Kirchengemeinden in Wermelskirchen Gemeinde St. Michael und Apollinaris schrumpft

Wermelskirchen · 158 Wermelskirchener treten in 2021 aus der Katholischen Kirche aus – zwei Personen wieder ein. 31 Kinder empfangen das Sakrament der Taufe.

 Die Katholische Kirche St. Michael in Wermelskirchen.

Die Katholische Kirche St. Michael in Wermelskirchen.

Foto: Stephan Singer

Ende 2021 zählte die Katholische Kirchengemeinde in Wermelskirchen 7286 „Schäfchen“ in ihren Reihen. Damit geht der bundesweite Abwärtstrend auch an Wermelskirchen nicht vorbei. Noch im Februar vergangenen Jahres hatte St. Michael und Apollinaris die Zahl der Angehörigen mit rund 7600 angegeben. Die aktuellen Zahlen veröffentlichte die Katholische Gemeinde, die mit St. Laurentius in Burscheid einen gemeinsamen Seelsorgebereich bildet, in ihrem Gemeindemagazin. Demnach sind in 2021 in Wermelskirchen 158 Menschen aus der Katholischen Kirche ausgetreten, 81 Pfarrangehörige sind verstorben.

Diesen Verlust kann die Anzahl der neuen Gemeindeglieder nicht abfangen: 31 Kinder empfingen das Sakrament der Taufe, zwei Personen wurden wieder in die Katholische Kirche aufgenommen.

29 Katholische Kinder gingen im vergangenen Jahr zur Erstkommunion, 22 Jugendliche zur Firmung. Acht Paare ließen sich in einer der beiden Katholischen Kirchen in Wermelskirchen und Dabringhausen-Grunewald trauen.

Hatten vor 30 Jahren noch um die 70 Prozent der Einwohner Deutschlands zu einer der beiden großen christlichen Kirchen gezählt, waren es Ende 2020 nur noch etwa 51 Prozent. Wenngleich die offiziellen deutschlandweiten Zahlen erst im Sommer vorliegen, gehen Experten wie die Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland (FOWID) von einem weiteren Rückgang der Quote aus: Danach ist aktuell weniger als die Hälfte der Bevölkerung Mitglied in der Katholischen oder Evangelischen Kirche – eine Projektion rechnet damit, dass es in 2026 nur noch 30 Prozent sein werden.

Im von den Diskussionen um Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki in Aufruhr versetzten Köln traten im ersten Quartal dieses Jahres bereits 5780 Menschen aus der Katholischen oder Evangelischen Kirche aus, im Vergleichszeitraum 2021 waren es 3346. Aber: In Wermelskirchens benachbarter Domstadt traten im vorigen Jahr insgesamt so viele Kölner wie nie zuvor aus der Kirche aus. Für 2021 verzeichnet das Amtsgericht Köln 19.340 Austritte aus einer der beiden Kirchen. Die Anzahl der Austritte war damit beinahe doppelt so hoch wie im bisherigen Spitzenjahr 2019, als 10.073 Menschen in Köln der Kirche den Rücken kehrten. Das Amtsgericht unterscheidet nicht zwischen evangelischer und katholischer Konfessionszugehörigkeit.

An Kollekten sammelte die Katholische Kirche in Wermelskirchen im vergangenen Jahr rund 1080 Euro (Misereor), 3857 Euro (Adveniat), 600 Euro (Weltmissionssonntag), 105 Euro (Diaspora), 640 Euro (Renovabis), knapp 120 Euro (Tokyo) und 4620 Euro (Caritashaussammlung). Anfang 2022 sammelten die Sternsinger knapp 6500 Euro (St.  Michael) und rund 5580 Euro (St. Apollinaris).

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