagespflege

Wermelskirchen · Der Bauverein setzt einen neuen Fokus: An der Ecke Stettiner Straße und Königsberger Straße werden Gebäude mit ungewöhnlich großen Wohnungen und Raum für die Diakoniestation errichtet.

 Der Bauverein Wermelskirchen hat ein neues Projekt an der Ecke Königsberger Straße / Stettiner Straße begonnen.

Der Bauverein Wermelskirchen hat ein neues Projekt an der Ecke Königsberger Straße / Stettiner Straße begonnen.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Die Bagger rollen: In diesen Tagen enden auf der Baustelle an der Ecke Stettiner Straße und Königsberger Straße die Ausschachtungsarbeiten für den großen Neubau. Der Bauverein lässt dort zwei Wohnhäuser errichten und schafft im Erdgeschoss auch Platz für eine Tagespflege der Diakoniestation. „Wir wollen uns anders positionieren und auch jenseits des Bereichs Wohnen tätig werden“, hatte Martin Lambotte, Geschäftsführer des Bauvereins im vergangenen September angekündigt. Nun folgt die Umsetzung: Der Spatenstich hat wegen der Corona-Entwicklung Ende April in aller Stille stattgefunden, inzwischen ist auf der Baustelle aber Leben eingekehrt. In rund 18 Monaten sollen die beiden Häuser stehen und bezugsfertig sein.

„Wir bauen das architektonische Gegenstück zu unserem Gebäude an der Wielstraße“, erklärt Lambotte. Die beiden Häuser stehen auf der Ecke von Stettiner Straße und Königsberger Straße und sind barrierefrei miteinander verbunden. Insgesamt entstehen 16 Wohnungen und eine Tiefgarage. „Damit findet unser Wielquartier, dessen Entstehung vor sechs Jahren begann, nun einen Abschluss“, sagt Lambotte.

Als Besonderheit wertet der Bauverein bei den beiden neuen Gebäuden nicht nur die Einrichtung der Tagespflege mit 15 Plätzen im Erdgeschoss, sondern auch die besondere Beschaffenheit des Wohnraums. „Wir haben den Fokus ganz bewusst auf Wohnungen für Familien gelegt“, erklärt Lambotte. Das bedeutet konkret: In den neuen Wohnhäusern gibt es sieben sehr große Wohnungen – bis zu 118 Quadratmetern. „Dadurch entsteht Wohnraum mit bis zu drei Kinderzimmern“, erklärt Lambotte, „solche Wohnungen sind in Wermelskirchen sonst schwierig zu finden.“ Auch im Bestand des Bauvereins gibt es Wohnungen in dieser Größenordnung nur selten.

Aber auch kleinere Einheiten – ab 58 Quadratmetern – entstehen. „Wir achten dabei auf barrierearme Voraussetzungen“, sagt der Geschäftsführer des Bauvereins. Acht der insgesamt 16 Wohnungen würden sogar barrierefrei gebaut und damit für Rollstuhlfahrer bewohnbar. „Dazu gehört dann auch der entsprechende Platz im Badezimmer“, erklärt Lambotte. Mindestens anderthalb Meter Rangierfläche wird dort für Menschen im Rollstuhl eingerichtet. Außerdem plant der Bauverein Ladesäulen für E-Autos – sowohl unter freiem Himmel als auch in der Tiefgarage, die unter dem Bauprojekt entsteht. Die Gespräche mit dem Energieversorger laufen. Es seien noch keine Mietverträge abgeschlossen, betont der Geschäftsführer. Aber es gebe inzwischen eine umfangreiche Liste mit Interessenten – vor allem die großen Einheiten sind sehr gefragt. „Aber es haben sich auch viele Menschen im Rentenalter gemeldet, die ihr Häuschen in Vororten verkaufen und in die Innenstadt ziehen wollen“, hatte Lambotte bei der Vorstellung des Projekts im September berichtet.

Sobald die Gesetze zur Eindämmung der Corona-Pandemie es wieder zulassen, will der Bauverein die Interessenten zu einer Infoveranstaltung einladen. „Unserer Erfahrung nach können die Menschen danach abschätzen, ob sie sich wirklich für eine der Wohnungen bewerben wollen“, sagt Lambotte. Danach sei es am Bauverein, eine Hausgemeinschaft „zusammen zu puzzeln“, die ab Herbst 2021 dann für Leben in den neuen Gebäuden sorgen wird.

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