Noch kein Raumproblem in Mönchengladbach 2383 Kinder in der Kita-Notbetreuung

Mönchengladbach · Manche Städte stoßen bei der Notbetreuung bereits an ihre Grenzen. Auch personell wird es vielerorts eng. Der Mönchengladbacher CDU-Landtagsabgeordnete Jochen Klenner wünscht sich kreative Lösungen, an denen alle mitarbeiten, damit auch Eltern wieder entlastet werden können.

 Seit Donnerstag dürfen wieder mehr Kinder in die Kitas und Tagespflege.

Seit Donnerstag dürfen wieder mehr Kinder in die Kitas und Tagespflege.

Foto: dpa/Monika Skolimowska

Die Lockerungen bei den Anti-Corona-Maßnahmen gehen weiter. Seit Donnerstag können auch Kinder im Vorschulalter von Hartz-IV-Empfängern, Vorschulkinder mit besonderem Förderbedarf und Kinder mit Behinderungen wieder in die Kitas. Das hat dazu geführt, dass in Mönchengladbach nun 857 Mädchen und Jungen mehr in Kita und Tagespflege betreut werden. Zu Raumproblemen hat das in der Stadt bislang noch nicht geführt. Laut Jugendamtsleiter Klaus Röttgen könnten 55 Prozent der rund 10.000 Kita-Kinder nach den derzeitigen Hygieneverordnungen betreut werden. Danach werde es allerdings eng.

Vor Donnerstag wurden 1526 Kinder in Kitas und in Tagespflege betreut, jetzt sind es 2383. Die jeweiligen Kita-Leitungen hatten zuvor aktiv Kontakt zu den Eltern aufgenommen, deren Kinder zu der erweiterten Betreuungsgruppe nach Vorgabe des Ministeriums zählen.

Andere Städte stoßen bei der Notbetreuung jetzt schon an ihre Grenzen. Bei etlichen Eltern wächst allerdings der Frust, dass ihre Kinder noch nicht zurück in die Kitas dürfen. „In den vergangenen Wochen haben viele Eltern in unserer Stadt einen unglaublichen Einsatz gezeigt – viele mussten Homeoffice und Familie miteinander verbinden. Das ist aber kein Dauerzustand, und deshalb brauchen wir klare Perspektiven“, sagt CDU-Landtagsabgeordneter Jochen Klenner, der auch stellvertretender Vorsitzender der Kinderschutzkommission des Landtags ist. Bei aller Vorsicht aufgrund der gesundheitlichen Situation müssten alle gemeinsam noch stärker an kreativen Lösungen arbeiten, die das Kindeswohl, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf aber auch die Erzieher im Blick halten. Diese Verantwortung sieht er auch als Gesamtaufgabe: „Diese Debatte muss jetzt angestoßen werden. Die Sicherheitsabstände und das Trennen der Gruppen sind ja die besondere Herausforderung. Wir sollten also prüfen, welche zusätzlichen nutzbaren Räume es gibt, die mit vertretbarem Aufwand für Kindergruppen genutzt werden könnten, zum Beispiel leer stehende Jugendheime, Vereinsräume bis hin zu freien Wohnungen der städtischen Gesellschaften“, so Klenner. Er würde sich freuen, wenn auch Arbeitgeber prüfen, ob durch Homeoffice nicht Kapazitäten frei geworden sind, „die kleinere Kindergruppen von Mitarbeitern ermöglichen.“

(gap)
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